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Das Herz ist noch im Orient

Künstler Dilschad Barsenji mit einigen Gemälden
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Integration als Lebensaufgabe: Irakischer Künstler Dilschad Barsenji (51) aus Stade sucht seinen Platz in der Welt

tp. Stade. Im Jahr 1995 kam er nach Deutschland. Die Flucht aus seinem Heimatland, dem krisengeschüttelten Irak, kostete ihm ein Vermögen. Freunde und Familie ließ er in der Ferne zurück: Nach zwei Jahrzehnten ist Künstler Dilschad Barsenji (51) aus Stade in seiner Wahlheimat angekommen. "Fast", schränkt der Maler und Dichter ein und legt mit wehmütigem Blick seine Hand auf die Brust und den Kopf. Mit seinem Herzen und seinen Gedanken sei er immer noch oft in seiner Heimat.

Dilschad Barsenji, der in der kurdischen Millionenstadt Sulaimaniyya aufwuchs und in Bagdad ein Studium der Malerei und Kunstpädagogik abschloss, wuchs mit fünf Geschwistern in einer Künstler- und Akademikerfamilie auf. "Mein Großvater war ein bekannter Poet", sagt Dilschad Barsenji stolz. Er selbst verfasst seit seiner Jugend Lyrik- und Prosatexte. In dem Gedicht "Tanz der Seele" geht er Fragen wie "Woher komme ich?" und "Wohin gehe ich?" nach.

Von der Suche nach seinem Platz in der Welt sind auch Dilschad Barsenjis zahlreiche Gemälde inspiriert, die er in seinem Atlelier, einem Container im Schatten der Mietsblöcke im Multi-Kulti-Wohnquartier Altländer Viertel, malt.

In der europäischen Kunstszene machte er sich durch seine besondere Maltechnik, Radierungen von Kreisen und Spiralen in Aquarell, Öl und Pastell, einen Namen. Er stellte schon in Wien, Graz, Berlin und Hannover aus - und natürlich in Stade, wo Barsenji beliebter Gast auf kulturellen Veranstaltungen ist.

Der Großteil der überwiegend surrealen und abstrakten Gemälde trägt orientalische Elemente wie Blüten oder Ornamente. Ein Einzelstück im Portfolio mit eindeutig westlichem Motiv ist die Silhouette der Stader Altstadt.

Barsenji lebt nach wie vor im Spannungsfeld zwischen Orient und Okzident. Seine Ehefrau stammt wie er aus dem Irak, die beiden Söhne (7 und 9) wachsen zweisprachig auf. Insgesamt fühlt sich Barsenji "gut integriert".

Lediglich beruflich fällt es ihm schwer, Fuß zu fassen: Nach wechselnden, zum Teil mehrjährigen Anstellungen als Kunstlehrer an der Montessori-Schule, im Museum Schwedenspeicher oder im Jugendhaus im Altländer Viertel ist er zur Zeit arbeitslos. Bei der Arbeiterwohlfahrt absolviert er ein Praktikum, dort engagiert er sich als Übersetzer für die Flüchtlinge. Täglich trifft er auf Menschen, die vor derselben Herausforderung stehen wie er: Integration als Lebensaufgabe.
• https://www.facebook.com/dilschad.barsenji

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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