Stadt will Anlegestelle dorthin verlegen, wo sie gebraucht wird
Bootssteg sinnvoller nutzen
jd. Stade. So werden Steuergelder gespart: Die Steganlage am Stader Holzhafen muss dringend um einen zweiten Bootssteg erweitert werden, da die Kapazitäten nicht mehr für alle Freizeitaktivitäten auf dem Wasser ausreichen. Statt einen neuen Steg zu kaufen - Kostenpunkt immerhin 40.000 Euro -, baut die Stadt einfach einen bisher so gut wie gar nicht genutzten Anlegeplatz an anderer Stelle ab und verlegt den Ponton dahin, wo er gebraucht wird. Lediglich die zwei zur Befestigung des Stegs erforderlichen Dalben müssen in den Ufergrund gerammt werden. Die Ersparnis beträgt weit über 30.000 Euro.
Mit der zweiten Anlegestelle am Holzhafen setzt Stade ein Vorhaben aus dem im vergangenen Jahr erarbeiteten Wassertourismus-Konzept um. "Die Verlegung des Stegs ist zwar eine kleine, aber wichtige Maßnahme", sagt Dr. Andreas Schäfer, Geschäftsführer der "Stade Marketing und Tourismus GmbH". Der Steg werde in unmittelbarer Nähe zum Stand Up Paddling (SUP) Club installiert. "Der Club erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Mit der Erweiterung der Steganlage schaffen wir ausreichend Platz, um allen angebotenen Wasser-Aktivitäten gerecht zu werden und die Anziehungskraft dieses Standorts noch zu steigern."
Laut Schäfer ist das Wassertourismus-Konzept ein wichtiger Baustein im touristischen Angebot der Hansestadt. Die Möglichkeiten, Schwinge, Burggraben und Elbe für Freizeitaktivitäten zu nutzen, sollen weiter ausgebaut werden, um Stade für Urlauber und für Einheimische noch attraktiver zu machen. Umgesetzt ist bereits die Einrichtung einer festen Fährverbindung nach Hamburg. Als weitere geplante Maßnahmen nennt Schäfer die Aufwertung und Belebung des Umfeldes der Salztorschleuse, die Stärkung der Aufenthaltsqualität am Stadthafen und die Öffnung des Hansehafens.
Der künftige zweite Steg stammt von der Erleninsel. Er wurde dort im Zusammenhang mit dem benachbarten Spielplatz errichtet - im Zuge eines Projekts, mit dem sich Stade 2013 als Außenstelle an der Internationalen Gartenschau in Hamburg beteiligt hat. Nach WOCHENBLATT-Information wird der Steg an dieser Stelle aber gar nicht genutzt. Für Paddler und Kanufahrer liegt der Standort offenbar zu ungünstig, um dort ihre schwimmbaren Untersätze zu Wasser zu lassen.
Und die Eltern, deren Kinder sich auf dem unmittelbar angrenzenden Spielplatz aufhalten, dürften erst recht froh sein. Sie müssen künftig nicht mehr in Sorge sein, dass ihre Sprösslinge über die unverschlossene Pforte zu dem öffentlich zugänglichen Steg gelangen. Mehrfach war die Pforte schon mit einem Fahrradschloss verriegelt worden - wahrscheinlich von besorgten Eltern.
Außerdem haben sich dort Enten und Co. breitgemacht. Und wer will als Ruderer schon an einem Steg anlanden, der von allerlei Hinterlassenschaften von Wasservögeln beschmutzt ist. Das wird aber am Holzhafen anders sein, weil dort viel mehr Publikumsverkehr herrscht. Vor diesem Hintergrund erscheint die Entscheidung der Stadt, den Steg dorthin zu verlegen, wo er wirklich gebraucht und auch vernünftig genutzt wird, durchaus sinnvoll.
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