Wie Einzelhändler und Dienstleister mit den verschärften Corona-Regeln im Landkreis Stade umgehen
Zutritt erlaubt nur mit negativem Schnelltest

Claus Duderstadt zeigt den unbeliebten QR-Code | Foto: sb
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(sb/jd/wd). Erst "Nase bohren", dann einkaufen: Weil im Landkreis Stade der Inzidenzwert für mehrere Tage zwischen 100 und 150 lag, griff vergangenen Samstag die neue Notbremse der Bundesregierung. Demnach darf zwar in allen Geschäften eingekauft werden, in vielen aber nur gegen Vorlage eines maximal 24 Stunden alten negativen Corona-Tests. Das WOCHENBLATT hat sich bei vier Einzelhändlern und Dienstleistern umgehört, wie die neue Regel bei den Kunden ankommt.

• Bei den beiden Boutiquen "Die Villa" für Damenmode in Stade ist die Kundenresonanz verhalten. Geschäftsinhaberin Angela Kraus-Gerber musste Anfang der Woche mehrere Kundinnen wegschicken, die ohne Test Einlass begehrten. Was Kraus-Gerber ärgert: Ein daheim gemachter Selbsttest reicht fürs Einkaufen nicht aus. Sie würde ihren Kundinnen vertrauen, wenn diese ihr im Laden unterschrieben, dass sie innerhalb der vergangenen Stunden zuhause ein negatives Test-ergebnis hatten. Insbesondere bei kleinen inhabergeführten Läden sollte man mehr auf Eigenverantwortung setzen - vor allem, weil jedes Geschäft ein strenges Hygienekonzept habe und auf die Corona-Regeln geachtet werde. Eine Möglichkeit wäre laut Angela Kraus-Gerber, wenn sie ihren Kundinnen vor Ort einen Selbsttest anbieten dürfte. "Das würde spontanes Shopping möglich machen, ohne sich erst in einem Testzentrum oder in der Apotheke einen Termin zu holen."

• Bei Ringfoto Schattke in Stade läuft es mit der Vorlage eines Negativtests besser. "Die Kunden scheinen sich daran gewöhnt zu haben, dass es seit Ausbruch der Pandemie immer wieder neue Regeln fürs Einkaufen gibt", sagt Geschäftsführer Claus Duderstadt. Generell würden allerdings wenig Kunden den Laden am Stader Pferdemarkt betreten. Die meisten Einkäufe ließen sich über die Abholstation am Eingang erledigen. Wer allerdings ein Passfoto brauche, müsse sich vorher testen lassen. "Rund 50 Prozent der Kunden zeigen uns ihr negatives Ergebnis auf einer Handy-App, die anderen 50 Prozent in Papierform", berichtet Duderstadt. Wenn es dann an das Hinterlegen der persönlichen Daten geht - nach wie vor müssen vor dem Betreten eines Ladens Name, Anschrift und Datum angegeben werden -, greifen nahezu alle zu Formular und Kugelschreiber. Die Möglichkeit, dafür eine Handy-App und einen QR-Code zu nutzen, wird so gut wie gar nicht angenommen.

• Im Modehaus Stackmann in Buxtehude können die Kunden online oder per Telefon einen Termin buchen. An beiden Eingängen steht zusätzlich zu den Mitarbeitern, die Anmeldebestätigung, Personalien und die negativen Tests kontrollieren, eine Führungskraft für Erklärungen zur Verfügung. "Bei vielen unserer Kunden ist der Erklärungsbedarf groß", sagt Geschäftsführer Henning Schleemann. "Viele verstehen nicht, warum sie ein negatives, höchstens 24 Stunden altes Testergebnis vorlegen müssen, um bei uns einkaufen zu dürfen."
Da sich aber das Testzentrum im Parkhaus von Stackmann befindet und in den meisten Fällen noch Termine frei sind, können auch diese Kunden noch schnell einen Test machen und bei einem negativen Ergebnis in Anschluss einkaufen. "Das klappt gut", so Schleemann. "Es braucht immer ein paar Tage, bis sich unsere Kunden an die jeweils neue Situation gewöhnt haben, und wir sehen auch schon Verbesserungen bei unseren Umsätzen." Dennoch hofft der Stackmann-Geschäftsführer natürlich, dass die durch Corona erforderlichen Einschränkungen bald Geschichte sind.

• Laut den Corona-Bestimmungen für Hochinzidenzkommunen sind körpernahe Dienstleistungen im Landkreis Stade derzeit untersagt. Ausnahmen gelten u.a. für Frisöre. Allerdings ist jetzt auch in Frisörgeschäften die Vorlage eines negativen Corona-Tests zwingend vorgeschrieben.
"Ich habe jetzt erst einmal 300 Schnelltests gekauft", berichtet Heiko Wichels, Inhaber eines Frisörladens in Harsefeld. Kostenpunkt rund 1.500 Euro. Schließlich müsse er seinen Beschäftigten zwei Tests pro Woche anbieten. Einige Mitarbeiter ließen sich jetzt vor Arbeitsbeginn im neuen Testzentrum des TuS Harsefeld testen. Das sei mit Öffnungszeiten ab 5 Uhr morgens besonders arbeitnehmerfreundlich.
Die angeschafften Schnelltests dürfen auch von den Kunden genutzt werden. Wer keine Bescheinigung darüber hat, in den vergangenen 24 Stunden negativ auf Corona getestet worden zu sein, kann sich vor der Ladentür selbst testen und das Testergebnis dann vorzeigen. "Viele Kunden haben von der neuen Testpflicht gar nichts mitbekommen und freuen sich jetzt über dieses Angebot zum Selbsttest", berichtet Wichels.
Anderen hingegen sei die ganze Testerei offenbar zu aufwändig, so der Frisörmeister. "Rund 20 Prozent der Termine wurden in den vergangenen Tagen abgesagt." Das seien meist Männer gewesen, denen das Test-Prozedere wohl zu nervig sei.

• Gut zu wissen: Das Vorzeigen eines negativen Testergebnisses beim Einkaufen könnte im Landkreis Stade schon bald wieder Geschichte sein. Denn wenn der Inzidenzwert an fünf aufeinander folgenden Werktagen unter 100 liegt, darf wieder nach dem Prinzip "Click and Meet" eingekauft werden - also nach vorheriger oder spontaner Terminabsprache und ohne Vorlage eines Corona-Tests.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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