Köstlichkeiten vom Rost zu jeder Jahreszeit
Nicht nur für harte Kerle: Grillen im Winter

Grillmeister Michael Friese | Foto: Friese
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sb. Stade. Wer vor 25 Jahren zum Wintergrillen einlud, galt als Abenteurer - oder zumindest als extravaganter Gastgeber. Das ist heute anders. Gegrillt wird zu jeder Jahreszeit, auf den Genuss von Köstlichkeiten vom Rost braucht niemand mehr wegen kalter Außentemperaturen zu verzichten. "Man muss sich von der Vorstellung lösen, dass Grillen immer nur bedeutet, bei schönem Wetter auf der Terrasse zu sitzen und eine Grillparty zu machen", sagt Michael Friese (54). "Grillen kann auch einfach nur eine alternative Zubereitungsart beim täglichen Kochen sein - ganz ohne Event und Geselligkeit in großer Runde."

Der Stader gibt als "Grillmeister" seit sechs Jahren Seminare am Grillrost und richtet Grillkurse als Team-Event oder private Grillkurse im eigenen Garten aus. Für ihn liegen die Vorteile des Freiluftkochens auf dem Grill auf der Hand: Das Haus riecht nicht nach Essen, es bilden sich aufgrund der größeren Hitze schönere Röstaromen und viele Gerichte gelingen einfach besser auf dem Grill als in der Pfanne oder im Ofen. Das gelte insbesondere für größere Fleischstücke, die in der Ofenluft zu viel Feuchtigkeit abgeben und so trocken werden können, so der Grillmeister.

Ob die Hitze mit Glut, Gas oder Strom entsteht, ist Geschmackssache. Während einige Griller auf das Anfeuern mit Holzkohle nicht verzichten mögen, bevorzugen andere das schnelle und unkomplizierte Gas. Und wer über einen Grill mit Deckel verfügt, muss außerdem nicht während des gesamten Kochvorgangs draußen in der Kälte stehen. "Nach dem Anrösten direkt über der Glut bei 600 bis 800 Grad erfolgt der weitere Garvorgang durch indirektes Grillen", erklärt Michael Friese. "Dafür schiebt man das Gericht auf dem Rost in die indirekte Zone neben die Glut, wo eine Temperatur zwischen 150 und 250 Grad vorherrscht, und schließt den Deckel des Grills." Wer über ein Grillthermometer mit Bluetooth-Verbindung verfügt, kann dann ganz entspannt im warmen Haus warten, bis das Gericht fertig ist. Ansonsten reichen ein herkömmliches Fleischthermometer oder auch ein Wecker. "Wer mag, kann während des Grillvorgangs natürlich auch mit Familie oder Freunden eine Zeit lang draußen am Feuerkorb stehen und in geselliger Runde einen Glühwein trinken oder ein paar leckere Snacks direkt vom Grill verzehren", sagt Michael Friese.

Neuer Trend beim Grillen ist die Zubereitung von Speisen im Dutch Oven. Dabei handelt es sich um einen Schmortopf aus Gusseisen, in dem sich Gerichte wie Gulasch oder ein großer Braten perfekt zubereiten lassen. "Den klassischen Schmortopf kannte schon unsere Oma. Sie verwendete ihn jedoch auf ihrem Herd oder in ihrem Ofen. Von Grillfans wurde er erst vor Kurzem neu entdeckt", berichtet der Grillmeister. Er selbst nutzt den Dutch Oven sehr gern für Gerichte wie Gulasch. "Auf dem Herd muss ich die Fleischwürfel portionsweise anbraten, damit sich Röstaromen bilden und das Fleisch nicht wässert", sagt der Profi. Draußen auf dem Grill hingegen habe er so viel Hitze, dass er problemlos ein Pfund Fleisch in einem Durchgang anbraten könne. Als Faustregel gilt: Zwischen Topf und Grilldeckel sollte eine Handbreit Luft zum Zirkulieren sein. "Und der Fettgeruch bleibt draußen." Das Prinzip funktioniere auch mit einem Wok hervorragend.

Mit Spaß und gutem Gewissen grillen - Tipps von der Initiative "Buxtehude im Wandel"

So wie sich das Grillen im Wandel befindet, so wandelt sich auch der Benutzer. Früher war die Zubereitung am Rost reine Männersache: Der Herr des Hauses stand an der offenen Grillglut und musste ständig aufpassen, dass Wurst und Nackenkarbonade nicht durch plötzlich züngelndes Flammenspiel verbrannten. Mit der fortschreitenden Technik und ihren vielen Möglichkeiten kommen heute jedoch laut Michael Friese immer mehr Frauen an den Grill.

Und auch die Speisenauswahl habe sich gewandelt. "Heute wird nicht nur Wurst und Steak, sondern auch Gemüse und Fisch gegrillt", sagt er. "Hinzu kommen unendlich viele weitere Möglichkeiten. Sie reichen vom Brot- und Pizzabacken über das bereits erwähnte Schmorgericht und Aufläufe bis zu Kreativem mit Wow-Effekt." Beispiel: Ein ganzer Kopf Rotkohl wird von seinem Strunk befreit, die so entstandene Öffnung mit Butter und Grillsoße gefüllt und das Ganze dann kopfüber auf dem Grill gegart (ca. 2 bis 2,5 Stunden bei ca. 160-180 Grad und indirekter Hitze). Am Ende entfernt man die äußeren, durch das Grillen dunkel gewordenen Blätter und schneidet den Kohl in Streifen. Fertig ist der neu definierte Rotkohl vom Grill.

Ein Gespräch mit Raphael Cordes von der Landschlachterei Cordes
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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