Stader Polizei sucht Zeugen
Angriff auf Israel-Flagge am Stader Rathaus

Die Israel-Flagge weht weiterhin am Rathaus in Stade | Foto: Hansestadt Stade
  • Die Israel-Flagge weht weiterhin am Rathaus in Stade
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Eine Gruppe Heranwachsenden hat gestern Abend, Mittwoch, 11. Oktober, gegen kurz vor 19 Uhr versucht, die am Stader Rathaus gehisste Israel-Flagge herunterzureißen. Laut Zeugenaussagen haben zwei bis vier junge Leute im Alter von ca. 16 bis 20 Jahren die Räumlichkeiten des historischen Rathauses der Hansestadt betreten.

Weitere zehn bis zwölf Personen, die offenbar zu der Gruppe gehörten, sollen in der Fußgängerzone gewartet, die Aktion beobachtet und möglicherweise gefilmt haben. 

Von außen und von innen wurde dann versucht, die aus Solidarität zu Israel (Partnerstadt Givat Shmuel) gehisste Nationalflagge von Israel herunterzureißen. Dabei wurde offenbar auch eine Scheibe beschädigt.

Das Vorhaben gelang jedoch nicht und die Täter ergriffen die Flucht als die sofort eingesetzten Polizeibeamten mit mehreren Streifenwagen den Tatort anfuhren.

Eine anschließend umgehend eingeleitete Fahndung blieb bisher ohne Erfolg.

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch und gemeinschädlicher Sachbeschädigung übernommen.

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder die sonstige sachdienliche Hinweise dazu geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Stade unter Tel. 04141-102215 zu melden.

Landrat verurteilt Antisemitismus und Israel-Hass aufs Schärfste

 Der terroristische Überfall der Hamas auf Israel erschüttert auch die Menschen im Landkreis Stade. Ebenso erschütternd ist der aufkommende Antisemitismus. „Den Versuch, die im Stader Rathaus gehisste Israel-Flagge zu entfernen, sowie die massive Beschädigung von einem Mast vor dem Rathaus in Drochtersen und die Entwendung der Israel-Flagge verurteile ich auf das Schärfste“, erklärt Stades Landrat Kai Seefried in einer ersten Reaktion. „Wir erklären unsere uneingeschränkte Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern Israels.“

Die Gräueltaten der Hamas richten sich nicht nur gegen die Israelis, sondern gegen die gesamte freie westliche Welt, betont der Landrat. Angehörige diverser Nationen sind unter den Opfern, auch Deutsche. „Es sind verstörende Bilder, die uns seit Sonnabend aus Israel erreichen. Der Terror der Hamas ist mit Worten kaum noch zu beschreiben“, sagt Seefried. „Uns rauben diese Zeugnisse des Schreckens beinahe die Luft zum Atmen.“

Wer Israel-Flaggen zerstöre, mache sich gemein mit den Israel-Feinden der Hamas. „Dass es vor dem Hintergrund der nicht enden wollenden Gewalt gegen die Bewohner Israels bei uns im Landkreis Stade offenbar Menschen gibt, die sich solidarisch mit einer solchen Brutalität zeigen, beunruhigt mich zutiefst.“ Jetzt seien die Bürgerinnen und Bürger erst recht gefordert, sich zu Israel – der einzigen Demokratie im Nahen Osten – zu bekennen. Im Landkreis Stade gibt es zahlreiche enge und persönliche Kontakte nach Israel, wie etwa über die Partnerschaft der Hansestadt Stade mit der israelischen Stadt Givat Shmuel sowie über Austauschprogramme von Schulen und Jugendgruppen in der Hansestadt Buxtehude.

In Abstimmung mit dem Stader Bürgermeister Sönke Hartlef und Drochtersens Bürgermeister Mike Eckhoff hat der Landrat alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Stade aufgerufen, als Zeichen der Solidarität eine Israel-Flagge an ihren Rathäusern zu hissen. Angesichts der Vorfälle allerdings auch verbunden mit der Empfehlung, diese Flaggen nachts wieder abzunehmen, um weitere Angriffe zu vermeiden.

Bürgermeister Sönke Hartlef äußert sich nach diesem Vorfall mit deutlichen Worten

„Die Hansestadt Stade hat mit Givat Shmuel seit 1987 eine Partnerstadt in Israel", so Stades Bürgermeister Sönke Hartlef, "- eine Verbindung, die uns nicht nur vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte unserer Länder sehr wichtig ist. Umso bestürzter sind wir daher über die Nachrichten, die uns seit dem Wochenende erreichen: Die terroristische Hamas hat bis Mittwoch rund 1.200 Israelis getötet - die weitaus meisten Menschen davon Zivilisten. Unter den Opfern befinden sich Familien, sogar Kleinkinder. Menschen werden misshandelt, verschleppt, als Geiseln und menschliche Schutzschilde genutzt. Dass Menschen hier in Stade diese Gräueltaten befürworten und unterstützen, indem sie die Israel-Fahne an unserem Rathaus herunterreißen wollten, schockiert mich. Denn das schreckliche Leid, das die Hamas über die Menschen in Israel bringt, ist mit nichts zu rechtfertigen! Daher stehen wir in Stade fest an der Seite unserer Freunde in Givat Shmuel und Israel. Ich verurteile das Eindringen in unser Rathaus auf das Schärfste und hoffe, dass die Polizei die Täter ermittelt. Selbstverständlich zeigen wir weiterhin unsere Solidarität mit Israel und lassen die Fahne trotz und gerade wegen dieses Angriffs weiterhin am historischen Rathaus wehen.“

Mast erheblich beschädigt
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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