L130 in Beckdorf

Wann kommt die Querungshilfe?

Wer in Beckdorf in Höhe des Gewerbegebiets und Wiegersweg die Ortsdurchfahrtstraße L130 überqueren möchte, braucht einen langen Atem und sollte schnell laufen können. Zu den Stoßzeiten gibt es kaum Lücken in der Autokarawane, die sich täglich durch den Ort schiebt.
Schon vor 20 Jahren soll eine Querungshilfe Thema im Rat gewesen sein,  erinnert sich Ratsherr Frank Wallin (IGB) und beantragte, das Thema erneut anzugehen. Bei Bürgermeister Siegfried Stresow (SPD) rannte er damit offene Türen ein. Laut Ratsprotokoll begrüßte dieser die Idee einer Querungshilfe. Das war  im November 2021.
"Geschehen ist seitdem nichts", ist Wallin sauer. "Die Ecke ist extrem gefährlich, die Straße wird dort von Kindern und älteren Menschen oft überquert, um unter anderem zur Bushaltestelle zu gelangen, und die Autos kommen aus Richtung Apensen mit hohem Tempo in den Ort gefahren."   
Immer wieder fragte Wallin in den Sitzungen nach und forderte, Druck auf die zuständigen Behörden auszuüben. Im Juni 2022 sagte Siegfried Stresow laut Protokoll, sein Entwurf für die Eingabe sei fertig, müsse nun noch mit der Verwaltung abgestimmt und im Sommer auf den Weg gebracht werden. Bis heute ist das nicht geschehen.
"Es stimmt, ich hatte einen Entwurf aufgesetzt, war aber damit nicht zufrieden", sagt der Bürgermeister auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Zwischenzeitlich habe er jedoch auch ein Schreiben der Behörde erhalten, dass das Thema mangels Kapazitäten ohnehin vor 2024 nicht bearbeitet werden könne. Die Notwendigkeit, einen Straßenübergang einzurichten, sieht er dennoch genauso wie Frank Wallin. "Beckdorf ist die einzige Gemeinde im Umfeld, die keine Querungshilfe an den Ortseingängen hat", sagt er. Leider habe man auch vor 20 Jahren versäumt bzw. es sogar abgelehnt, einen Linksabbieger für das Gewerbegebiet einzurichten. "Aus heutiger Sicht war das ein fataler Fehler", so Stresow. 
Die sachliche Übereinstimmung stellt Frank Wallin keinesfalls zufrieden. "Demokratie bedeutet, sich konstruktiv zu streiten, um das beste Ergebnis für die Lösung eines Problems zu erzielen", sagt er.  Mit anderen Worten: Bürgermeister Siegfried Stresow solle für die Sache kämpfen. "Es ist die schlampige Arbeitsweise der Verwaltung und des Bürgermeisters, die jegliches Vorankommen im Ort verhindert", ist Wallin überzeugt.