Seefried: Service, Sauberkeit, Schutz der Umwelt
Stader Landrat will die Gelbe Tonne
Ab in die Tonne: Im Landkreis Stade soll es in Zukunft keine Gelben Säcke mehr geben. Wenn es nach dem Willen der Kreisverwaltung geht, werden die ungeliebten Plastiksäcke durch robuste Gelbe Tonnen ersetzt (das WOCHENBLATT berichtete). Der Kreisausschuss - das wichtigste Entscheidungsgremium nach dem Kreistag - hat dem Vorhaben bereits in nicht-öffentlicher Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Das letzte Wort haben jetzt die 62 Abgeordneten des Kreistages. Sie beschießen am kommenden Montag, 4. Dezember, darüber, ob die Gelben Säcke mit Wirkung zum 1. Januar 2025 abgeschafft werden sollen. Landrat Kai Seefried hofft auf ein entsprechendes Votum - allein schon aus Umweltschutzgründen. Doch "eingesackt" ist das Thema noch nicht. Es gibt Kreistagspolitiker, die Bedenken haben.
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Landkreis hat nur ein Mitspracherecht
Allerdings wäre auch ein Ja des Kreistages zur Umstellung von Säcken auf Tonnen noch keine finale Entscheidung. Anders als beim Restmüll wird der Auftrag zur Abholung der Umverpackungen nicht durch die Kreisverwaltung vergeben, sondern durch das Duale System. Wie berichtet, ist eines der zehn deutschlandweit agierenden Unternehmen des Dualen Systems für das Vergabeverfahren zuständig: der sogenannte Ausschreibungsführer. Für Norddeutschland übernimmt die Firma Bellandvision diese Aufgabe.
"Wir haben bei den Konditionen für Ausschreibungen aber ein gewisses Mitspracherecht", sagt Seefried. Dazu gehört eben die Vorgabe, in welcher Form der Verpackungsmüll abgeholt werden soll - entweder im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne verstaut. Im kommenden Jahr läuft das neue Ausschreibungsverfahren für den Zeitraum 2025 bis 2027. Bis Ende Dezember muss sich der Landkreis gegenüber Bellandvision erklären, was gewünscht ist: Sack oder Tonne. Daher müssen die Kreistagsabgeordneten am 4. Dezember sagen, was sie wollen.
Zusätzlichen Plastikabfall vermeiden
Der Landrat jedenfalls hofft auf ein Votum zugunsten der Tonne. Allein die Vermeidung von zusätzlichem Plastikabfall sei schon ein schlagendes Argument gegen die Weiterverwendung der Gelben Säcke. Ein weiterer Punkt sei der besser Service für die Bürger. Niemand müsse sich mehr die Ausgabestellen abklappern, um eine Rolle mit Gelben Säcken zu erhalten. Und nirgendwo würden mehr aufgerissene Säcke durch die Gegend wehen wie gerade erst wieder beim Sturm vor ein paar Tagen.
Laut Seefried würden die künftigen Gelben Tonnen von der Größe her den blauen Altpapiertonnen entsprechen, die ein Volumen von 240 Litern haben. Ein Problem könnten eventuell die Abholpunkte für die Tonnen sein. Aber das werde sich wie bei den Restmülltonnen einspielen, meint der Landrat. Die in den sozialen Medien kursierende Behauptung, der Verpackungsmüll aus den Tonnen werde anders entsorgt als bei den Gelben Säcken, sei jedenfalls eine Falschinformation: In beiden Fällen werde der Inhalt auf gleiche Weise sortiert. Bei der Gelben Tonne würden für ihn drei Aspekte zählen, so Seefried: Service, Sauberkeit, Schutz der Umwelt.
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