Die Zahl der Bedürftigen wächst
Buxtehuder Tafel: Mehr Kunden, aber weniger Lebensmittel

Die Buxtehuder Tafel, die bald wieder an die Harburger Straße zurückzieht, hat deutlich mehr Kunden als vor einem Jahr Fotos: tk
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tk. Buxtehude. Zwei Dinge kommen zusammen, die nicht zueinander passen: Die Zahl der Menschen, die Lebensmittel von der Tafel benötigen, steigt an. Auf der anderen Seite nimmt die Menge der Lebensmittel, die dafür zur Verfügung stehen, ab. Die Schere klafft auseinander - nicht nur in Großstädten, sondern auch im vergleichsweise kleinen Buxtehude. "Seit ein paar Wochen ist das Problem deutlich spürbar", sagt Pastor Michael Glawion, der sich für die St.-Petri-Gemeinde um die Buxtehuder Tafel kümmert.

Vor einem Jahr standen 16 bis 17 Kisten mit Lebensmitteln pro Ausgabetag für die Kundinnen und Kunden der Tafel bereit. Das reichte für die Kunden. "Heute sind es 51 Kisten, weil mehr Menschen kommen", sagt Michael Glawion. Diese 51 Kisten sind aber nicht mehr so prall gefüllt wie die wenigen vor einem Jahr. "Das heißt auch, dass es für den Einzelnen weniger gibt", so Glawion.

Dass die Zahl der Tafel-Kunden steigt, ist unter anderem auf die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen. Sie reihen sich in die beständig länger werdende Schlange der Bedürftigen ein. Die Situation wird dadurch verschärft, dass die Menge der gespendeten Lebensmittel aus den Supermärkten der Region abnimmt. Es seien wohl Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Lieferengpässe, die dazu führten, dass weniger von den Marktbetreibern geordert werde, vermutet Michael Glawion. Es sei schlichtweg weniger auf Lager. "Wir haben darauf reagiert und ein paar Märkte zusätzlich mobilisiert", so Glawion.

Muss die Tafel jetzt selbst im großen Stil Lebensmittel einkaufen? Das widerspreche dem Grundgedanken der Tafeln, erklärt der Buxtehuder Pastor. Die Tafeln wurden ursprünglich gegründet, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Was noch gut verwertbar ist, sollte nicht im Müll landen, sondern bei Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben. Die Tafeln in Deutschland seien nicht die automatische nicht-staatliche Anlaufstelle für alle Menschen, die wenig Geld zur Verfügung hätten. Es sei ein Spannungsfeld zwischen dem Wunsch zu helfen, dem Grundgedanken der Tafeln, und der Schere zwischen steigender Nachfrage und abnehmendem Angebot.

Vermutlich, so Michael Glawion, werde die Buxtehuder Tafel häufiger Aktionen wie "Kauf ein Teil mehr" starten. In Supermärkten der Region können Kundinnen und Kunden gekaufte, haltbare Lebensmittel direkt bei Tafel-Mitarbeitern vor Ort spenden.

Von den Dachverbänden der Tafeln wurde schon vorgeschlagen, dass es angesichts der Probleme der ehrenamtlich geführten Einrichtungen eine Idee sei, neu angekommenen Geflüchteten aus der Ukraine Gutscheine für Supermärkte zu geben. Bis die Menschen finanzielle Unterstützung bekommen, könnten sie damit über die Runden kommen. Für eine solche Lösung sind aber nicht die Tafeln zuständig, sondern die Politik.

Die Buxtehuder Tafel, die bald wieder an die Harburger Straße zurückzieht, hat deutlich mehr Kunden als vor einem Jahr Fotos: tk
Pastor Michael Glawion
Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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