Landkreis Harburg
Feuerwehren sind noch gut aufgestellt
thl. Winsen. Trotz der Pandemie hat ist der Mitgliederbestand bei den 107 Feuerwehren im Landkreis Harburg zufriedenstellend. "Im Jahr 2019 hatten wir 4.996 Mitglieder, jetzt sind es 4.961 Mitglieder. Diese Zahl ist bereits bereinigt um Doppelmitglieder, sonst wären es 5.048", erklärte Kreisbrandmeister Volker Bellmann am Mittwoch im Ausschuss für Ordnung und Feuerschutz des Landkreises. Er wies aber darauf hin, dass 2018 die Altersgrenze für die Einsatzkräfte von 63 auf 67 Jahre angehoben wurde, bevor sie aus dem aktiven Dienst ausscheiden müssen. "Daher haben wir jetzt noch Zuwachs", so Bellmann. Verlässliche Zahlen zur Mitgliederentwicklung werde es erst in den kommenden Jahren geben.
Im Bereich der Jugendfeuerwehr ist der Mitgliederbestand in der Pandemie leicht zurückgegangen - von 1.521 im Jahr 2019 auf 1.484 im vergangenen Jahr. Positiv: 135 Jugendliche sind in die Einsatzabteilungen ihrer Wehr übergetreten. "Das ist eine höhere Zahl als sonst und es ist keine Trendwende zu erkennen", so Bellmann. "Das ist ein Beweis für die sehr gute Nachwuchsarbeit in den Wehren."
Als Erfolg hat sich auch die Einrichtung der Kinderfeuerwehr erwiesen. 38 gibt es jetzt im Landkreis, drei mehr als vor der Pandemie. Der Mitgliederbestand stieg zwischen 2019 und 2021 von 524 auf 574 Kinder. Und: 65 Kinder sind im vergangenen Jahr in die Jugendfeuerwehr übergetreten.
"Einsatzmäßig war 2021 für die Wehren ein normales Jahr", so der Kreisbrandmeister. "Es galt 2.202 Einsatzstellen abzuarbeiten, dafür wurden 3.276 Feuerwehren eingesetzt."
In diesem Jahr wird die Zahl der Einsätze deutlich höher ausfallen. "Allein die Stürme und der Starkregen zu Beginn dieses Jahres brachten über 2.000 Einsatzstellen mit sich. Zwölf Mal war die Kommunale Einsatzleitung (KEL) aktiv", so Volker Bellmann weiter. "Alles hat sehr gut funktioniert, Leitstelle und Kommunen haben sehr gut zusammengearbeitet." Dabei seien die Einsätze nicht ungefährlich, mehrfach stürzten Bäume neben den Einsatzkräften um. Mehrfach waren deswegen Straßensperrungen erforderlich. Um den Grundschutz sicherzustellen, waren am Ende alle Feuerwehren im Einsatz. "Parallel gab es noch eine brennende Wohnung, einen Verkehrsunfall und weitere Einsätze.
Was bleibt von 2020 und 2021 noch in Erinnerung? "Corona, das Ahrtal und der Ukraine-Krieg, bislang alles nicht vorstellbar", sagte Bellmann und wies darauf hin: "Zukünftig müssen wir uns umfassender mit Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz befassen. Auch das für unmöglich Gehaltene muss zukünftig in die Bewertung mit einfließen."
Abschließend ging der Kreisbrandmeister noch auf einen möglichen Neubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) ein. "Es haben erste Gespräche mit der Kreisverwaltung stattgefunden. Ich halte die Ausweitung des Prüfungsumfanges für dringend erforderlich, um für die Zukunft das Ehrenamt von immer wiederkehrenden Aufgaben zu entlasten, die auch teilweise von Dritten erbracht werden müssen."
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