Zufahrt mit Paletten blockiert
Verwaltung greift durch: Stade untersagt das Parken auf dem "Ankerplatz"
- Die Zufahrt zum "Ankerplatz" wurde auf Geheiß der Stadt jetzt mit Paletten verbarrikadiert. Das Umfahren der Poller ist nicht mehr möglich
- Foto: Malte Neumann
- hochgeladen von Jörg Dammann
An der Zufahrt fehlte ein Poller und regelmäßig standen dort ein paar Autos: Einige Besucher der Stader Altstadt und der dortigen Weihnachtsmärkte betrachteten die aktuelle Situation auf dem Platz Am Sande offenbar als Einladung, den eigenen Wagen auch dort zu parken. Schließlich ist man vom Platz, der unter dem Namen "Ankerplatz" in den Augen mancher Stader inzwischen eine traurige Berühmtheit erlangt hat, nach wenigen Schritten in der Fußgängerzone. Doch im Stader Rathaus kommt diese Art von Park-Pragmatismus offenbar nicht gut an. Die Verwaltung ließ jetzt verlautbaren, dass "das Parken auf dem Platz Am Sande nun unterbunden" wird. Dabei hatte die CDU/WG-Gruppe im Stadtrat erst kürzlich beantragt, die Fläche in den Wintermonaten wieder als Parkplatz zu nutzen – ganz im Sinne einer pragmatischen Entlastung der anderen Parkmöglichkeiten in der Stader Innenstadt.
Verweis auf alte Ratsbeschlüsse
Offiziell verweist die Stadt auf vier bzw. acht Jahre alte Ratsbeschlüsse, wonach die Parkhäuser besser ausgelastet werden sollen und der Parkplatz-Suchverkehr in der Stader City zu minimieren ist. Deswegen sollen nun die Falschparker vom "Ankerplatz" verbannt werden. Eine Ausnahmegenehmigung gibt es nur für die Weihnachtsmarkt-Beschicker. Die Stadt verweist darauf, dass das Parken auf dieser Fläche vorher schon nicht zulässig war. Autofahrer hätten die Poller umfahren und ihre Fahrzeuge dort widerrechtlich abgestellt. Dadurch sei es "immer wieder zu Konflikten mit den Aktivitäten auf dem Platz" gekommen, so der städtische Pressesprecher Stephan Voigt.
Halteverbot an den Parkbuchten
In einem ersten Schritt ließe die Stadt jetzt Halteverbotsschilder auf den Parkbuchten an der Südseite, vor dem Verwaltungsgericht, aufstellen. Die Beschilderung bleibt dort so bis Ende des Jahres, damit die Weihnachtsmarkt-Beschicker die Flächen nutzen und den Platz Am Sande freimachen können. Ausgenommen vom Parkverbot sind die Stellflächen für Elektroautos und Menschen mit Behinderung. Außerdem wurde die Absperrung des Platzes Am Sande so gestaltet, dass niemand mehr mit seinem Auto daran vorbeikommt.
Thema wurde zu einem Politikum
Der Umgang mit dem "Ankerplatz" ist längst zu einem Politikum geworden. Einst als Vorzeigeprojekt für kreative Stadtgestaltung gefeiert, verliefen viele der Ideen für eine Belebung des Platzes im Sande. Zwischen Visionen von Container-Dörfern und Spielangeboten blieb das Areal oft ungenutzt. Der Vorschlag aus den Reihen von CDU und WG, den Platz im Winter wieder fürs Parken freizugeben, wirkt da wie ein pragmatischer Schritt zurück zu alten Zeiten – konkret den Jahren 2016 bis 2019, als dort regulär geparkt werden durfte.
Rat entscheidet über den "Ankerplatz"
Der Stader Stadtrat will auf seiner Sitzung am 15. Dezember über die Zukunft des "Ankerplatzes" entscheiden. Kritiker des "Ankerplatzes" mutmaßen, dass die Verwaltung gerade jetzt durchgesetzt haben könnte, um vor dem entscheidenden Ratsbeschluss keine Tatsachen schaffen zu lassen, die politisch anders interpretiert werden könnten. Wie sich die politische Mehrheit auf der Ratssitzung in Sachen "Ankerplatz" entscheiden wird, bleibt offen. Fakt ist jedenfalls: Autofahrer müssen sich bis auf Weiteres mit den bestehenden Parkhäusern und Tiefgaragen begnügen – und dürfen der Debatte um den "Ankerplatz" weiterhin gespannt folgen.
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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