Zugausfälle und Verspätungen
Heidebahn sorgt für Frust bei Fahrgästen

Triebwagen auf der Strecke Hannover-Buchholz-Harburg (bekannt als Heidebahn). Der neue Betreiber, die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH, eine Tochter der DB Regio AG, steht mächtig in der Kritik | Foto: ts
  • Triebwagen auf der Strecke Hannover-Buchholz-Harburg (bekannt als Heidebahn). Der neue Betreiber, die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH, eine Tochter der DB Regio AG, steht mächtig in der Kritik
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Seit Monaten fallen auf der Bahnstrecke Hannover-Buchholz-Harburg (RB 38, bekannt als Heidebahn) teils Züge aus oder verspäten sich. Fahrgäste sind genervt. Dabei sollte der Pannenbetrieb mit dem Betreiberwechsel von der Erixx GmbH zur der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH, eine Tochter der DB Regio AG, im Dezember 2021 ein Ende haben. Weil das nicht eingetreten ist, beschäftigt sich mittlerweile das Parlament in Niedersachsen damit.

"Der Zustand auf dieser Strecke war nie schlechter", beschwerte sich ein WOCHENBLATT-Leser, bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen in einer E-Mail, die dem WOCHENBLATT vorliegt. Bestimmte Verbindungen, zum Beispiel morgens um 6.51 Uhr ab Büsenbachtal Richtung Buchholz oder auch der Folgetakt um 7.29 Uhr, fielen öfter aus oder seien erheblich verspätet, heißt es in der E-Mail. Fazit: Das Angebot sei damit so schlecht, dass es für Berufstätige nicht geeignet sei.

Unter der Überschrift "Die Deutsche Bahn sorgt für Frust" haben die CDU-Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke und André Bock aus dem Landkreis Harburg mit zwei weiteren Parlamentariern eine Anfrage an die Landesregierung gestellt. "Die Attraktivität der Heidebahn leidet", beschwerten sie sich im Namen der Fahrgäste und fragen nach den Gründen für Zugausfälle und Verspätungen. Das niedersächsische Verkehrsministerium hat jetzt geantwortet.

Zwei Gründe seien für Störungen des Betriebs auf der Heidebahn seit dem Winter verantwortlich: Mängel an Fahrzeugen hätten nicht wie geplant repariert werden können, weil sich der Aufbau eines zentralen Werkstattstandorts in Hannover-Leinhausen verzögert habe. Personalengpässe bei Zugführern und Instandhaltungstechnikern, die sich wegen der Corona-Pandemie in häusliche Isolation begeben mussten, hätten zusätzliche Probleme bereitet.

Das Bahnunternehmen Start zeigt sich zuversichtlich, dass die Zahl der Verspätungen und Zugausfälle abnehmen wird. "Wir erwarten eine Verbesserung der betrieblichen Situation. Wir haben nun unseren zentralen Werkstattstandort in Hannover bezogen, wodurch wir die Werkstattkapazitäten erhöhen konnten. Außerdem haben wir personell weiter aufgestockt und noch weitere angehende Triebfahrzeugführer stehen kurz vor Abschluss der Ausbildung", antwortete Unternehmenssprecherin Sarah Diederich dem WOCHENBLATT. Allerdings sei die Personalsituation wegen der Corona-Pandemie erneut angespannt, weil sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in häusliche Isolation begeben müssen. Die Regionalverkehre Start Deutschland hätten trotz Fachkräftemangels ausreichend Personal einstellen können. Allerdings gelinge es nicht immer, den starken Anstieg an Corona-Ausfällen zu kompensieren.

Die Antwort der Landesregierung habe die zahlreichen Probleme im Betrieb der Heidebahn deutlich gemacht, sagt Heiner Schönecke. "Pendler müssen sich auf die Bahn verlassen können. Mit dem Kauf einer Fahrkarte haben sie Anspruch auf die versprochene Fahrleistung." Dass ganze Züge ausfallen, sei mit dem Betreiberwechsel von Erixx auf die Bahntochter Start nicht erwartet worden. Die seit Monaten andauernden Pannen im Betrieb seien Grund genug für eine Vertragsstrafe, sagt Heiner Schönecke.

Tatsächlich könnte die Landesnahverkehrsgesellschaft das Unternehmen Start zur Kasse bitten. Wenn Züge ausfallen oder unpünktlich fahren, würden Qualitätsmerkmale nicht erfüllt und können eine Vertragsstrafe nach sich ziehen, sagt Dirk Altwig, Sprecher der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen. In solchen Fällen behalte die Landesnahverkehrsgesellschaft in der Regel Geld ein. In welcher Höhe, dazu wollte sich Altwig nicht äußern. Nur so viel: "Fahrpläne nicht einzuhalten, kann sehr teuer werden." 

Scharfe Kritik aus dem Landkreis Harburg an der Deutschen Bahn
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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