FWG und CDU unterstützen Kandidatur der Verwaltungsfachfrau als Samtgemeinde-Bürgermeisterin
Jetzt ist es amtlich: Ute Kück will Rathauschefin in Harsefeld werden

Die Kandidatin und ihre Unterstützer (v.li.): Dr. Jan-Boris Ingerowski, Susanne de Bruijn (beide FWG), Ute Kück, Uwe Arndt (vorn, FWG) sowie Jürgen Deden und Markus Eisenblätter von der CDU  Foto: jd
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jd. Harsefeld. Sie wäre die erste Frau an der Spitze des Harsefelder Rathauses - wenn sie gewählt wird: Ute Kück will Nachfolgerin von Harsefelds Samtgemeinde-Bürgermeister Rainer Schlichtmann werden. Die derzeitige Vize-Chefin der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten ist jetzt als gemeinsame Bewerberin von Freier Wählergemeinschaft (FWG) und CDU vorgestellt worden. Die 54-jährige Verwaltungsfachfrau, die in ihrer Heimatkommune das Amt einer Ersten Samtgemeinderätin bekleidet, kandidiert aber nicht auf Parteiticket, sondern tritt formell als Einzelbewerberin an - eben mit Unterstützung von FWG und CDU.

Der Kür der parteilosen Kandidatin ist eine monatelange Suche nach einem geeigneten Bewerber für den Führungsposten vorausgegangen. "Seit Sommer 2018 haben wir Ausschau gehalten", sagt der starke Mann der FWG in der Samtgemeinde, der Ahlerstedter Bürgermeister Uwe Arndt. Die Zeit wurde knapper, nachdem Schlichtmann im Februar erklärt hatte, seinen Posten vorzeitig zum 1. Oktober 2020 aufzugeben. Regulär würde seine Amtszeit am 31. Oktober 2021 enden.

Arndt nutzte seine guten Kontakte in der Kreispolitik, um seine Fühler auszustrecken. "Wir haben Kontakt mit der CDU aufgenommen, um das Anforderungsprofil abzustimmen", so der FWG-Politiker. Fest stand demnach, dass es auf jeden Fall kein Quereinsteiger, sondern jemand mit Verwaltungserfahrung werden soll. "Die Harsefelder Verwaltung hat es in sich. Hier ist Kompetenz entscheidend", meint Arndt. Außerdem sei es wichtig gewesen, einen Bewerber ohne Parteibuch zu finden. Eine politisch neutrale Kandidatin wie Kück sei für alle wählbar.

In der eigenen Fraktion ist Arndt mit seiner Favoritin offenbar gut angekommen. Kück hatte sich den FWG-Mitgliedern vorgestellt. Bei denen war die Resonanz durchweg positiv. Das Votum zugunsten der Kandidatin fiel einstimmig aus. Klare Signale kommen auch von der CDU: Der Vorsitzende des CDU-Samtgemeindeverbandes, Markus Eisenblätter, erklärte, dass laut Vorstandsbeschluss der voraussichtlich Ende August stattfindenden Mitgliederversammlung empfohlen wird, Kücks Kandidatur als Einzelbewerberin zu unterstützen.

Mit der SPD habe man vorher keinen Kontakt aufgenommen, betont Arndt. Bisher sei davon auszugehen gewesen, dass die SPD eine eigenen Kandidaten aufstelle. Um die Genossen nicht gänzlich zu vergrätzen, wurden SPD-Vertreter zur Kücks Vorstellung hinzugebeten. Das geschah offenbar auf Wunsch der CDU, die mit der SPD im Rat der Samtgemeinde eine Gruppe bildet. Die Genossen entsandten ihre Vize-Vorsitzende Andrea Truchel und Beisitzerin Vivian Santjer.

Truchel erklärte, dass ihre Partei erst am Vorabend von Kücks Bewerbung erfahren habe und man sie nun zu einem Gespräch einladen wolle. Die Grünen saßen nicht mit am Tisch. Der Sprecher der Gruppe Grüne/Linke, Hartwig Holthusen, ließ über den FWG- und Ex-Grünen-Politiker Dr. Jan-Boris Ingerowski ausrichten, dass er sich persönlich gut vorstellen könne, Kück zu unterstützen.

Die Wahl für den Samtgemeinde-Bürgermeisterposten findet voraussichtlich im Frühling oder Frühsommer 2020 statt. Ein genaues Datum wird vom Rat festgelegt.

• Mehr über Ute Kück, ihren beruflichen Werdegang und ihre Pläne für Harsefeld lesen Sie am Mittwoch in der Print-Ausgabe des WOCHENBLATT und hier online.

Kommentar:

Der starke Mann in der Samtgemeinde Harsefeld

Die Kandidatenkür von Ute Kück hat zwei Dinge gezeigt. Zum einen, dass Parteien durchaus in der Lage sind, geeignete Bewerber für einen anspruchsvollen Posten zu finden, ohne dass man - wie in Apensen - gleich kostspielige Headhunter einsetzen muss. Zum anderen machte die Bewerbersuche deutlich, wer der starke Mann in der Samtgemeinde Harsefeld ist. Uwe Arndt hat das Heft in die Hand genommen und erfolgreich Hinterzimmer-Diplomatie betrieben.

Der FWG-Politiker nutzte die Gunst der Stunde, nachdem sich sein großer Gegenspieler von der SPD, Michael Ospalski, selbst aufs politische Abstellgleis geschoben hat. Das Machtvakuum auf Samtgemeindeebene hat Arndt geschickt ausgefüllt. Ihm ist es jetzt sogar gelungen, hinsichtlich der Kandidatenauswahl für den Samtgemeinde-Bürgermeisterposten die informelle "Große Koalition" von SPD und CDU zu spalten und die Genossen ins Abseits zu stellen.

Nach der letzten Kommunalwahl 2016 war die FWG von den beiden Parteien an den politischen Katzentisch geschickt worden. Jetzt führt Arndt ihnen vor, wie man Politik macht. Jemanden von Arndts Kaliber haben derzeit weder SPD noch CDU. Den einen ist ihr großer Vorturner abhanden gekommen, den anderen bröckelt schon länger das Personal weg. Hoffnungsträger für die CDU könnte ihr neuer Vorsitzender Markus Eisenblätter sein. Aber der muss noch lernen, wie Kommunalpolitik tickt. Uwe Arndt könnte ihm sicher einiges beibringen.

Jörg Dammann

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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