Herbergsverein Winsen feierte 70-jähriges Bestehen

Mit einem Festakt für geladene Gäste und einem Nachmittag der offenen Tür feierte jetzt der Herbergsverein sein 70-jähriges Bestehen. Superintendent und Vorsitzender des Herbergsvereins, Christian Berndt, blickte auf die bescheidenen Anfänge zurück, als sich die Stadt und die Kirche überlegten, etwas für die vielen Durchreisenden und Heimatlosen zu machen. "Es war eine richtige Entscheidung, die sich bis heute bewährt hat", so das Kirchenoberhaupt. In den vergangenen 70 Jahren, habe sich der Verein zu einem festen Bestandteil im Hilfesystem entwickelt und greife auf viel Erfahrungen, ein breites Angebot für verschiedene Zielgruppen, eine starke Infrastruktur und optimale Synergien zurück.
Auch Rainer Kaminski, Leiter Fachbereich Soziales beim Landkreis Harburg, erinnerte ebenfalls an die Anfänge des Vereins, der seinen ersten Sitz in den Bethesda-Baracken neben einer Müllhalde hatte. Weil man diesen Standort aber niemanden zumuten wollte, wurde relativ schnell das Bodelschwingh-Heim an seinem heutigen Standort errichtet. "Erst war der Bau sehr weit draußen vor den Toren der Stadt", so Kaminski. "Aber langsam wächst die Stadt hier heran." Der Herbergsverein sei aber vielmehr, als nur eine Betreuungsstelle für Heimatlose. "Hier werden immer wieder neue Ideen geboren und neue Wege gegangen", lobte Kaminski. Heute würde u.a. auch psychisch Kranke und Suchtkranke Hilfe finden. Man begleite sie in Krisen- und Konfliktsituationen und zeige ihnen Chance zur Veränderung auf. Eben soziales Engagement im diakonischen Verständnis.
Der Festakt schloss mit einem Fachvortrag von Mattias Nanz zum Thema "Wer immer das Gleiche macht... - bekommt auch immer das gleiche Ergebnis - Neue Wege in der Suchthilfe durch Zieloffene Suchtarbeit".
Nach dem Festakt hatten die Gäste die Möglichkeit, sich in aller Ruhe auf dem Gelände des Herbergsvereins umsehen und z.B. einen Blick in die Räume der Luhegärtner zu werfen, wo junge Leute ausgebildet werden.