Richtfest beim Katastrophenschutz-Zentrum
Kreis Stade errichtet zentrale Schaltstelle für den Ernstfall

Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind beim Richtfest auf der Baustelle dabei | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Die politische Lage in Europa hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren deutlich zugespitzt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine befindet sich auch Deutschland im Krisenmodus. Besonders das Thema Zivil- und Katastrophenschutz rückt jetzt wieder in den Vordergrund. Hier sind in allererster Linie die Landkreise gefordert. Der Schutz der Bevölkerung ist vordringlich deren Aufgabe. Der Landkreis Stade hat sich dieser Aufgabe gestellt, indem er ein zentrales Katastrophenschutz-Zentrum errichten lässt. Auf der Baustelle in Stade-Ottenbeck wurde jetzt Richtfest gefeiert. Die Einrichtung soll bereits um die Jahreswende in Betrieb gehen. Mit rund zwölf Millionen Euro handelt es sich um die größte Investition des Landkreises in diesem Jahr.

Größter Flüchtlings-Zustrom seit dem Zweiten Weltkrieg

"Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich unser Leben in Europa und in Deutschland verändert. Im Landkreis Stade haben wir seit Beginn des Krieges weit über 4.000 Menschen als Vertriebene und Flüchtlinge aufgenommen. Noch nie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben so viele Menschen Schutz und Sicherheit bei uns gesucht", erklärte Landrat Kai Seefried in seinem Grußwort. Er verwies auf die schnelle Realisierung des Bauprojektes. Die finalen Beschlüsse habe der Kreistag erst im Juni gefällt. Dass die Voten der Politik einstimmig waren, zeuge von der hohen Bedeutung, die dem Katastrophenschutz parteiübergreifend zugestanden werde, unterstrich der Landrat. Kreistag und -verwaltung seien sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich bewusst. Dem Zivil- und Katastrophenschutz komme wieder eine Bedeutung zu, wie man dies seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr kenne.

Katastrophenschutz-Zentrum in Stade: Baubeginn bereits im Mai

In Richtung der Gäste des Richtfestes sagte Seefried: "Ich möchte heute vor allem denjenigen danken, die die schnelle Realisierung möglich gemacht haben." Sein Dank gelte aber auch allen, "die uns bisher bei den Aufgaben begleiten und dieses Zentrum mit Leben füllen werden". Der Behördenleiter nannte beispielhaft die  Mitarbeiter der Lindemann-Gruppe als Bauherr sowie die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes. "Wir wünschen den Menschen, die in diesem Gebäude Schutz suchen, ebenso viel Glück wie den Einsatzkräften, die im Krisenfall für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger da sind."

Unterkunft für Kriegsvertriebene aus der Ukraine

Zentrales Bauwerk auf dem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück am Julius-Leber-Weg ist eine Multifunktionshalle (3.600 Quadratmeter), die abtrennbar in verschiedene Bereiche ist. Der Neubau wird nach den neuesten energetischen Standards ausgestattet. Die Hallenteile müssen nicht beheizt werden, sind aber mit einer Heiztechnik ausgestattet, die eine Beheizung ohne Zusatztechnik ermöglicht. Dorthin soll im Winter die Erstaufnahmestelle des Landkreises für Kriegsvertriebene aus der Ukraine mitsamt Notunterkunft für umziehen. Derzeit werden die Ukrainer, die in den Landkreis Stade kommen, in dem ehemals von der Firma Saertex genutzten Hallenkomplex im Gewerbegebiet Stade-Süd untergebracht.

Pläne für Stader Katastrophenschutz-Zentrum werden konkret

Später sollen in der Halle des neuen Katastrophenschutz-Zentrums Zelte, Betten, Dusch- und WC-Container für 500 Personen gelagert werden. Dieses Material dient - ergänzt um diverse Notstromaggregate, Kraftstoffkanister und zwei mobile Tanklager - dem Bevölkerungs- und Zivilschutz als Basis für Evakuierungen. Außerdem kann die neue Halle als Notquartier für bis zu 500 Personen genutzt werden. Im Bürotrakt werden der Katastrophenschutzstab der Kreisverwaltung mit seinen Fachberatern sowie die Technische Einsatzleitung und die Fernmeldezentrale voll eingerichtete und ständig einsatzbereite Räume erhalten, die auch für Schulungen und Übungen genutzt werden können. Zusätzlich werden mehrere Büroräume und ein Aufenthalts- und Besprechungsbereich im Erdgeschoss geschaffen. Die Außenflächen können mit Lkw befahren werden und sind zum Abstellen von Material und für Übungen geeignet.

Notfallstation für den Ernstfall  

Bereits 2020 wurde der Landkreis Stade vom Land verpflichtet, eine Notfallstation für eine vorübergehende Betreuung von bis zu 1.000 Personen zu unterhalten. Hierfür wurden unter anderem Messgeräte, Einsatzkleidung und andere Ausstattung vom Land zur Verfügung gestellt. Dieses Material muss trocken und frostfrei gelagert werden. Zusätzlicher Platzbedarf besteht, um den neuen „Fachzug Elektro“ der Kreisfeuerwehr zu beherbergen und auf eine Energiemangellage vorbereitet zu sein. Im Zuge der Corona-Pandemie musste weiteres Material (Schutzkleidung, Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel) in großen Mengen beschafft werden. Es wurde zunächst im ehemaligen Untergrundkrankenhaus in Stade-Wiepenkathen eingelagert. Mit Gabelstaplern, motorisierten Hubwagen oder anderen motorbetriebenen Transporthilfen können dort nicht eingesetzt werden. Das Material müsste im Einsatzfall per Hand aus dem ehemaligen Untergrundkrankenhaus herausgeholt werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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