Lebenshof am Mühlenbach
Tierrechtler Günter Garbers wacht Tag und Nacht über seine Schafe

Günter Garbers (v. re.) und Henry Beecken setzen sich im Verein "Lebenshof am Mühlenbach" für Nutztiere ein. Für die Schafe haben sie gemeinsam mit Gerd Weißmann einen Unterstand gebaut Foto: Priyan Subramarian
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as. Glüsingen. "Es waren Hirten auf dem Felde", heißt es in der Weihnachtsgeschichte. Sie hüteten nachts ihre Tiere, als ihnen, so steht es im Lukasevangelium, ein Engel die Geburt Christi ankündigte.
Auch Günter Garbers ist Tag und Nacht bei seinen Tieren, um auf sie aufzupassen. Der bekannte Tierrechtler war viele Jahre selbst Schäfer - heute betreibt er mit seinem Verein "Lebenshof am Mühlenbach" einen spendenfinanzierten Gnadenhof und gibt Nutztieren eine Lobby. "Heute müssten wir eigentlich nicht mehr Tag und Nacht hüten, denn wir haben z.B. Elektrozäune, um die Herde beisammenzuhalten. Dennoch müssen wir weiterhin unsere Tiere bewachen", sagt Garbers, der ehrenamtlich mit etwa 60 Schafen den Seeve-Deich pflegt.

"Diese Schafe wurden von uns vor dem Schlachter gerettet. Wir gewähren ihnen Schutz - und müssen diesen Schutz auch am Deich sicherstellen", sagt Garbers. "Das geht nur, wenn wir Tag und Nacht bei der Herde sind." Denn immer wieder gebe es dort Probleme mit freilaufenden Hunden, die seine Schafe aufscheuchen und jagen würden. 28 Schafe habe er seit 1980 durch die domestizierten Vierbeiner verloren. "Durch Hunde, nicht durch den Wolf!", betont Garbers.

„Der einzige Weg, dem Elend der Nutztiere ein Ende zu setzen, ist eine Ernährung, die auf alle tierischen Produkte verzichtet“, erklärt Günter Garbers. Garbers ist überzeugter Veganer, dabei hat er als gelernter Wanderschäfer früher selbst Tiere getötet. "Ein Schäfer produziert Lämmer, riskiert seine Gesundheit Tag und Nacht und kämpft für das Leben jedes einzelnen Tieres. Und dann muss er sie zum Schlachter geben." Der "gute Hirte" lässt seine Herde aber nicht im Stich, ist Garbers heute überzeugt. Er erinnert sich noch genau an den Moment, der zum Sinneswandel geführt hat: "Ich hatte meine Schafe wie üblich an einen Händler verkauft, hatte das Geld in der Tasche - und habe geweint. Den Blick der Schafe werde ich nie vergessen. Sie haben mich durch die Ritzen des Anhängers traurig angeschaut, als ob sie sagen wollten 'Mensch Günter, das haben wir von dir nicht erwartet, dass du uns in den Tod schickst'."

Vor allem die Ungleichbehandlung von Nutztieren und Haustieren ist es, die Garbers ändern möchte. "Der Hund hat eine große Lobby. Wird gehätschelt und gepflegt, und kriegt dann den Lammbraten zum Fressen vorgesetzt." Dieser Widerspruch bereite ihm große Probleme, sagt Garbers.

Auch in Anbetracht des Klimawandels muss ein Umdenken stattfinden, fordert der Tierschützer. "Den Regenwald abzuholzen, um Futtermittel für Schweine in Deutschland zu produzieren, die dann wegen der Schweinepest gekeult werden müssen und nicht verzehrt werden dürfen - das ist doch Irrsinn und nicht mehr zeitgemäß", ist Garbers überzeugt.

Ziel seines Vereins ist es, Menschen an Nutztiere heranzuführen, "damit diese eine Beziehung zu dem Tier aufbauen und später nicht in der Lage sind, das Tier zu töten". Der Lebenshof am Mühlenbach ist ein über Spenden finanzierter Gnadenhof für Nutztiere. Rund 60 Schafe, drei Rinder, ein Schwein und drei Ziegen verbringen ihren Lebensabend auf dem Hof - bis zu ihrem natürlichen Tod.

Lebenshof am Mühlenbach
Günter Garbers und sein Verein "Lebenshof am Mühlenbach" setzen sich für die Rechte von Tieren ein und haben schon viele Tiere vor der Schlachtung gerettet. Das bekannteste Tier war wohl der Highlandbulle "Schmusi", der bis zu seinem Tod bei Garbers lebte.
Wer Günter Garbers Arbeit unterstützen möchte, spendet an den Lebenshof unter IBAN: DE 10 2406 0300 4902 0200 00; BIC: GENO DE F1 NBU; Volksbank Lüneburger Heide.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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