Aus für Abfall-Broschüre
Heiß begehrt im Kreis Stade: Wertcoupons für Gelbe Säcke
Gelbe Säcke sind im Landkreis Stade im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar: Die Rollen mit den hauchdünnen Plastiksäcken gibt es zwar in vielen Supermärkten direkt an der Kasse, doch kaufen kann man sie dort nicht. Die Kassiererinnen sind unerbittlich: Wer eine Rolle ergattern möchte, muss zwingend einen kleinen Schnipsel abgeben - den sogenannten Wertcoupon. Diese Coupons waren bisher Bestandteil der Abfall-Infobroschüre - und wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, dass jeder die Broschüre haben wollte. Die Broschüre wird es künftig wohl nicht mehr geben. Sehr zum Ärger von Sozialverbänden. Die fürchten, dass Menschen ohne Internet, vor allem Senioren, nicht mehr an die begehrten Coupons herankommen.
Zu viel Personalaufwand, nicht mehr zeitgemäß: Das sind die beiden Hauptargumente der zuständigen Kreisdezernentin Madeleine Pönitz, warum der Landkreis die Abfallbroschüre im kommenden Jahr nicht mehr herausgeben will. Das Heftchen, das 2018 erstmals als Ersatz für den beliebten Abfall-Kalender erschien, wurde in einer Auflage von 58.000 Exemplaren gedruckt. Kostenpunkt: 5.000 Euro. Neben allerlei Infos rund das Thema Abfall und Tipps zur Müllvermeidung enthielt die Broschüre Wertmarken für die Gelben Säcke und Kärtchen zum Anfordern eines Sperrmülltermins.
Coupons und Kärtchen sollen ab dem kommenden Jahr Bestandteil eines zweiseitigen Flyers werden, den der Landkreis künftig zusammen mit dem Gebührenbescheid für die Müllabfuhr verschicken will. Dazugepackt wird dann noch eine Jahresübersicht mit den Abfuhrterminen. So hat es jetzt der Abfallwirtschafts-Ausschuss beschlossen. Der Haken bei der Sache: Post bekommen nur die Gebührenzahler, also Hauseigentümer und Vermieter.
Wer zur Miete wohnt und den Flyer nicht von seinem Vermieter weitergereicht bekommt, findet ihn online auf der Landkreis-Homepage. Außerdem besteht weiterhin die Möglichkeit, die Gelbe-Säcke-Coupons über das Online-Formular des Recycling-Zentrums Stade (RZS) zu ordern.
Nach dem Aufschrei der Sozialverbände will der Landkreis auch an deren Klientel denken: Wer kein Internet hat, kann sich den Flyer in seinem Rathaus oder im Kreishaus abholen. Außerdem gibt es die Überlegung, das Faltblatt in Banken, Sparkassen oder auch in den Elbe Kliniken auszulegen. Wer es noch bequemer haben will, kann den Kundenservice der Abfallwirtschaft anrufen und dort den Flyer anfordern.
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