++ A K T U E L L ++

Osterfeuer 2024 im Landkreis Harburg

"Ich fühlte mich wie ein Verbrecher"

Dirk Thielsen

thl. Winsen. Es war ein echter Albtraum, den Dirk Thielsen (38) erlebt hat. "Ich war der Willkür und Schikane der Polizei ausgesetzt - völlig ohne Grund", sagt der Finanzierer.
Kurzer Rückblick: Im Jahre 2010 hat Thielsen einer Kundin (27) ihr Haus in Drage über seinen Arbeitgeber finanziert. Im April 2012 brannte das Gebäude nieder. Schnell gerieten die Frau und ihr Lebensgefährte (28) in Verdacht, das Feuer selbst gelegt zu haben. Seit November vergangenen Jahres wird gegen die beiden vor dem Lüneburger Landgericht verhandelt. Ein Ende des Prozesses ist noch nicht absehbar.
"Kurz nach dem Brand kam die Kripo in mein Büro und wollte die Finanzierungsakte einsehen", erzählt Dirk Thielsen. "Das Anlegen einer Akte ist aber freiwillig. Alle für die Finanzierung relevanten Unterlagen befinden sich in der Sachbearbeitung in Hannover und lagen den Beamten bereits vor", so Thielsen. Zu einem späteren Zeitpunkt überreichte er der Polizei noch ein paar Unterlagen, die falsch abgelegt waren und deshalb nicht gleich übergeben werden konnten. "Und damit begann das Spießrutenlaufen", sagt der Finanzierer. "Ein Beamte sagte mir, wenn ich nicht mitspielen würde, könne man auch andere Mittel auffahren." Was damit gemeint war, erfuhr Thielsen später. "Die Polizei präsentierte mir einen Durchsuchungsbeschluss, nahm mein Büro und mein Haus auseinander, stellte mein Laptop und mein Handy sicher. Ich konnte deswegen tagelang nicht richtig arbeiten." Trotz mehrmaliger Nachfrage habe ihn der Einsatzleiter nicht gesagt, was ihm vorgeworfen wurde. Erst im Nachhinein habe Thielsen über seinen Anwalt erfahren, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vertuschung von Beweismitteln lief.
Das Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg mittlerweile wieder eingestellt, wie Sprecherin Angelika Klee dem WOCHENBLATT auf Nachfrage bestätigt. "Trotzdem war es ein verdammt schlechtes Gefühl", sagt Thielsen, der befürchtet, dass trotz allem etwas an ihm "haften bleibt". "Ich habe nur meinen Job gemacht und der ermittelnde Kommissar hat aufgrund des 'Nasenfaktors' die Hausdurchsuchung beantragt."

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

Webseite von Thomas Lipinski
Thomas Lipinski auf Facebook
Thomas Lipinski auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.