Elbe Klinikum Buxtehude bezieht Stellung
"Ärztliches Fachpersonal steht immer zur Verfügung"

Arturo Junge, Betriebsleiter des Elbe Klinikums Buxtehude, bezieht Stellung | Foto: Elbe Klinikum / D. Hajduk
  • Arturo Junge, Betriebsleiter des Elbe Klinikums Buxtehude, bezieht Stellung
  • Foto: Elbe Klinikum / D. Hajduk
  • hochgeladen von Tom Kreib
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

tk. Buxtehude. Aufgrund der Kritik aus dem Pflegebereich hat das WOCHENBLATT bei den Elbe Kliniken nachgefragt. Der Buxtehuder Betriebsleiter Arturo Junge hat die Fragen der Redaktion beantwortet.

Wie viele Betten hat die neue Intensivstation und wie viele davon können derzeit regulär belegt werden?
"Die neue und hochmoderne Intensiv- und Intermediate-Care-Station ist aktuell auf elf Betten ausgerichtet, wovon derzeit Corona-bedingt acht Betten betrieben werden. Platztechnisch wäre eine Belegung mit maximal 18 Betten möglich. Allerdings ist das entsprechende Fachpersonal, welches hierfür benötigt wird, nur schwer zu finden. Es gibt bekanntlich weniger Fachpersonal auf dem Markt, als die Gesundheitseinrichtungen bräuchten."

Pflegekräfte mit Kritik am Elbe Klinikum Buxtehude

Wie viele Stationen bzw. Betten auf einzelnen Stationen können wegen fehlenden Personals derzeit nicht belegt werden?
"Es sind alle Stationen in Betrieb und die Auslastung der Klinik ist hoch. Aktuell gibt es keine personellen Einschränkungen in der Größenordnung, dass Stationen oder Betten nicht belegt werden können – auch wenn die Ausfallzahlen aufgrund von Isolationen und Quarantäne doppelt so hoch sind wie sonst üblich. Da die Infektionsdynamik aktuell sehr hoch ist und noch weiter steigt, kann sich die Situation durch Corona-Infektionen von Mitarbeitenden oder deren zu betreuenden Kindern jederzeit verändern."

Ist es zutreffend, dass eine größere Zahl von Medizinern das Krankenhaus verlassen hat? Wenn ja, wie hoch sind diese Zahlen im Vergleich zu Vorjahren?
"Nein, die Fluktuation ist nicht höher als in den vergangenen Jahren. Im ersten Quartal 2022 sogar deutlich geringer als in den Vorjahren."

Ist es richtig, dass in den Monaten Dezember und Januar eine größere Anzahl von Diensten (40) durch externe Ärztinnen und Ärzte als Honorarkräfte besetzt werden mussten?
"Es ist richtig, dass in den Monaten Dezember und Januar mehr Ärztinnen und Ärzte als Honorarkräfte eingesetzt wurden als sonst üblich. Das liegt insbesondere an der Vielzahl von Ausfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen, die dadurch kompensiert wurden. Gleichzeitig wurden zusätzliche Dienstreihen aufgrund der Versorgung von zahlreichen COVID-19-Patienten geschaffen. Die Zahl liegt allerdings unter den von Ihnen genannten 40 Diensten."

Ist es zutreffend, dass in der Zentralen Notaufnahme auch Pflegekräfte arbeiten, die aus der Altenhilfe kommen bzw. einen Abschluss als MFA haben?
"Medizinische Fachangestellte werden mit einem geringen Stellenumfang in der Zentralen Notaufnahme unterstützend als Funktionsassistentinnen und -assistenten eingesetzt. Sie ersetzen damit nicht das Pflegefachpersonal, sondern unterstützen dieses. Das eingesetzte Fachpersonal ist jeweils dreijährig examiniert und stammt nicht aus der Altenhilfe."

