Der Chef tritt noch mal an
jd. Harsefeld. Rainer Schlichtmann kandidiert für zweite Amtszeit. Der Harsefelder Samtgemeinde-Bürgermeister Rainer Schlichtmann (61) tritt für eine zweite Amtszeit an. Der parteilose Rathauschef will sich im Frühjahr erneut zur Wahl für den höchsten Posten in der Samtgemeinde stellen. "Ich bin am Wochenende noch mal in mich gegangen und habe mich nach reiflicher Überlegung zu einer erneuten Kandidatur entschlossen", erklärte Schlichtmann auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Er geht davon aus, dass er die Aufgabe "packen" wird, obwohl er derzeit gesundheitlich angeschlagen ist. Schlichtmann hatte sich in den vergangenen Monaten rar gemacht im Harsefelder Rathaus, da es nach Auskunft von Insidern wiederholt Komplikationen wegen einer Hüft-OP gegeben haben soll. Sollte Schlichtmann wiedergewählt werden, wird seine Amtszeit bis 2021 dauern.
"Das ist eine gute Nachricht für Harsefeld", begrüßt Samtgemeinde-Ratsvorsitzender Michael Ospalski (SPD) Schlichtmanns Entscheidung: "Ich freue mich riesig, dass uns der erfahrenste Verwaltungschef im Landkreis in den kommenden Jahren erhalten bleibt." Die Samtgemeinde werde auch in Zukunft von Schlichtmanns Kompetenz und Engagement profitieren. Auch die anderen Parteien betrachten die erneute Kandidatur als positiv. SPD, CDU, Grüne und Freie Wähler (FWG) haben bereits angekündigt, Schlichtmanns Bewerbung zu unterstützen.
Schlichtmann ist seit 30 Jahren als Hauptverwaltungsbeamter tätig. Bevor er 1995 nach Harsefeld kam, um Gemeindedirektor zu werden, bekleidete er den gleichen Posten in Bienenbüttel (Landkreis Uelzen). 2007 wurde er zum ersten hauptamtlichen Samtgemeinde-Bürgermeister von Harsefeld gewählt - mit einer überwältigenden Mehrheit: 96 Prozent der Wähler votierten damals mit Ja. Allerdings gab es keinen Gegenkandidaten und die Wahlbeteiligung lag nur bei 38 Prozent.
Als wichtigste Aufgaben für die Zukunft bezeichnet Schlichtmann die weitere Verbesserung der Infrastruktur, die Ausweisung neuer Baugebiete und die Ausrichtung der Energieversorgung auf regenerative Quellen. Ein bedeutendes Thema für ihn sei außerdem der demografische Wandel. "Gemeinsam mit den Räten in der Samtgemeinde möchte ich hier noch einiges bewegen", sagt Schlichtmann.
• Anders als 2007 wird Schlichtmann diesmal mindestens einen Gegenkandidaten haben: Der Harsefelder Architekt Michael König hat angekündigt, für die Partei "Nein-Idee" anzutreten. "Ich möchte verhindern, dass das Votum erneut ähnlich wie bei den früheren DDR-Wahlen ausfällt."
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