WOCHENBLATT fragt bei Organisatoren nach
Sind Stadtfeste ein Auslaufmodell?

Kleiner und feiner? Die Veranstalter planen derzeit die Zukunft der Stadtfeste wie hier das Altstadtfest in Stade | Foto: SMTG
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(os). Seit dem 1. Januar leitet Melanie-Gitte Lansmann die Geschicke des Stadtmarketings in Lüneburg. Im Interview mit der Lünepost schlug sie gleich einen wichtigen Pflock ein: "Die Zeit der Stadtfeste ist vorbei", sagte sie. Diese gebe es überall. Stattdessen sollten sich Städte Gedanken machen, welche Veranstaltungen sie stattdessen weiterentwickeln. In Lüneburg sollen das die Sülfmeistertage sein. Stimmt Lansmanns  These von Stadtfesten als Auslaufmodell? Das WOCHENBLATT fragte bei den Organisatoren in den Landkreisen Stade und Harburg nach.

Dr. Andreas Schäfer, Geschäftsführer der STADE Marketing und Tourismus GmbH, sieht sehr wohl eine Zukunft für die Stadtfeste - allerdings in abgewandelter Form. Grund: Es werde durch das geänderte Freizeitverhalten der Menschen immer schwieriger, Veranstaltungen rentabel durchzuführen. "Auf jedem Stadtfest wird weniger an den Ständen konsumiert", erklärt Schäfer. Gleichzeitig stiegen die Kosten durch zusätzliche Aufgaben wie der Bereitstellung eines Sicherheitsdienstes. Die Lösung in Stade soll sein, mehrere kleinere attraktive Feste zu veranstalten und die großen etwas abzuspecken. So habe man z.B. überlegt, beim traditionellen Altstadtfest nur noch drei Bühnen an zwei Tagen anstatt bisher vier Bühnen an allen drei Tagen zu bespielen.

In Buchholz soll das Stadtfest weiter am zweiten Wochenende im September stattfinden. "Unser Fest hat wegen der großen Beteiligung der Vereine einen besonderen und unverwechselbaren Charakter", betont Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Die Vereine und Institutionen stellen ihr Angebot stets im Rathauspark vor. Die Vereinsmeile zieht besonders viele Besucher an, für die Klubs ist das Fest eine wichtige Einnahmequelle. Die Stadt Buchholz hat gerade ein ganz anderes Problem: Der Veranstalter, der Großmarkt Bremen, hat den Vertrag jüngst gekündigt. Kurzfristig solle über die Neuausrichtung des Stadtfests beraten werden, erklärt Röhse. Parallel soll in Buchholz nach Auskunft von Frank Kettwig, Vorsitzender des Vereins Buchholz Marketing, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt allgemein erhöht werden, u.a. durch die Installation einer mobilen Bühne.

In Buxtehude sind in diesem Jahr keine Änderungen geplant. "Wir planen unsere Feste voll durch", betont Ulrich Wiegel, Vorsitzender des Altstadtvereins. Natürlich stehe alles unter dem Vorbehalt, dass die Corona-Regeln eine Durchführung möglich machen. In Buxtehude seien z.B. das Stadt- und das Weinfest fest etabliert. Beide seien auch für den Einzelhandel wichtig, der von dem Erlebnis für die Besucher profitiere. Natürlich versuche man stets, die Feste weiterzuentwickeln und z.B. durch zusätzliche Flächen zu entzerren. Zur Disposition stehe das Stadtfest nicht, betont Wiegel. Er lobt die harmonische Zusammenarbeit zwischen dem Altstadtverein und der Stadtverwaltung. "Die Organisation des Stadtfests geht nur im guten Zusammenspiel!"

In Winsen ist die Zeit für ein Stadtfest nach Angaben von Projektleiterin Susanne Möller "noch lange nicht vorbei". Anders als in anderen Kommunen werde das jährliche Stadtfest seit 2016 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung geplant, organisiert und durchgeführt. Seitdem werde das fünftägige Fest um Himmelfahrt gemeinsam mit Winsener Vereinen, Organisationen und Kulturschaffenden auf die Beine gestellt. Finanzielle Unterstützung gibt es von regionalen Unternehmen und Geschäftsleuten, sodass z.B. für Kinder und Familien neben Karussell und Wurfbude auch etliche kostenlose Spiel- und Mit-Mach-Aktionen angeboten werden könnten. Susanne Möller hofft darauf, dass sich die Coronalage bis zum Mai beruhigt und man das Fest für Winsen und seine Besucher endlich wieder feiern kann.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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