Angespannte Situation an der Oste
Hochwasser im Kreis Stade: Feuerwehr füllt tausende Sandsäcke

Sandsäcke schaufeln zum Schutz vor dem Hochwasser: In Buxtehude will die Feuerwehr gegen die Fluten gewappnet sein | Foto: Feuerwehr Buxtehude
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Die Hochwassersituation im Landkreis Stade hat sich auch am zweiten Weihnachtstag noch nicht entspannt. Die Nebenflüsse der Elbe und viele Bäche verzeichnen am Dienstag,  26. Dezember, weiter extrem hohe Pegelstände. Im Alten Land wird Wasser über den Deich in die Elbe gepumpt. "Sorgenkind" bleibt weiterhin die Oste. Daran wird sich wohl auch in den kommenden Tagen nichts ändern. Der Fluss transportiert weitere Wassermassen aus dem Oberlauf Richtung Mündung. Feuerwehren und Deichverbände sind weiterhin im Einsatz. "Ein Ende der Ausnahmesituation ist noch nicht absehbar", erklärt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke. Die Lage lässt es aber zu, dass der Landkreis Stade Nachbarschaftshilfe leisten kann: Der Landkreis Rotenburg erhält aus Stade 50.000 Sandsäcke.

Überflutungen westlich von Buxtehude-Dammhausen | Foto: Feuerwehr Buxtehude
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Landrat Kai Seefried, der sich am ersten Weihnachtstag in Horneburg und Guderhandviertel selbst ein Bild von der Lage gemacht und an Einsatzbesprechungen teilgenommen hat, meldete sich in den sozialen Medien zu Wort. "Die Hochwasser-Lage in vielen Bereichen unseres Landkreises bleibt angespannt, kann  derzeit aber gut durch die örtlichen Einsatzkräfte bewältigt werden." Seefried dankt „allen Einsatzkräften, die auch an Weihnachten für uns da sind“.

Extreme Wasserstände an der Lühe, Sturmflut an der Elbe

Sperrwerke sind nach der Sturmflut wieder offen

Am ersten Weihnachtsfeiertag rückten die Feuerwehren rund drei Dutzend Mal aus – vorwiegend, um Wasser zu pumpen. In weiten Teilen des Landkreises Stade entspannte sich die Situation am Montagabend zunächst. Die Feuerwehren konnten wieder einrücken. Nachdem die Sperrwerke an der Elbe am Montagmittag wegen der Sturmflut geschlossen worden waren, normalisierte sich die Lage mit deren Öffnung bis zum Abend wieder. Auch die Elbfähre Wischhafen hatte zeitweise ihren Betrieb eingestellt. Die Nacht verlief weitgehend ruhig. Allerdings führte in Westerladekop ein Rohrbruch zu einer Überflutung der Straße.

Die Deichverbände kontrollieren mit ihren Deichgeschworenen in regelmäßigen Abständen die Deiche. Bisher gibt es keine Hinweise auf Problemstellen. An den Deichen von Lühe und Oste wird es jetzt aber ziemlich eng: An einigen Stellen ist mehr viel Platz bis zur Deichkrone. Im Alten Land und in Horneburg liegen gefüllte Sandsäcke bereit. Um Treibgut schnell aus den Flüssen holen zu können, ehe es sich dort verfangen und wie ein Staudamm wirken kann, wurden bereits vorsorglich Bagger geordert.

In Buxtehude befüllten die Feuerwehrleute Sandsäcke, um für weitere Hochwasser-Einsätze vorbereitet zu sein | Foto: Feuerwehr Buxtehude
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Buxtehuder Ortswehr füllte Sandsäcke

Auch die Buxtehuder Feuerwehrleute hatten alle Hände voll zu tun. So wurde am Morgen des ersten Weihnachtstages der gesamte Zug IV (Dammhausen, Hedendorf, Neukloster) alarmiert, um am Feuerwehrhaus Westmoor 1.500 Sandsäcke zu füllen. Auch dort wollen die Einsatzkräfte für den Ernstfall gerüstet sein. Das Wasser wird uns die nächsten Tage noch weiter begleiten. Während der Feiertage war die Buxtehuder Feuerwehr wiederholt im Einsatz, um im gesamten Stadtgebiet vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Besonders heftig stehen die Felder im Osten des Bullenbruch-Polders unter Wasser. Dort am Poggenpohl im Westen von Dammhausen verstärkte die Buxtehuder Feuerwehr bereits an Heiligabend den Damm.

