John Victor Lopes aus Hammah
Von der Pflegefachkraft zum Blogger
sla. Oldendorf. John Victor Lopes wurde in Brasilien geboren, kam später mit seiner Mutter in den Landkreis Stade und wohnt inzwischen in Hammah. Der 34-Jährige ist das beste Beispiel für die beruflichen Möglichkeiten im Pflegebereich. Aktuell betreut er die hausinterne praktische Ausbildung in elf Einrichtungen im Landkreis Stade, hält den Kontakt zu Schulen und leitet Tagungen mit den jeweiligen Praxisleitungen. Es ärgert ihn, dass der Pflegebereich häufig so negativ dargestellt werde - obwohl Pfleger bzw. Pflegerin ein nachhaltiger Beruf sei, der viele Vorzüge habe. Dazu zählen u.a. die Abwechslung durch die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche sowie die Aufstiegschancen, etwa von der Fachkraft über den Pflegeassistenten bis zum Einrichtungsleiter. Zudem sei das Arbeitsklima sehr angenehm mit flachen Hierarchien. Und durch den Kontakt zu den Bewohnern, die bis an ihr Lebensende begleitet werden, entstehe eine zwischenmenschliche Nähe, wie sie in anderen Bereichen, etwa in Krankenhäusern, nicht möglich ist. Auch das Gehalt sei durchaus positiv mit 1.300 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Das Grundgehalt liegt bei 2.600 bis 3.000 Euro brutto und lässt sich durch Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste noch erhöhen, ebenso wie durch Weiterbildungsangebote. "Im nächsten Jahr soll im Oktober ein Tarifvertrag für Pflegekräfte ausgehandelt werden, dadurch werden sich die Gehälter noch erhöhen", sagt Lopes. Auch die neue Pflegeausbildung, die die Bereiche Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege in drei Ausbildungsjahren beinhaltet, biete viele berufliche Möglichkeiten. Durch Weiterbildung oder Studium gibt es zusätzliche Aufstiegschancen mit finanziellen Möglichkeiten für die berufliche Karriere im Pflegebereich, sagt Lopes.
Auf Instagram wirbt der 34-Jährige unter "johnfit_praxisanleiter_pflege" für die Ausbildung im Pflegebereich. Im Oktober 2020 ist er erstmals als Blogger aktiv geworden und hat bislang 1.600 Abonnenten. Sein Arbeitgeber befürwortet diesen neuen Weg, über Social Media die junge Generation für den Pflegebereich zu begeistern. "Mein Ziel ist es, die Pflege positiv zu zeigen - und wie man auch über Sport, Fitness und Bewegung einen Ausgleich schaffen kann."
Lopes ist nicht der Einzige in der Szene. Kürzlich hat er sich mit Kim, einem anderen Pflege-Blogger, der bereits 30.000 Abonnenten hat, live in einem Reel (Video) über die Ausbildung im Pflegebereich unterhalten. Auch "Einfach.Jean", eine weibliche Pflegekraft, die 21.300 Abonnenten hat, nutzt als Bloggerin den Instagram-Kanal. Sie hat bereits im Fernsehen bei einer Diskussion mit Annalena Baerbock (Die Grünen) auf Pro7 auf die Probleme im Pflegebereich aufmerksam gemacht. Ebenso wie Ricardo, ein Blogger, der zu Anfang der Corona-Pandemie öffentlich Fragen an Jens Spahn stellte. "Ich bin in der Social-Media-Blase der Pflegekräfte mittendrin und wir wollen zeigen, wie es wirklich in der Pflege abläuft", so Lopes.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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