300 neue Kitaplätze in Buchholz

Voraussetzung: Es finden sich Fachkräfte

Mit einer Betreuungsquote von 55 Prozent im Krippenbereich und 93 Prozent im Elementarbereich liegt Buchholz über den Durchschnittswerten von Niedersachsen und Hamburg. In Niedersachsen werden gerade einmal 35 Prozent der Null- bis Dreijährigen in Kitas oder Tagespflege betreut, in Hamburg 50 Prozent. Bei den Drei- bis Sechsjährigen liegt in Niedersachsen die Vergleichszahl bei 91 Prozent, in Hamburg bei 89 Prozent. Trotz dieser vergleichsweise hohen Betreuungsquoten ist die Nachfrage nach Kitaplätzen in Buchholz ungebrochen. Die Stadt bringt ihren Kita-Ausbau daher weiter voran, mit einem großen Aber: Die Stadt ist - wie die meisten anderen Kommunen - darauf angewiesen, Fachkräfte zu gewinnen, um die Plätze auch belegen zu können.
Folgende Ausbauschritte der Kindertagesstätten in Buchholz sind geplant:
- Noch in diesem Jahr werden 36 zusätzliche Krippen- sowie 59 Elementarplätze der Kita Kinderleben an der Brauerstraße geschaffen.
- Die Kita Kinderzauber (vorher Kita Sprötze) wird um eine altersübergreifende Gruppe erweitert, dadurch entstehen sechs Krippenplätze und 13 Elementarplätze.
- Darüber hinaus entsteht 2025 im TIP-Innovationspark eine neue Kita mit 30 Krippen- und 50 Elementarplätzen sowie bis Ende 2026 eine neue Kita am Sprötzer Weg (30 Krippen- und 93 Elementarplätze), die nun neu in die Planungen aufgenommen wurde.
- Außerdem ist an der Spielschule der Christlichen Schule Nordheide eine Waldgruppe mit 15 neuen Elementarplätzen geplant.
Hintergrund: An den genannten Plätzen wird laut aktueller Bedarfserhebung die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen künftig besonders hoch sein. Um eine wohnortnahe Betreuung zu ermöglichen, werden daher die Planungen für ursprünglich geplante Kitas in Holm-Seppensen und Am Langen Sal zunächst ausgesetzt. 
Mit der wachsenden Zahl an Betreuungsplätzen steigt der Personalbedarf: Dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung zufolge fehlen bis 2025 bundesweit rund 113.700 Fachkräfte. Davon betroffen ist auch Buchholz: Allein für die geplanten Gruppeneröffnungen in der Kita Kinderleben müssen noch in diesem Jahr mindestens 15 Vollzeitstellen besetzt werden. Dutzende weitere Kita-Fachkräfte werden in den kommenden Jahren für die darüber hinaus geplanten Erweiterungen benötigt.
„Der Kita-Ausbau ist das eine, Plätze schaffen wir reichlich. Was wir händeringend benötigen, ist das entsprechende Personal“, betont Dirk Hirsch, Erster Stadtrat der Stadt Buchholz. „Nur dann können wir dem Rechtsanspruch gerecht werden.“ Um Fachkräfte zu gewinnen und der Kita-Krise zu trotzen, bereitet die Stadt zurzeit eine größere Marketingkampagne vor, die Personal für eine Tätigkeit in einer Buchholzer Kita - ob in städtischer oder freier Trägerschaft - begeistern und so den steigenden Bedarf mittel- und langfristig decken soll.