Laut uns zugetragenen Informationen soll es nicht immer gewährleistet sein, dass jederzeit ein fachkundiger Arzt/Ärztin für Behandlungen im Schockraum zur Verfügung stehen soll und einige Dinge dann vom Pflegepersonal übernommen werden müssen. Stimmt das?
"Im Rahmen der Notfallversorgung nimmt die diensthabende Pflegefachkraft eine Ersteinschätzung anhand eines festgelegten Triage-Systems vor, beginnt mit der Versorgung und informiert den zuständigen Arzt oder die zuständige Ärztin über den Zustand des Patienten oder der Patientin. Dies ist die gängige Vorgehensweise in den meisten deutschen Notaufnahmen. Die im Schockraum benötigten Medizinerinnen und Mediziner werden gemäß der Art und Schwere der Erkrankung oder Verletzungen unverzüglich hinzugeholt. Sämtliche im Elbe Klinikum Buxtehude befindlichen Fachbereiche und Kliniken sind rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche mit entsprechenden Fachärzten besetzt. Darüber hinaus befinden sich weitere Ärztinnen und Ärzte stets in Rufbereitschaft. Damit ist zu jeder Zeit gewährleistet, dass das benötigte ärztliche Fachpersonal so schnell wie möglich zur Verfügung steht."

Der Weggang von jungen Ärzten soll mit Medizinern aus dem Ausland teilweise kompensiert worden sein. Diese Fachkräfte sollen 1. über wenig Praxiserfahrung verfügen und 2. mit Sprachbarrieren Probleme haben.
"Die Elbe Kliniken geben auch ausländischen Ärztinnen und Ärzten eine Chance, beruflich Fuß zu fassen, und unterstützen diese im Rahmen von qualifizierten Fort- und Weiterbildungen bis hin zu Sprachkursen. Dies würden wir aktuell beispielsweise auch bei aus der Ukraine geflüchteten Ärztinnen und Ärzten tun. Wir leisten hier eine wichtige Arbeit im Rahmen der Integration von ausländischen Fachkräften."

Der Druck, der durch Fachkräftemangel und die andauernde Belastung durch Corona auf dem Pflegepersonal lastet, ist hoch. Die Mitarbeiter, die uns informiert haben, berichten, dass es in "Gesprächen" zu Situationen komme, bei denen Druck ausgeübt werde, dann besser die Klinik zu verlassen. Wie bewerten Sie diesen Vorwurf?
"Klinikpersonal steht aufgrund der Pandemie und dem seit Jahren herrschenden Fachkräftemangel dauerhaft unter einer sehr hohen Belastung. Wir sind deshalb froh über jede Fachkraft, die wir in unseren Teams haben, und versuchen mit sehr vielen Mitteln und über sehr viele Wege, entsprechendes Fachpersonal zu akquirieren. Darüber hinaus ist es uns besonders wichtig, das vorhandene Personal zu halten. Der Vorwurf, dass wir Mitarbeitende dazu bewegen, die Klinik zu verlassen, ist deshalb absurd. Genau das Gegenteil ist der Fall."

Nach unseren Informationen ist das Herzkatheterlabor in Buxtehude abends undan Wochenenden nicht besetzt, Patienten müssen nach Stade. Ist das zutreffend?
"Das Herzkatheterlabor im Elbe Klinikum Buxtehude ist von Montag bis Freitag zwischen 7.30 und 18.00 Uhr besetzt. Außerhalb dieser Zeiten werden akute Herzinfarkte in der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie und Intensivmedizin im Elbe Klinikum Stade versorgt. Diese Regelung folgt dem Grundsatz, Fachexpertise in ausgewählten Bereichen zu bündeln."

Ist es richtig, dass gegenwärtig drei Chefarzt-Positionen nicht besetzt sind?
"Ja, das ist korrekt und hängt damit zusammen, dass die Aufbauorganisation in der Klinik für Innere Medizin neu gestaltet wird. Die ärztlichen Strukturen in der Inneren Medizin sind voll leistungsbereit."

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

Webseite von Tom Kreib
Tom Kreib auf Facebook
Tom Kreib auf Instagram
Tom Kreib auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.