Kirchen in der Krise
Regionalbischof Schaede: "Auch die evangelische Kirche hat zu spät mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs begonnen"

Regionalbischof Stephan Schaede (Sprengel Lüneburg) | Foto: Tamme
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ts. Ramelsloh.  Nach der Veröffentlichung einer Studie zur sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im katholischen Erzbistum München und Freising hat der evangelische Regionalbischof des Sprengels Lüneburg, Stephan Schaede, am vergangenen Dienstagabend in Ramelsloh auch Versäumnisse in der evangelischen Kirche eingeräumt. 

Die evangelische Kirche habe "viel zu spät und gerade erst" mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs begonnen, zitierte der Sprengel Lüneburg in einer Pressemitteilung Stephan Schaede. Der leitende evangelische Geistliche sehe in seiner Kirche bisweilen „um sich selbst kreisende Selbstzufriedenheit“.  Regionalbischof Schaede sprach während des ökumenischen Abendgebets aus Anlass der St.-Ansgar-Woche in der Stiftskirche St. Sixtus und St. Sinnitius in Ramelsloh.

Es gehe jetzt um Mut, „die ganze Zwiespältigkeit und Abgründigkeit des menschlichen Lebens, die auch in der Kirche Platz greift, selbstkritisch zu bearbeiten“.

Mit Blick auf die katholische Kirche sagte Stephan Schaede: Die Klärungsgänge um sexuellen Missbrauch in den eigenen geistlichen Reihen seien für die katholische Kirche „extrem bitter“. Geistliche Sturheit und das dickköpfige Festhalten am eigenen Amt drohe der katholischen Kirche zum Verhängnis zu werden. Das Üble daran sei, dass Laien und Geistliche, die mit großer Leidenschaft lebenslang für ihren Glauben eingetreten sind, unter Generalverdacht gerieten und unter dem grassierenden Vertrauensverlust litten.

Schaede forderte die Kirchen dazu auf, Gemeinschaft zu pflegen. Dazu gehöre der Traum, „das Brot miteinander geistlich und elementar menschlich zu brechen“, warb der Regionalbischof für das gemeinsame Abendmahl von katholischen und evangelischen Christen. Schließlich ermutigte Schaede zum kirchlichen Wirken in der Gesellschaft: „Der Heilige Geist ist auf den Straßen und Plätzen unserer Orte unterwegs und verschanzt sich nicht in Chorräumen und Gemeindehäusern.“

Der Heilige Ansgar (801-865) wird als erster Bischof von Hamburg und Bremen seit mehr als 40 Jahren von der katholischen Kirche in der Hansestadt mit einer Festwoche geehrt. In Ramelsloh hatte er zur Mitte des 9. Jahrhunderts ein Kloster gegründet, das den Grundstein für den Ort und die Kirche in dem Dorf bildet. Seit mehreren Jahren ist die Kirchengemeinde in Ramelsloh daher fester Bestandteil der Hamburger St.-Ansgar-Woche, die ökumenisch begangen wird.

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Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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