Coronavirus: Landkreise Harburg und Stade sehen sich gut vorbereitet / So können Sie sich schützen
"Gefährdung durch die Grippe ist höher!"

Viele Eigenschaften des neuartigen Coronavirus "2019-nCoV" sind noch unbekannt (Symbolfoto) | Foto: CDC/Unsplash
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(as). Die Weltgesundheitsorganisation hat den "internationalen Gesundheitsnotstand" erklärt: Der neuartige Coronavirus breitet sich rasend schnell aus. Zwar sei die Zahl der nachgewiesenen Erkrankungen im Ausland noch gering, doch man wisse nicht, welchen Schaden der Virus in einem Land mit einem schwachen Gesundheitssystem anrichten würde. Inzwischen sind in China mehr als 8.100 Erkrankungsfälle aufgetreten, mehr als 213 Menschen sind nach Angaben der chinesischen Regierung (Stand Freitag) am Coronavirus gestorben.
In Deutschland wurde am Montag der erste Fall bestätigt, mittlerweile sind vier Erkrankungen bekannt. Die Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) rechnen zwar derzeit mit dem Auftreten vereinzelter Fälle in Deutschland, schätzen das Risiko für die Bevölkerung jedoch als gering ein.
In den Landkreisen Harburg und Stade sind bis heute keine Verdachtsfälle oder Erkrankungsfälle aufgrund des Coronavirus bekannt, dennoch sehen sich die Landkreise gut auf etwaige Fälle vorbereitet.
Grundsätzlich ähneln die Symptome denen einer Grippe. Coronaviren verursachen meistens milde Erkältungssymptomatik mit Husten und Schnupfen. Sie können aber auch schwere Infektionen der unteren Atemwege verursachen und zu Lungenentzündungen führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten.
Hintergrund: Die Weltgesundheitsorganisation hat Anfang dieses Jahres über das Auftreten eines neuen Coronavirus berichtet. Zuvor häuften sich in China die Lungenentzündungen mit unklarer Ursache.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Harburg beobachtet ständig über das Niedersächsische Landesgesundheitsamt und das RKI, ob sich neue Erreger verbreiten, die auch in Deutschland auftreten können. Ebenso das Gesundheitsamt des Landkreises Stade, das im engen Kontakt mit der Ärzteschaft und den Elbe Kliniken Stade und Buxtehude steht. „Arztpraxen und Krankenhäuser sind grundsätzlich sehr gut aufgestellt, zumal es gilt, nicht nur für mit dem Coronavirus Infizierte, sondern auch für andere hoch ansteckende Infektionsfälle gerüstet zu sein", sagt Stades Amtsärztin Dr. Ilka Hedicke. Zusätzlich zur Basishygiene gebe es in den Kliniken weitere Maßnahmen, die gemäß KRINKO-Empfehlung (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention) und anderen Regelwerken standardmäßig durchgeführt werden.
Auch im Landkreis Harburg ist man vorbereitet. "Wir wollen den Coronavirus nicht verharmlosen, aber die Gesundheitsgefährdung durch Grippe ist derzeit deutlich höher", sagt Kreissprecher Andres Wulfes. Seit Beginn der Grippesaison im Oktober sind nach Angaben des RKI bundesweit 13.350 Erkrankungen bestätigt worden, ein Drittel allein in der vergangenen Meldewoche. 32 Menschen sind in der laufenden Saison (Oktober bis Mai) bereits an der Grippe gestorben. "Grippeimpfungen sind auch jetzt noch möglich und sinnvoll", betont Andres Wulfes. Im Landkreis Harburg wurden nach den ersten Einschätzungen weniger Fälle gemeldet als im Vorjahr. Im Landkreis Stade liegen die bestätigten Fälle laut Kreissprecher Christian Schmidt im einstelligen Bereich pro Woche.
"Wenn es Corona-Verdachtsfälle gibt, müssen diese laut Infektionsschutzgesetz unverzüglich dem Gesundheitsamt von Ärzten und Krankenhäusern gemeldet werden", erklärt Andres Wulfes. Mitarbeitende des Gesundheitsamtes ermitteln dann, ob die Randbedingungen erfüllt sind. Erhärtet sich der Verdacht, werden Kontaktpersonen ermittelt und die erkrankte Person wird abgesondert.
Ein massenhaftes Auftreten des Coronavirus wird vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt aber als unwahrscheinlich angesehen. "Sollte es sich dennoch so ausbreiten wie die Influenza, ist der Infektionsalarmplan vorhanden", erklärt Wulfes. Nach diesem werden dann in Absprache mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt und dem Ministerium Maßnahmen eingeleitet. Dazu gehören z.B. die Quarantäne des Erkrankten und der Kontaktpersonen. Das Absagen von öffentlichen Veranstaltungen wie in Shanghai wäre laut Wulfes eine sehr weitgehende Maßnahme.
Einer Ansteckung vorbeugen kann man durch Hygienemaßnahmen, zu denen auch bei Grippe geraten wird: regelmäßiges Händewaschen (mit Seife), Husten- und Nies-Etikette beachten, gut lüften und Abstand zu Erkrankten halten.

Husten-Etikette und Händewaschen

(nw./as). Egal ob Coronavirus oder Grippe: Um keine Krankheitserreger weiterzuverbreiten und andere vor Ansteckung zu schützen, gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Tipps zum richtigen Husten und Niesen (die sogenannte Husten- und Nies-Etikette):
Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg.
Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch. Verwenden Sie dies nur einmal und entsorgen es anschließend in einem Mülleimer mit Deckel. Wird ein Stofftaschentuch benutzt, sollte dies anschließend bei 60°C gewaschen werden.
Ist kein Taschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich ebenfalls dabei von anderen Personen abwenden.
Und immer gilt: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen, ungefähr 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife!

Fakten zum Coronavirus

(nw./as). Coronaviren können sowohl Menschen als auch Tiere infizieren. Die Viren verursachen bei Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie z.B. das "Severe Acute Respiratory Syndrome" (SARS).
Derzeit breitet sich das neuartige Coronavirus "2019-nCoV" aus, das vermutlich mittels Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage. Viele der Eigenschaften von "2019-nCoV" sind laut RKI noch unbekannt, z.B. wie leicht es übertragen wird oder wie schwer die Krankheiten verlaufen. Eine spezifische, d.h. gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung. Tagesaktuelle Informationen gibt es beim RKI unter www.rki.de.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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