Biberpopulation breitet sich rund um Winsen aus

Biberdamm bei Radbruch und ein sich bildender Biberteich durch den Rückstau des Wassers   Fotos: Sierk (Niedersächsische Landesforsten)/Claus Hector
2Bilder
  • Biberdamm bei Radbruch und ein sich bildender Biberteich durch den Rückstau des Wassers Fotos: Sierk (Niedersächsische Landesforsten)/Claus Hector
  • hochgeladen von Thomas Lipinski
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

thl. Winsen. Den Biber (Castor fiber), das größte Nagetier Europas, bekommt man nur selten zu Gesicht. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv. In der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörenden Revierförsterei Busschewald, direkt an der Kreisgrenze zwischen Winsen und Radbruch, deuteten aber bereits 2019 eindeutige "Spuren" auf das Vorkommen des reinen Pflanzenfressers hin. Er erschließt sich neue Gebiete im Forstort Hohes Holz.
Der Europäische Biber war ursprünglich in weiten Teilen Europas bis nach Asien hinein heimisch. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten Lebensraumzerstörung und direkte Verfolgung zur großflächigen Ausrottung des Bibers in ganz Eurasien, er galt als fast ausgestorben. Kleine Restvorkommen hatten in nur vier isolierten Gebieten überlebt, unter anderem im Bereich der Mittleren Elbe.
Durch Schutzmaßnahmen, gezielte Wiederansiedlungsprojekte und natürliche Ausbreitung erobert sich der Biber heute sein ursprüngliches Areal wieder zurück. Burkhard von List, Leiter der Revierförsterei Busschewald, freut sich: "Ich habe 1986 meine Diplomarbeit über die Ermittlung und Bewertung von Habitaten für ein Vorhaben zur Wiederansiedlung des Elbebibers geschrieben. Umso mehr freue mich, dass sich der Biber seit einigen Jahren hier in dem von mir betreuten Revier wieder ansiedelt und heimisch fühlt." Die Bedingungen für die Wiederansiedlung sind hier optimal. Der Biber findet einen Lebensraum mit fließenden und stehenden Gewässern und in den Uferbereichen viele von ihm bevorzugte Weichlaubhölzer. Der Nager hat sich von der Elbe kommend das Hohe Holz über den Haus- und Trompeterbach erschlossen. Die Spurenlage weist heute möglicherweise sogar auf das Vorkommen mehrerer Biberfamilien hin, das ist allerdings noch nicht eindeutig geklärt.
Die Biberdämme verändern das Landschaftsbild im Hohen Holz. Immer wenn der Wasserstand nicht ausreicht oder zu stark schwankt, baut das Tier Dämme - oft mehrere hintereinander - um das abfließende Wasser zurückzuhalten. Damit erhöht und reguliert er den Wasserpegel. So vergrößert sich die Wasserfläche in diesem Revierteil deutlich. Mit diesen "Biberteichen" schafft er zusätzlichen, wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen, Fische, Amphibien, Insekten und Vögel. Außerdem gelingt es ihm dadurch, dass der Eingang seiner Burg zum Schutz vor Feinden immer unter Wasser liegt.

Das ist der Biber

Der 17 bis 30 Kilogramm schwere und bis zu 1,35 Meter lange Biber kann etwa 15 Jahre alt werden. Sein Lebensraum liegt sowohl im Wasser als auch an Land. Er ist auf fließende und stehende Gewässer sowie deren Uferbereiche mit passender Vegetation angewiesen. Der Biber bewegt sich an Land aufgrund seines plumpen Körperbaus nur langsam, er erschließt sich lediglich einen bis zu 50 Meter breiten Uferbereich. Das Fell des Bibers ist eines der dichtesten im Tierreich. Es besteht aus zwei Haartypen. Dazwischen bildet sich eine isolierende Luftschicht, die als Wärmeschutz und Auftrieb beim Schwimmen dient. Ein Biber besitzt bis zu 23.000 Haare pro Quadratzentimeter. Er pflegt sein Fell mit einer extra ausgebildeten Putzkralle und fettet es regelmäßig mit einem öligen Analsekret ein, um es wasserabweisend zu machen.
Weiter ist er mit seinem spindelförmigen Körper, einem breiten, abgeplatteten, mit lederartiger Haut bedeckten und unbehaarten Schwanz, Kelle genannt, und den Schwimmhäuten zwischen den Zehen optimal an das Leben im Wasser angepasst. Der Biber kann bis zu 20 Minuten tauchen, beim Tauchen verschließt er Nase und Ohren.

Biberdamm bei Radbruch und ein sich bildender Biberteich durch den Rückstau des Wassers   Fotos: Sierk (Niedersächsische Landesforsten)/Claus Hector
Die Biber fühlen sich an dem
Teich sichtlich wohl
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

Webseite von Thomas Lipinski
Thomas Lipinski auf Facebook
Thomas Lipinski auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.