AHD-Geschäftsführer Ole Bernatzki eröffnet in Jesteburg ein Testzentrum
Schnelltests für jedermann vom AHD

An der AHD-Zentrale (Allerbeekskehre 1) in Jesteburg können Landkreisbewohner montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr einen Coronaschnelltest machen | Foto: ahd
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  • An der AHD-Zentrale (Allerbeekskehre 1) in Jesteburg können Landkreisbewohner montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr einen Coronaschnelltest machen
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as. Jesteburg. "Wir müssen verhindern, dass die Mutanten des Coronavirus sich weiter verbreiten - und wir müssen endlich aus diesem Lockdown raus!" Ole Bernatzki, Chef des Ambulanten Hauspflege Dienstes (AHD) und sein Team setzen alles daran, der Corona-Pandemie möglichst schnell ein Ende zu bereiten.

"Wir testen unsere 200 Mitarbeiter jeden Tag auf eine COVID-19-Infektion - das wollen wir jetzt auch für andere anbieten", sagt Ole Bernatzki. Rund 4.800 Testungen hat der AHD seit Oktober durchgeführt, jetzt eröffnet Bernatzki ein Testzentrum für Corona-Schnelltests, um auch Externen die Testung anzubieten. "Der AHD verfügt über genügend Fachkräfte und Möglichkeiten, um fachgerechte und kurzfristige PoC-Antigen-Schnelltests durchführen zu können", ist Bernatzki überzeugt.

AHD testet ab Montag
Ab Montag können Privatpersonen sich montags bis freitags von 9-17 Uhr am Hauptsitz des AHD in Jesteburg (Allerbeekskehre 1) testen lassen. Termine gibt es per E-Mail an schnelltest@ahd-pflege.de oder unter Tel. 04183-2070. Auch kurzfristige Besuche sind während der Öffnungszeiten möglich. Etwa 25 Euro kostet beim AHD ein sogenannter Antigen-Test für eine Einzelperson. Dafür erhalten die Getesteten eine 36 Stunden gültige Bescheinigung über das Ergebnis. Darüber hinaus hat Bernatzki einen VW-Bus umgebaut, um als mobiles Testzentrum zum Beispiel vor Ort in Schulen, Feuerwehren oder Unternehmen zu testen. "Damit könnten wir den Menschen eine große Unsicherheit nehmen", sagt Bernatzki. "Unternehmer könnten zum Beispiel ihre Mitarbeiter testen lassen, um zu wissen, wo sie stehen."

Damit reagiert Ole Bernatzki auf die Ankündigung des Gesundheitsministers Jens Spahn, die Teststrategie in Deutschland auszuweiten. Großflächiges Testen soll jetzt dabei helfen, das Coronavirus einzudämmen. Wie Spahn in dieser Woche mitteilte, sollen allen Bürgern ab dem 1. März kostenlose Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese könnten beispielsweise in Testzentren oder Apotheken durchgeführt werden. Wie genau das organisiert werden soll und ob auch Bernatzkis Testzentrum im Auftrag des Bundes testen darf, steht jedoch noch nicht fest. Auch Selbsttests für zuhause wären nach Angaben Spahns denkbar.

