Forderung der Gruppe Grüne/Linke im Landkreis Harburg
Oberschulen in Gesamtschulen umwandeln

Der Landkreis hat die Estetalschule gerade erweitert. Die Hollenstedter Oberschule soll laut 
vielfachem Elternwillen in eine Integrierte Gesamtschule umgewandelt werden  | Foto: bim
  • Der Landkreis hat die Estetalschule gerade erweitert. Die Hollenstedter Oberschule soll laut
    vielfachem Elternwillen in eine Integrierte Gesamtschule umgewandelt werden
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JOBS und KARRIERE

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bim/nw. Landkreis. Der Landkreis Harburg als Schulträger soll bis zum 31. Oktober beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg den Antrag stellen, die Oberschulen in Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg und Rosengarten mit Wirkung zum Schuljahresbeginn 2022/23 in Gesamtschulen umzuwandeln. Das haben Dr. Erhard Schäfer und Elisabeth Meinhold-Engbers für die Gruppe Grüne/Linke im Kreistag beantragt. Für die übrigen Standorte weiterführender Schulen soll der Landkreis in Zusammenarbeit und mit Zustimmung der Schulen und Eltern die Umwandlung in Gesamtschulen mit dem Ziel vorbereiten, dass es neben den Gymnasien flächendeckend einen gleichwertigen Bildungsweg gibt, der die Schulstandorte sichert und für die Schülerinnen und Schüler alle Bildungschancen offenhält.

Für eine zügige Umwandlung der Oberschulen in Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg und Rosengarten in Gesamtschulen sprechen nach Ansicht der Grünen und Linken folgende Gründe:

  • Entlastung der IGS Buchholz
  • Sicherung der Schulstandorte in den Gemeinden durch die Vermeidung einer übermäßigen Schüler-Abwanderung nach der vierten Klasse
  • Respektierung des Elternwillens bei der Wahl der weiterführenden Schulform.

Hintergrund: Seit Einführung der Gesamtschulen im Landkreis Harburg - 2010 in Buchholz, 2012 in Winsen und 2014 in Seevetal - findet diese Schulform großen Zuspruch bei Schülern und Eltern. Das gilt vor allem für die IGS in Buchholz, die jedes Jahr weit mehr Anmeldungen erhält, als Plätze zur Verfügung stehen. So wurden für den fünften Jahrgang des Schuljahres 2021/22 341 Schüler angemeldet, aber nur 145 wegen der Begrenzung der IGS auf Fünfzügigkeit aufgenommen und dementsprechend 196 abgelehnt. Rund 62 Prozent der diesjährigen Anmeldungen stammen aus den umliegenden Gemeinden.
"Der Überlastung des IGS-Standorts Buchholz steht eine übermäßige Abwanderung von Schülern aus den umliegenden Gemeinden gegenüber. Von einer übermäßigen Abwanderung nach der Grundschule sind im Landkreis Harburg insbesondere die Oberschul-Standorte Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg, Rosengarten und Stelle betroffen", berichten Schäfer und Meinhold-Engbers.
Viele Schüler wandern an
andere Schulstandorte ab

Auf Basis der vorläufigen Schülerzahlen (Stand Juni 2021) liege die Abwanderung in Hanstedt bei 52,7 Prozent, in Hollenstedt bei 76,7 Prozent, in Jesteburg bei 85 Prozent, in Rosengarten bei 68,4 Prozent und in Stelle bei 67 Prozent. Entsprechend reduziere sich die Zügigkeit der Oberschulen in diesen Gemeinden. In der Tendenz könne das zu einer Gefährdung des Schulstandorts der Sekundarstufe führen, obwohl die Schülerzahlen in den zugehörigen Grundschulen ein hinreichendes Potenzial für eine drei- bis vierzügige Sekundarstufe bieten und damit den Schulstandort auf Dauer sichern könnten. Eine übermäßige Abwanderung von Schülern könne außerdem zu möglichen Leerständen von Schulgebäuden in den Gemeinden und aufwändigen Neu- und Zubauten in den Mittelzentren führen. Ebenso gebe es einen erheblichen Mehraufwand beim Schülertransport.
Elternwillen bei Wahl der
Schulform respektieren

Daneben gelte es, den Elternwillen bei der Wahl der Schulform zu respektieren. Das Wahlrecht, das die Eltern nach dem niedersächsischen Schulgesetz haben, finde keine Beachtung, wenn es - wie im Fall der IGS Buchholz - über mehrere Jahre mehr Ablehnungen als Aufnahmen gibt. Auch wünschen sich viele Eltern eine IGS möglichst wohnortnah. Das hätten Diskussionen und Umfragen in der Elternschaft in Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg und Rosengarten deutlich gezeigt. So haben im Juli dieses Jahres über 90 Prozent der Eltern von Grundschulkindern in der Samtgemeinde Hollenstedt für eine Gesamtschule votiert (das WOCHENBLATT berichtete).

• Der Antrag soll in der Sitzung des Kreisschulausschusses am 21. September beraten und vom Kreistag am 6. Oktober beschlossen werden.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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