Alle zwölf Teilabschnitte der A 20 sind jetzt durchgeplant
Es geht voran mit der Küstenautobahn

Die Karte zeigt den aktuellen Stand der Planung für die Küstenautobahn im Elbe-Weser-Dreieck  Grafik: NLBStBV
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(jd). Es ist die größte Straßenbaumaßnahme im Elbe-Weser-Dreieck seit Jahrzehnten - und nicht nur dort: Die Planungen für die Küstenautobahn gehen auf die Zielgerade. In Niedersachsen befinden sich jetzt alle zwölf Abschnitte der neuen Autobahn in der Genehmigungsplanung. Zum Projekt Küstenautobahn gehören die A 20, die Oldenburg mit Lübeck unter Umgehung der Nadelöhre Hamburger Elbtunnel und Bremer Kreuz verbinden soll, sowie die Abschnitte der A 26 zwischen Stade und dem künftigen Autobahnkreuz Drochtersen.

Federführend bei dem Projekt ist auf niedersächsischer Seite die Geschäftsstelle Oldenburg der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLBStBV). Die Straßenbau-Behörde hat jetzt den Vorentwurf für den letzten noch ausstehenden Teilabschnitt der A 20 vorgestellt. Damit sind alle 145 Kilometer, die durch niedersächsisches Gebiet führen, durchgeplant.

Die Küstenautobahn gilt laut NLBStBV als wichtiger Baustein zur Erschließung der Region im Norden. Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden durch die A 20 direkt miteinander verbunden. Der Hamburger Raum mit seinen häufigen Staus kann dank des geplanten Elbtunnels bei Drochtersen umfahren werden. Ziel ist es, die Wirtschaftszentren an Nord- und Ostsee besser miteinander zu verknüpfen und die Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen zu verbessern.

Nach einem Gutachten des niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsförderung verringern sich die Fahrtzeiten durch die Küstenautobahn um bis zu 60 Prozent. Wer etwa von Bremerhaven nach Hamburg fahren will, benötigt künftig eine Stunde weniger - und auch Stade ist von vielen Orten im Norden aus wesentlich schneller zu erreichen.

Im Elbe-Weser-Raum verläuft die geplante A-20-Trasse durch die Landkreise Stade, Rotenburg und Cuxhaven. Im Landkreis befinden sich der Abschnitt 7 (Elm bis Drochtersen) mit einer Länge von 18,6 Kilometern, das Kreuz Kehdingen (2,2 Kilometer) sowie die Abschnitte 5a und 5b der A 26, die eine Gesamtlänge von 15,8 Kilometern haben. Für das Kreuz Kehdingen, die Nahtstelle von A 20 und A 26, rechnet die Landesbehörde damit, dass in diesem Jahr ein Planfeststellungsbeschluss erfolgt.
Auch der Landkreis muss im Zusammenhang mit dem Kehdinger Kreuz Planungen vornehmen: Die A 26 endet unmittelbar nach dem Autobahnkreuz in zwei Zubringern zur L 111 und zur K 27. Wegen der höheren Verkehrsbelastung muss die K 27 entsprechend ausgebaut werden. Das Gleiche gilt für die K 12, die dann die Verbindung zwischen der Autobahn und der B 495 bei Wolfsbruch herstellt.

Für den Abschnitt 5a der A 26 (Drochtersen bis Stade, Freiburger Straße / L 111) wurden die Planfeststellungsunterlagen bereits ausgelegt. "Die Bearbeitung der Einwendungen läuft auf Hochtouren", sagt Inken Wilke, Teilprojektleiterin im Stader Raum. Ein Erörterungstermin soll im Sommer stattfinden. Wer Einwendungen erhoben hat, kann diese bei dem Termin mit den Planern besprechen.

Im Abschnitt 5b der A 26 (Stade, L 111, bis Stade-Ost) wird das Planfeststellungsverfahren im Laufe des Jahres eingeleitet. Das Verfahren dieses Abschnittes unterscheidet sich von den übrigen: Es wird nicht nur der Neubau der Autobahn geplant, sondern auch das Industriegleis zwischen Stade und Bützfleth. Beide Vorhaben sind in einem Planfeststellungsverfahren zusammengefasst.

Aktuell bereitet das Planungsteam der Küstenautobahn in allen Abschnitten, die an das Kreuz Kehdingen grenzen, den Ankauf der erforderlichen Flächen vor. Außerdem sei man dabei, Maßnahmen zum Artenschutz auf den Weg zu bringen, so Wilke: "Einige Maßnahmen, die als Kompensation für den Eingriff in die Natur erfolgen, müssen abgeschlossen sein, bevor wir überhaupt mit den Bauarbeiten beginnen."


Öffentliche Auslegung 

In Kürze werden die Unterlagen zur Planfeststellung im Abschnitt 6 der A 20 ausgelegt.
Dieser Abschnitt berührt auch einen kleinen Teil des Landkreises Stade zwischen Estorf und der Oste bei Hude. Die Planungsunterlagen liegen von Montag, 13. Januar, bis Mittwoch, 12. Februar, im Rathaus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, Mittelweg 2 in Himmelpforten, oder im Bürgerhaus Oldendorf, Schützenstraße 5, zu Einsichtnahme aus.
Einwendungen und Stellungnahmen zur Planung können bis zum 25. März bei der Gemeinde oder der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eingereicht oder mündlich zu Protokoll gegeben werden. Alle zuvor erhobenen Einwendungen behalten ihre Gültigkeit. Für den Abschnitt 7 werden die Planfeststellungsunterlagen voraussichtlich noch im ersten Halbjahr ausgelegt.


Kritik an den A-20-Planungen

Kritik an den Planungen gibt es von der AG Osteland. Deren Vorsitzender Claus List verweist auf Aussagen von Verkehrsexperten, wonach die Wirtschaft im Elbe-Weser-Raum wahrscheinlich nur begrenzt vom Bau der Küstenautobahn profitieren soll.
Auf der anderen Seite wird sich die A 20 nach Ansicht von List negativ auf das Klima und die Umwelt auswirken: Die Trasse führe durch weiträumige Moorgebiete. Das wiederum bedeutet eine zusätzliche Belastung mit Kohlendioxid (CO₂), da Moore diesen "Klimakiller" binden. "Man spricht von zusätzlichen 50.000 Tonnen CO₂ jährlich", so List.
Der Vorsitzende der AG Osteland warnt davor, dass "die geplante Trassenführung zu nicht unerheblichen Veränderungen im Erscheinungsbild unserer Flusslandschaft führen" wird.

Schwarz Cranz macht für immer dicht
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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