Selbsttest als Freifahrtschein?
Bernatzki hat jedoch große Zweifel, was den Einsatz von Selbsttests für den Hausgebrauch angeht, nicht nur, was die korrekte Anwendung des Tests angeht. Wer sich selbst negativ testet, könne dies als Freifahrtschein sehen, sich nicht mehr an die AHAL-Regeln (Abstand, Hände waschen, Atemschutz, Lüften) zu halten. Schlimmeres befürchtet Bernatzki jedoch, wenn das Ergebnis des im stillen Kämmerlein durchgeführten Tests positiv ist. Schließlich sei niemandem sonst das Ergebnis bekannt. Wer keine Symptome aufweise, könne in Versuchung geraten, den positiven Test geheim zu halten, um eine Quarantäne und weitere Einschränkungen des alltäglichen Lebens zu vermeiden - und das Virus könnte sich ungehindert verbreiten.
Im Testzentrum hingegen sind Fachkräfte wie Pflegerin Stefanie Greger im Umgang mit dem Test geschult. Bei einem positiven Ergebnis werde der Kunde aufgefordert, umgehend beim Arzt einen PCR-Test durchführen zu lassen und sich beim Gesundheitsamt zu melden. Zusätzlich könnte Bernatzki, wenn die Behörde das wünscht, auch direkt die Daten übermitteln. Eine Antwort des Gesundheitsministeriums steht jedoch noch aus. "Wir bieten den Schnelltest zum Selbstkostenpreis an, um bei der Eindämmung des Virus zu helfen. Wir haben dem Land auch angeboten, dass unser mobiles Testzentrum bei starken Infektionslagen 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche unterstützen kann - bis heute haben wir keine Antwort erhalten", wundert sich Bernatzki. Statt darauf zu warten, dass das Land die Tests organisiert, wird er jetzt kurzerhand selbst tätig.

Versorgungslücke schließen
Das Angebot des AHD könnte eine Versorgungslücke im Landkreis Harburg schließen. Zwar gibt es bereits ein Testzentrum in Winsen, dieses ist jedoch nur für Kontaktpersonen ohne Symptome von bestätigten Corona-Fällen zuständig. Wer eine Bescheinigung über einen negativen Corona-Test benötigt, musste sich bislang an seinen Hausarzt oder die Infektionspraxen im Landkreis wenden. In der Hansestadt Hamburg gibt es bereits mehrere privat betriebene Testzentren, die insbesondere vor den Feiertagen stark frequentiert werden.

Allerdings kann so ein Test immer nur eine Momentaufnahme sein. 36 Stunden ist das Ergebnis laut Bernatzki gültig. "So weiß ich schnell, ob ich mit gutem Gewissen die Verwandten besuchen kann, oder ob ich mich zum Beispiel nicht doch bei einem infizierten Kollegen angesteckt habe", sagt Bernatzki. Der Antigen-Test ist eine einfache und schnelle Möglichkeit, um sicherzugehen, dass man nicht infektiös ist, wenn man Kontakt zu Risikopatienten hat.

Antigen- oder PCR-Test?
Der Antigen-Test weist die Eiweißstrukturen von SARS-CoV-2 nach. Da das Ergebnis in weniger als 30 Minuten vorliegt, wird er auch als Schnelltest bezeichnet. Dazu wird eine Probe von einem Nasen-Abstrich auf einen Teststreifen gegeben. Falls das SARS-CoV-2-Virus in der Probe enthalten ist, reagieren die Eiweißbestandteile des Virus mit dem Teststreifen und eine Verfärbung auf dem Teststreifen wird sichtbar, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Der Antigen-Test ist kostengünstiger und leichter durchzuführen als ein PCR-Test, der im Labor in etwa fünf Stunden ausgewertet wird.
Allerdings ist der Schnelltest auch nicht so genau wie der PCR-Test. Ein negatives Ergebnis bedeutet, dass der Getestete mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht infiziert ist, ausgeschlossen ist die Möglichkeit einer Ansteckung nicht. Zudem kommt es vor, dass der Antigen-Test ein positives Ergebnis anzeigt, auch wenn die Person nicht infiziert ist. Deshalb muss ein positives Antigen-Test-Ergebnis mittels PCR bestätigt werden. 

AHD-Testzentrum
Allerbeekskehre 1, Jesteburg
Öffnungszeiten: Mo. - Fr., 9-17 Uhr
Terminvergabe: schnelltest@ahd-pflege.de / Tel. 04183-2070
Preise: gestaffelt ab 18 Euro (Firmen, Verbände) bis max. 25 Euro (Einzelpersonen und Familien).

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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