Mit einem Schritt in die Vergangenheit
In Stallbaum's Gasthaus ist die Zeit stehen geblieben

Ein Anblick der bald verschwindet?  | Foto: Robin  Machel
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Nachdem das Gasthaus Stallbaum in einem sechsjährigen Dornröschenschlaf gelegen hat, ist es auf einmal wieder in aller Munde. Wie das WOCHENBLATT berichtete,  wird es zum Kauf angeboten. Für knapp 1 Million Euro zu erwerben. 

Viele Winsener fragen sich, was kommt? Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.  Man wird wohl mit einem Neubau leben müssen, da die Bausubstanz sehr schlecht ist.

Alle, mit denen ich gesprochen habe, rechnen mit einem Büro- und Wohngebäude.  Dies wird unserer Innenstadt natürlich wieder ein Stück ihres alten Flairs nehmen.  Die Stadt zeigte auch kurz Kaufinteresse. Aber mit leeren Kassen? Die Macht des Geldes wird hier wohl wieder siegen. 

Viele ältere Winsener erinnern sich aufgrund der bevorstehenden Veränderung wieder daran, welche tolle Zeiten sie im Gasthaus Stallbaum erlebt haben. Ich habe einen Zeitzeugen, den ehemaligen Herrenausstatter und Nachbarn Walter Lieske befragt, der Winsens Geschichte genau kennt. 

Dieses Gasthaus war früher der gastronomische Mittelpunkt in Winsen. In den Räumen haben sich viele Vereine gegründet und ihre Versammlungen abgehalten. Fast alle Chöre haben in dem riesigen Saal geprobt. 

Die Schützenfeste fanden hier ihren Anfang und endeten anschließend mit einem großen Ball. Auch viele Familien feierten hier ihre Feste, wie z.B. silberne und goldene Hochzeiten. 

Aber irgendwann war die Zeit vorbei. Leider verstarben viele Stammgäste und die jüngere Generation vergnügte sich außerhalb. Die Zeit überholte das Gasthaus. Es geriet einfach in Vergessenheit.

2017 war dann endgültig Schluss. Nach dem Tod des Inhabers versuchte seine Frau Karen Jedamski das Gasthaus alleine weiterzuführen, aber eine schwere Krankheit verhinderte dies. 

Ich selbst war leider nie Gast in diesem Haus. Ich fragte mich aber, wie sieht es hinter der Fassade nach so vielen Jahren Leerstand aus?

Dankenswerterweise ermöglichte mir der Geschäftsführer von Oertzen Immobilien, Herr Robin Machel, eine Besichtigung des Gasthauses. 

Es war wirklich wie eine Reise in die 70-er. Nach dem Eintreten war ich gefühlt in der Vergangenheit angekommen. 

Wie man auch auf den Bildern sieht, ist die Zeit hier stehen geblieben. Man hat das Gefühl, einmal saubermachen und der Betrieb kann weitergehen. Dies ist natürlich unmöglich. Die Jahre haben viele Wunden in dieses Gasthaus geschlagen. 

Trotzdem man kann sich vorstellen, was für tolle Zeiten diese Mauern gesehen haben.

Ein besonderes Erlebnis war es, als ich die Tür in der ersten Etage öffnete. Ein Saal, so weit das Auge reichte.  Es müssen tolle Feiern oder auch Bälle gewesen sein, die hier stattfanden. Mit ein wenig Fantasie konnte ich die festlich gekleideten Menschen sogar feiern und tanzen sehen. 
Aber es ist eben alles Geschichte. 

Ich hoffe, mit den Bildern die Erinnerungen bei den älteren Menschen zurückzubringen. 
Die jüngeren können sich vielleicht ein Bild unserer Generation machen, die festliches Ausgehen und rauschende Feste liebten. 

Was heute leider in dieser Form nur noch selten oder gar nicht mehr stattfindet. Aber vielleicht schafft es der neue Besitzer, zumindest die Fassade zu erhalten. Für die Ansicht des Stadtkerns wäre es wünschenswert.

Leserreporter:

Rüdiger Störtebecker aus Winsen

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