Ohne Umweltprüfung nach Baugesetzbuch
Gemeinde Seevetal beschleunigt Wohnungsbau in Meckelfeld

Das Wohngebiet mit Quadrohäusern in Ohlenbüttel dient als Referenz für die geplante Bebauung an der Straße Am Blöcken in Meckelfeld | Foto: Henning Witt
  • Das Wohngebiet mit Quadrohäusern in Ohlenbüttel dient als Referenz für die geplante Bebauung an der Straße Am Blöcken in Meckelfeld
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In einem beschleunigten Verfahren will die Gemeinde Seevetal Wohnungsbau in Meckelfeld ermöglichen. Diese Möglichkeit im Außenbereich sieht das Baugesetzbuch (§ 13b) vor. Dabei entfällt die Umweltverträglichkeitsprüfung. Anwendung finden soll das beschleunigte Verfahren bei dem Vorhaben der H&W Projektgesellschaft mit Sitz in Seevetal zur Errichtung eines Wohnquartiers mit insgesamt 64 Wohneinheiten an der Rönneburger Straße und der Straße Am Blöcken am Ortsrand von Meckelfeld.

Der Ausschuss für Planung, Umweltschutz und Klimaschutz des Gemeinderats hat am Dienstagabend  einstimmig (bei einer Enthaltung) empfohlen, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten und das beschleunigte Verfahren nach § 13 Baugesetzbuch anzuwenden.

Die Prüfung von Umweltschutzkriterien werde dennoch nicht entfallen, betonte der Ausschussvorsitzende Norbert Fraederich (CDU). Die Beschlussempfehlung sieht vor, die Auswirkungen auf die Natur und Landschaft zu ermitteln. "Wir verzichten auf einige Berichtsdetails, die von den meisten ohnehin nicht gelesen werden", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Schmirek. Er spricht von einem pflegeleichteren Verfahren, das dem allgemeinen Wunsch nach Bürokratieabbau nachkomme. 

Der ökologische Ausgleich für die Versiegelung von Flächen werde mit dem Verfahren zur freiwilligen Leistung des Investors, sagte Planungsamtsleiter Lukas Jahreis. Die Gemeindeverwaltung hatte das beschleunigte Verfahren den Fraktionen vorgeschlagen. Die H&W Projektgesellschaft plant Anpflanzungen im Plangebiet. Eine Streuobstwiese sei zum Beispiel denkbar. 

Vertrauen zu den Projektentwicklern spiele dabei eine Rolle, erklärte Frank Schmirek. Das Vertrauen sei vorhanden, weil es sich um Unternehmer handele, die in der Gemeinde leben und bekannt seien. "Die wollen ja vielleicht noch mehr in Seevetal machen", macht der CDU-Politiker deutlich, dass es unklug wäre, sollten die Investoren hinter den Erwartungen der Gemeindeverwaltung zurückbleiben. 

Das Bauvorhaben selbst ist bei den Fraktionen unumstritten. "Ein sehr gutes Projekt, wie Seevetal es braucht", sagt Frank Schmirek. Auch, weil es bezahlbaren Wohnraum, insgesamt 20 Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern, vorsieht, wie Investor Henning Witt bestätigte. Das sei für die SPD wichtig, machte Ausschussmitglied Andreas Rakowski (SPD) für seine Fraktion deutlich. 

Wie hoch die Miete ist, die als bezahlbar gelten soll, am Ende sein wird, steht noch nicht fest. Das Ziel, am Ende bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werde allein nicht ausreichen, sagte Seevetals Kämmerer Josef Brand. "Wir müssen das noch feiner ausformulieren."

Die H&W Projektgesellschaft plant ein 1,9 Hektar großes Wohnquartier auf bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche im Plangebiet entlang der Rönneburger Straße und der Straße Am Blöcken in Meckelfeld. 64 Wohneinheiten sieht es vor: 20 in zwei Mehrfamilienhäusern und 44 in einem in der Region noch neuen Haustyp, dem Quadrohaus.

Das Quadrohaus gilt als preisgünstigere Alternative zum Reihenhaus. Unter dem für die Region typischen Satteldach bietet es vier Wohneinheiten, jeweils 105 Quadratmeter groß, mit Terrasse, ohne Garten. Es soll Einwohnern aus dem Mittelstand mit "normalen" Einkommen bei explosionsartig steigenden Baupreisen zu Wohnraum verhelfen. 

Das Plangebiet läge in der Nähe der geplanten Neubau-Eisenbahntrasse zwischen Hamburg und Hannover Darauf wies Ausschussmitglied Dr. Irmelin Schütze (Freie Wähler) hin. Die übrigen Ausschussmitglieder gingen nicht weiter auf den Hinweis ein.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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