Azubis übernehmen unfallchirurgische Station im Elbe Klinikum Stade
Mittendrin statt nur dabei

Erfolgreiche Übernahme: Elaine Kühne (li.) und Vanessa Patjens haben gemeinsam mit ihren Mitschülern selbstständig die Station geleitet | Foto: jab
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  • Erfolgreiche Übernahme: Elaine Kühne (li.) und Vanessa Patjens haben gemeinsam mit ihren Mitschülern selbstständig die Station geleitet
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JOBS und KARRIERE

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jab. Stade. Auf dem Flur von Station 5B des Elbe Klinikums Stade herrscht reger Betrieb. Eine Patientin wird mit dem Bett in ihr Zimmer gebracht, gleichzeitig werden zahlreiche Essenstabletts hin- und hergetragen. Das Rufsignal an einer Tür leuchtet, sofort macht sich eine Pflegerin auf den Weg dorthin, um nachzusehen. Eine weitere Pflegerin ruft nach Unterstützung bei der Versorgung eines Patienten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handelt sich um den ganz normalen Alltag auf einer Station. Doch hier sind fast ausschließlich Auszubildende am Werk.

"Schüler leiten Station" heißt das Projekt, dass 28 Azubis im Rahmen ihrer Ausbildung zum Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger im Elbe Klinikum Stade absolvierten. Dass die Arbeit auf der Station viel mehr beinhaltet als das Versorgen der Patienten, merkten sie schnell. Neben den 32 Betten, die die meiste Zeit belegt waren, mussten die Dienstplanung, Bestellung von Material und Medikamenten sowie die Vorbereitung der Patienten auf OPs ebenfalls erledigt werden. "Wir können noch nicht alles wissen", gab Elaine Kühne, Auszubildende und Stationsleiterin bei dem Projekt, zu. Das Projekt zeigte ihnen dennoch, was sie bereits alles gelernt haben. Und die angehenden Fachkräfte waren froh, dass immer eine helfende Hand in Reichweite war. Denn was bei den Azubis besonders im Fokus stand, war das Teamwork.

Auch erfahrene examinierte Fachkräfte schauten ihnen während ihrer Arbeit immer wieder über die Schulter, hielten sich aber stets im Hintergrund. Kamen Fragen auf oder wollten sich die Schüler rückversichern, standen sie ihnen zur Seite. Das Nachfragen wurde mit der Zeit weniger, bestätigt Kühne. Es gab aber auch von vornherein Bereiche, die sie als Auszubildende nicht übernahmen, beispielsweise schwierige Gespräche mit Angehörigen, Planung der Bettenbelegung oder auch Behandlungen, die nur von examiniertem Fachpersonal vorgenommen werden dürfen. Die Patienten hatten außerdem die Wahl, ob sie von den Azubis behandelt werden möchten. Das lehnte aber niemand ab.

Das Ganze sei für alle ein enormer Schritt gewesen, so Kühne. "Die Arbeit hier ist Learning by Doing", meinte sie. Dabei mussten sie und ihre Mitschüler feststellen, dass Theorie und Praxis nicht immer konform sind. Dann wurden Pläne und Vorhaben aber einfach angepasst. Kühne: "Wir sind flexibel." Das Projekt habe außerdem das eigene Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit gestärkt, meinte die Auszubildende Vanessa Patjens. Beide Frauen waren sich zudem einig, dass es besonders schön zu sehen sei, wenn Patienten nach einer OP wieder auf die Beine kommen und sie ihren Beitrag dazu geleistet haben. Das Projekt habe sie auf jeden Fall in ihrem Berufswunsch bestätigt und sei eine gute Vorbereitung auf das im Sommer anstehende Examen.

Das freute sowohl Klassenlehrerin und Projektleiterin Anne Trambale-Faltus als auch die stellvertretende Gesamtleitung der Unfallchirurgie und eine der Praxisanleiterinnen, Katherina Piasecky. In Zeiten des Fachkräftemangels sei das Projekt eine gute Möglichkeit, die zukünftigen Kollegen an die Stationsarbeit heranzuführen, so Piasecky. Zudem könnten Schüler auf diese Weise noch gezielter gefördert und einige Bereiche weiter vertieft werden, meinte Trambale-Faltus, die auch für die Vor- und Nachbereitung des Projekts zuständig ist. Piasecky: "Es ist schön zu sehen, wie die Azubis an ihren Aufgaben wachsen und in unterschiedlichen Situationen ihren Weg finden."

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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