Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn
Fieberambulanzen gegen Corona und Grippe

Fieberambulanzen könnte eine Anlaufstelle für Grippe- und Corona-Verdachtsfälle sein | Foto: Adobe Stock/Microgen
  • Fieberambulanzen könnte eine Anlaufstelle für Grippe- und Corona-Verdachtsfälle sein
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(tk). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schlug angesichts der beginnenden Grippewelle und der weiter bestehenden Gefahr einer Ausbreitung von Corona vor, dass es Fieberambulanzen geben sollte. In diesen Praxen werden vor allem diejenigen behandelt, die mit klassischen Atemwegserkrankungen zum Arzt wollen und wo noch unklar ist, ob es eine Erkältung, ein fieberhafter Infekt oder doch das neuartige COVID-19-Virus ist. Fieberambulanzen sollen nach Spahns Meinung dabei helfen, dass Arztpraxen entlastet werden und Corona-Patienten das Virus nicht in die Wartezimmer tragen.

"Alle Maßnahmen, die so etwas verhindern, sind sehr zu begrüßen", sagt Dr. med. Stephan Brune,  Vorsitzender des Bezirksausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Stade. So werden Risiken vermindert. Und, darauf weist die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hin, Patienten, die eigentlich zum Arzt gehen müssten, werden nicht aus Furcht vor einer Ansteckung mit COVID-19 auf den notwendigen Besuch einer Praxis verzichten.

So neu sei das aber gar nicht, was Jens Spahn am Montag vorgeschlagen hat, erklärt Dr. Uwe Köster, stellvertretender Pressesprecher der KV Niedersachsen (KVN) mit Sitz in Hannover. Derzeit gebe es in Niedersachsen rund 200 sogenannte Infektionspraxen. Das seien niedergelassene Ärzte, die räumlich und personell in der Lage seien, bei Corona-Verdachtsfällen zu testen. "Unser Ziel ist es, diese Zahl noch auszuweiten", so Köster. An diesen bewährten Strukturen, so der KVN-Sprecher weiter, wolle man festhalten. Die Infektionspraxen würden nicht nur von Allgemeinmedizinern, sondern auch von anderen Fachärzten betrieben. In der Regel sei es so, dass dort ein bestimmtes Zeitkontingent für Corona-Verdachtsfälle reserviert sei. 

Was der Stader Kardiologe Stephan Brune und der KVN-Sprecher übereinstimmend fordern: Wenn es Fieberambulanzen oder auch mehr der Infektionspraxen geben solle, dann müsse die Finanzierung geklärt und gesichert werden. "Wer zahlt das?", fragt Brune. Das sei eine Frage, die von der Politik geklärt werden müsse. Sollen die Fieberambulanzen aus Mitteln der Krankenkassen oder mit Steuergeld finanziert werden, nennt er zwei unterschiedliche Modelle. KVN-Sprecher Köster: "Das muss angemessen vergütet werden." Egal, ob sich die Einrichtung Fieberambulanz oder Infektionspraxis nenne - es gebe einen Mehraufwand, der von Schutzbekleidung bis hin zum größeren Zeitaufwand bei administrativen Dingen reiche.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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