Buchholz
Mögliche Beweismittel im Cold Case-Fall Gitta Schnieder gefunden

Akribisch wurden die Fundstellen nach weiteren Spuren abgesucht | Foto: Polizei
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Erfolg für das Sachgebiet Cold Case der Polizeidirektion Lüneburg: Bei einer Absuche eines Waldstücks in Holm-Seppensen im Rahmen des ungeklärten Mordes an Gitta Schnieder (45) im Jahr 1989, wurden insgesamt 150 Gegenstände sichergestellt, von denen vier zum jetzigen Zeitpunkt als ermittlungsrelevant eingestuft werden. Die genaue Prüfung der aufgefundenen Gegenstände hinsichtlich der Relevanz für das Ermittlungsverfahren steht in den kommenden Wochen an.

Gitta Schnieder wurde auf einem Waldweg bei Holm-Seppensen erstochen

Die 45- jährige Frühpensionärin Gitta Schnieder wurde am 10. April 1989 auf einem Waldweg zwischen den Ortschaften Holm-Seppensen und Sprötze (Lohberger Forst/Dreimänner-Kiefer) im Landkreis Harburg durch einen Messerstich getötet. Jogger fanden die Leiche wenig später. Neben der toten Frau wachte ihr Hund, ein schwarzer Pointer-Schäferhund-Mischling, mit dem sie zuvor zu einem Spaziergang aufgebrochen war.

In der vergangenen Woche führte die Polizeidirektion Lüneburg unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Thilo Speich, Leiter des Sachgebiets Cold Case, eine großangelegte Absuche von ca. zehn Hektar Waldfläche im umliegenden Bereich des Tatortes durch. Unterstützt wurden die Maßnahmen von den Ortsverbänden Stelle-Winsen, Buxtehude und Rotenburg der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (Bereich Archäologie), der zuständigen Revierförsterei, dem Bauhof Tostedt und drei eigenen Verfügungseinheiten der Polizeidirektion Lüneburg. Ziel der gemeinsamen Aktion war das Auffinden tatrelevanter Beweismittel, welche auch nach über 33 Jahren im näheren Tatortbereich aufgrund von kriminalistischen Analysen vermutet werden konnten. Die akribische Absuche brachte unter anderem auch Goldschmuck und alte Münzen sowie eine Phosphorgranate aus dem zweiten Weltkrieg zum Vorschein. Für die Entfernung der Phosphorgranate durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst wurden die Suchmaßnahmen kurzzeitig unterbrochen.

Einsatzleiter Thilo Speich äußerte sich abschließend: "Die Tötung eines anderen Menschen ist das größte Unrecht, dass unsere Gesellschaft kennt. Es ist für die neuen Ermittlungen wichtig, Maßnahmen durchzuführen, die während der Ermittlungen im Jahr 1989 und danach nicht durchgeführt werden konnten. Hilfreich sind hierbei vor allem die seither weit fortentwickelten Standards moderner Kriminaltechnik. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, das der Täter im Fall Gitta Schnieder noch lebt. Mord verjährt nicht. Es ist unsere Aufgabe, die Ermittlungen mit Nachdruck und Akribie zu führen, in der Hoffnung, den Täter zu ermitteln und einem beweissicheren Verfahren zuzuführen."

Gitta Schnieder war Ehefrau und Mutter. Sie war ca. 1,65m groß und brünett. Zum Tatzeitpunkt war sie mit einer grünen Hose und einer hellgrauen Jacke bekleidet. Zudem trug sie eine schwarze Handtasche sowie eine rote Hundeleine ("Flexileine") bei sich.

Wer Hinweise zu den Geschehnissen am Tattag oder zu Gitta Schnieder selbst geben kann, meldet sich bitte bei der Polizeidirektion Lüneburg, Sachgebiet Cold Case, unter der Telefonnummer 04131 - 83061181 oder per E-Mail unter cold-case@pd-lg.polizei.niedersachsen.de.

Akribisch wurden die Fundstellen nach weiteren Spuren abgesucht | Foto: Polizei
Einsatzkräfte auf dem Weg zur Absuche | Foto: Polizei
Am Waldstück wurde ein großes Fahndungsplakat aufgestellt | Foto: Polizei
Auch Archäologen waren im Einsatz | Foto: Polizei
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Thomas Lipinski aus Winsen

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