Zwei ziemlich beste Freunde
Neue Ausstellung mit Hans Thuar und August Macke im Kunsthaus Stade

Das Bild "Blühende Obstbäume" malte Hans Thuar 1911 | Foto: Museen Stade / Margot Schmidt
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sb. Stade. Noch bis zum 10. Januar 2021 werden im Kunsthaus Stade expressionistische Werke von Hans Thuar und August Macke gezeigt. Die Ausstellung rückt Leben und Werk zweier expressionistischer Künstler in den Fokus, die durch eine besondere Freundschaft miteinander verbunden waren.

Hans Thuar ist neun, August Macke zehn Jahre alt, als sich die Nachbarsjungen in Köln anfreunden. Die beiden begeistern sich nicht nur für die wilden Spiele im Neubaugebiet am Kölner Stadtrand, sondern sind gleichermaßen fasziniert von den japanischen Holzschnitten, die Vater Thuar in seiner Grafiksammlung verwahrt. "Wir saßen – wir wilden, wilden Jungens – vor diesen unglaublich subtilen Reisblättern und waren begeistert, erschüttert und so andächtig, wie uns noch keine Kirche je gesehen hatte", erinnert sich Thuar.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung, die sich durch Thuars Unfall und seine folgende Invalidität – er verliert bei einem Straßenbahnunglück beide Beine – ein Jahr später noch verstärkt. Durch seinen Humor und seine Karikaturen gibt Macke dem Freund den Lebensmut zurück.

Die räumliche Trennung, die sich durch Umzug der Familie Macke nach Bonn und später durch Mackes zahlreiche Reisen ergibt, tut der Freundschaft keinen Abbruch – auch nicht die so unterschiedlich ausgeprägten Persönlichkeiten. Beide werden Künstler und gehören mit ihren Werken vor dem Ersten Weltkrieg zu der heftig angefeindeten expressionistischen Moderne. Einige ihrer Bilder entstehen während einer kurzen gemeinsamen Zeit in Bonn Seite an Seite. Während Macke auf experimentierfreudige Weise einen Ausdruck für seine Vorstellungen vom irdischen Paradies sucht, spiegelt sich bei Thuar eine existentielle Beziehung zur Natur. Macke starb früh als Soldat im Ersten Weltkrieg, Thuar lebte bis 1945.
Die Ausstellung im Kunsthaus Stade spürt erstmals der einzigartigen Künstlerfreundschaft nach und stellt mit Thuar einen Künstler in den Mittelpunkt, der beinahe in Vergessenheit geraten ist. Zu sehen sind Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, überwiegend Gemälde, aber auch kunsthandwerkliche Arbeiten und Zeichnungen. Viele davon stammen aus dem Nachlass und werden erstmals präsentiert. Im Dialog mit den Werken von August Macke zeigen sich einerseits Parallelen der Kunstauffassung, andererseits tritt Thuar als eigenständige Künstlerpersönlichkeit in Erscheinung.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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