Bis Breitband da ist, dauert es eine Ewigkeit
Lange Leitung bei Lorenz Hünnemeyer

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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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tk. Hollenstedt. Lorenz Hünnemeyer ist sauer. Nicht etwa, weil der Strafverteidiger einen wichtigen Prozess verloren hat, sondern weil schnelles Internet bei ihm zu Hause im idyllischen Eversen-Heide nur im Schneckentempo vorankommt. "Seit anderthalb Jahren wird daran gearbeitet und angeschlossen sind wir immer noch nicht", kritisiert der Jurist. Seit vier Monaten würden die Leitungen sogar bis ins Haus fertig sein, doch vom Freischalten sei das Ganze offenbar noch Monate entfernt. Etwas, wofür Lorenz Hünnemeyer in Zeiten von Corona und Homeoffice nur wenig Verständnis aufbringt. 

Wenn er beim Landkreis Harburg und der EWE als Breitbandversorger nachfrage, erfahre er immer wieder, dass es halt noch dauern werde. Mit vorgeschaltetem Planungszeitraum nunmehr drei Jahre, hat der Anwalt addiert.
Warum das so ist und schnelles Internet eine sehr lange Leitung hat, wollte das WOCHENBLATT von den beiden Akteuren wissen. Das Ergebnis kurz zusammengefasst: Das Verlegen eines Breitbandkabels ist offenbar so komplex wie eine Expedition zum Mond.

Winsens Kreissprecherin Katja Bendig erklärt, dass der Tiefbau abgeschlossen sei und die Leitungen eingeblasen worden sind. Jetzt müsse die erforderliche Dokumentation erstellt werden. Das sei aufwändig. Nach der Dokumentation folge dann die Abnahme. Es müssten für dieses Procedere auch einzelne Hausanschlüsse inspiziert werden. Zum einen seien die Bewohner nicht immer anzutreffen und zum anderen sei Corona nicht gerade ein Beschleuniger. Ende Februar sollten laut Landkreis Dokumentation und Abnahme aber fertig sein.

Wenn Lorenz Hünnemeyer am 1. März voller Vorfreude mit Highspeed im Netz surfen will, wird er jedoch enttäuscht sein. Laut Kreissprecherin Bendig benötigt die EWE dann noch Zeit, um die Leitungen freizuschalten.

EWE-Sprecher Mathias Radowski versichert aber, dass sein Unternehmen bereits dran sei, um das Netz schnellstmöglich nutzbar zu machen. Die Dokumentation, erklärt er, sei immens wichtig, um im Detail zu wissen, welche Faser in welches Gebäude führt. Nur mit diesem Wissen sei es möglich, dem Kunden EWE-Produkte überhaupt anbieten zu können. Die Dokumentation sei die Grundlage für die anschließende Schaltung der jeweils bestellten Kundenprodukte. Radowski geht von einigen Monaten aus, die das Verfahren bis zur Freischaltung benötigen werde. Außerdem werden EWE und der Landkreis in den kommenden Tagen klären, ob noch bautechnische Maßnahmen notwendig seien, die einer schnelleren Aktivierung dienen würden.

Diese Antworten dürften bei Lorenz Hünnemeyer nicht zu Beifallsstürmen führen. Mit einer gehörigen Prise Sarkasmus stellt er fest: "Wenn endlich alles funktioniert, wird das jetzt schnellste Internet wohl schon durch neue Entwicklungen überholt worden sein."

Lorenz Hünnemeyer findet, dass mehr Tempo beim schnellen Internet machbar sein müsste | Foto: Hünnemeyer
Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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