Überflutungen westlich von Buxtehude-Dammhausen | Foto: Feuerwehr Buxtehude
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Wasser wird über den Elbdeich gepumpt

Weiterhin angespannt war zunächst die Lage in Jork-Wisch. Dort stehen seit Tagen größere Flächen unter Wasser, etliche Häuser drohen Schaden zu nehmen. Die Entwässerungsgräben sind voll, der Boden ist gesättigt. Bereits an Heiligabend war die Feuerwehr hier im Einsatz, damit kein Wasser in die Gebäude dringt. Am Montagabend kam dann das Technische Hilfswerk mit Hochleistungspumpen zur Hilfe. Über den Elbdeich sind Schlauchleitungen verlegt, um das Wasser in die Elbe zu pumpen. Die Straßenmeisterei des Landkreises sperrte in der vergangenen Nacht abermals die Kreisstraße 36 im Bereich der Einsatzstelle.
Während die Einsatzkräfte Wasser pumpten, wurde nebenan ausgelassen gefeiert – beim Weihnachtsball auf dem Saal der Gaststätte Fährhaus Kirschenland mit Hunderten Gästen. Das Fährhaus stellte den Einsatzkräften Verpflegung bereit. Am Dienstagmittag soll dort der Feuerwehreinsatz enden. Auch die K39 soll danach wieder freigegeben werden.

Das Wasser wird in Jork-Wisch aus den überfüllten Gräben über den Deich in die Elbe gepumpt | Foto: Feuerwehren von der Este
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Appell an die Bürger: Weiter die Deiche meiden

In Horneburg sind nach wie vor einzelne Straßen und die Friedensbrücke über die Aue am Vordamm gesperrt. Bei Engelschoff steht die Kreisstraße 63 unter Wasser, in diesem Bereich wurde eine Sperrung eingerichtet. Landkreis und Deichverbände warnen weiterhin eindringlich vor dem Betreten von Deichen und Hochwasserschutzeinrichtungen. Die Zufahrten und die Deichverteidigungswege sollten auf keinen Fall durch parkende Autos blockiert werden, mahnt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke.

Hochwasser-Lage im Kreis Stade: Keine Entspannung in Sicht

Sehr schwierige Lage an der Oste

Mit Sorge blicken die Einsatzkräfte weiter auf die Oste, die bereits seit Tagen ungewöhnlich viel Wasser führt. Nachdem Feuerwehrleute an Heiligabend in Gräpel bereits Sandsäcke geschaufelt und Häuser damit abgedichtet haben, herrscht nun gespanntes Warten. Im Oberlauf, im Landkreis Rotenburg, kommt es bereits seit dem Wochenende zu massiven Überschwemmungen an den Oste-Ufern. Vor allem im Bereich Hüll/Großenwörden wird der Fluss derzeit engmaschig beobachtet.

Sandsack-"Spende" an den Kreis Rotenburg

Um den Einsatzkräften aus dem Nachbarkreis Rotenburg, die seit Tagen im Dauereinsatz sind, unter die Arme zu greifen, stellte der Landkreis Stade am Montagabend kurzerhand einen Container mit rund 50.000 Sandsäcken bereit. Die Rotenburger Katastrophenschützer hatten die Stader Kollegen um Hilfe gebeten. Freiwillige vom Zug II der Stader Feuerwehr transportierten die begehrte Fracht – ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art. In etlichen Städten und Gemeinden dort herrscht buchstäblich „Land unter“.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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