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Reaktionen auf den WOCHENBLATT-Artikel: Bewohner fühlen sich in der Tat "abgehängt"
Sagekuhle: "Hier fragt keiner wegen Kindergeschrei nach Lärmschutz"

Wird das Stadtviertel rund um die Sagekuhle "abgehängt"? Anwohner sagen, dass das stimmt | Foto: tk
  • Wird das Stadtviertel rund um die Sagekuhle "abgehängt"? Anwohner sagen, dass das stimmt
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tk. Buxtehude. "Dieses Viertel hat zwar keine Lobby, aber umso mehr Kinder", schreibt ein WOCHENBLATT-Leser (Name der Redaktion bekannt) über die Sagekuhle und umliegende Straßen. Die Redaktion hatte in der vergangenen Mittwochsausgabe über dieses Stadtviertel und den Bolzplatz, der einem Sporthallen-Neubau weichen muss, berichtet. Die Einschätzung von CDU-Ratsfrau Sylvia Köhnken, bei der sich mehrere Sagekuhlen-Bewohner gemeldet hatten, dass dieser Stadtteil zu oft vergessen werde, wird von denen betätigt, die es wissen müssen: nämlich den Menschen, die dort leben.
Ein Leser, der dort seit 30 Jahren wohnt, zitiert seine 80 Jahre alte Nachbarin. "Wo sollen die Kinder denn spielen?", habe sie ihn angesichts des Bolzplatz-Verlustes gefragt. Hintergrund: Wenn dieses Tobeareal wegfällt, ist bislang kein Ersatz geplant. Die Frage nach der Bolzplatz-Zukunft habe die Seniorin auch der Stadt gestellt - "und keine Antwort bekommen", so der Leser.
Er weist auf eine Besonderheit in diesem Buxtehuder Stadtviertel hin: "Hier fragt keiner nach Lärmschutz, wenn es um Kindergeschrei geht." Die Kinder würden immer im Vordergrund stehen. Umso schlimmer sei es, wenn ihr Bolzplatz und der daneben liegende Spielplatz verschwinden - ohne dass geklärt ist, wann und wo es schnellstmöglichen Ersatz gibt.
Ein weiterer Gesichtspunkt, den Anwohner ins Feld führen: Im Bereich der Sagekuhle gebe es zwar einen deutlich höheren Anteil an Familien mit Migrationshintergrund - doch das soziale Gefüge habe sich stark verändert. Grund: "Nur hier können sich Familien mit mehreren Kindern noch eine Vierzimmerwohnung leisten", so ein Anlieger. Das sei zudem keine Frage der Herkunft, sondern eine der überteuerten Mietwohnungen in der Hansestadt.
"Die Sagekuhle wird abgehängt", bestätigt ein weiterer WOCHENBLATT-Leser, der dort seit 22 Jahren lebt. Er belässt es nicht bei dieser Feststellung, sondern macht einen Vorschlag, wo ein Bolzplatz vorübergehend hinkommen könnte. Nach seiner Beobachtung werden die Wohncontainer für Flüchtlinge an der Altländer Straße kaum noch genutzt. "Die könnten dorthin transportiert werden, wo die Container an der Gildestraße durch den Brand unbewohnbar geworden sind." An der Altländer Straße könne dann ein provisorischer Bolzplatz entstehen.
Und noch ein Thema wird im Zusammenhang mit diesem Stadtviertel genannt, wenn man inoffiziell mit Politikerinnen und Politikern aus dem Buxtehuder Rat oder auch anderen Menschen spricht, die mit Planung und Umsetzung der vielen großen Bauprojekte in der Estestadt zu tun haben: Es sei schlichtweg zu viel, was umgesetzt werden müsse. Und das teils unter Zeitdruck, weil sonst Fördermittel wegfallen. So werde erklärbar, dass die neue Sporthalle samt Abriss der alten neben der Grundschule konkret angegangen werde, ohne dass es eine komplette Planung für das gibt, was wegfällt: Bolz- und Spielplatz. Irgendwann werde es irgendetwas als Ersatz geben, und das werde vermutlich auch sehr viel schöner als das Jetzige sein - "für die Kinder, die jetzt dort toben oder kicken wollen, kommt das aber zu spät", so ein Anwohner aus der Sagekuhle.

Das sagt die Bürgermeisterin:
Die Idee eines Kümmerers ist gut!
"Beim Thema Sagekuhle muss man differenzieren", sagt Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Ja, sie könne verstehen, wenn manche Anwohner kritisieren, dass einiges zu langsam vorangehe - etwa bei der Grünpflege. Und nein - "abgehängt ist dieses Stadtviertel nicht".

Nach ihrem Sagekuhlen-Spaziergang hat Katja Oldenburg-Schmidt angestoßen, dass es Pflanzungen und Wildblumen-Ecken wie in anderen Stadtteilen geben wird. "Der achtlos weggeworfenen Müll", darauf weist sie hin, "werde dort häufiger eingesammelt als anderswo". Dass die Städtischen Betriebe Buxtehude (SBB) nicht immer hinterherkämen, habe damit zu tun, dass die Trupps wegen Corona kleiner seien als üblich.

Grundsätzlich entstehe mit der neuen Sporthalle und dem Campus im Dreiklang mit dem schon lange vorhandenen FaBiz etwas Positives für das ganze Stadtviertel. "Am Ende des Tages wird das gut." Zudem lobt sie in diesem Zusammenhang die Arbeit der Stadtteileltern. Diese und andre Gruppen würden im Mehrzweckbereich der neuen Halle ein Zuhause finden. Dort könnte sich etwas entwickeln, was ein fester Anlaufpunkt mit Sprechstunde für alle Bürgerinnen und Bürger rund um die Sagekuhle werden könne. Einer der Anwohner hatte im Gespräch mit dem WOCHENBLATT eine Art Ortsvorsteher vorgeschlagen. "Die Idee eines Kümmerers vor Ort ist gut", sagt Oldenburg-Schmidt.

Dass es noch keinen neuen Standort für den Bolzplatz gibt, sei dem Zeitdruck geschuldet. Um Bundesförderung für den Sporthallenbau zu bekommen, habe die Planung forciert werden müssen. "Wir suchen einen Standort Richtung Halepaghenschule", sagt die Bürgermeisterin. Die noch zu planende Campus-Fläche, nach Abriss der altern Turnhalle, werde frei zugänglich für die Kinder aus dem Viertel sein, erklärt Katja Oldenburg-Schmidt auf WOCHENBLATT-Nachfrage.

Die Idee eines Anwohners, die Flüchtlings-Unterkünfte von der Altländer Straße an die Gildestraße zu verlagern, sei nicht umsetzbar. "Die Unterkünfte sind belegt, die Plätze werden gebraucht", so die Bürgermeisterin.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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