Aufhebung des Denkmalschutzes beantragt
Bossard: Kommt das Nazi-Kreuz doch noch weg?

Das Hakenkreuz versteckt die Kunststätte unter einem Schmutzabtritt | Foto: as
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mum. Jesteburg. Das Hakenkreuz im Edda-Saal der Kunststätte Bossard sorgt weiter für Gesprächsstoff. Wie berichtet, hatte die Kunststätten-Leitung das Nazi-Symbol mit einem Schmutzabtritt abgedeckt, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen angekündigt hatte. Kreistagsmitglied Dr. Jörn Lütjohann (CDU) hat jetzt die Aufhebung des Denkmalschutzes für das von Johann Bossard 1934 eingelegte Mosaik beim niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover beantragt. "Ein Hakenkreuz ist das Zeichen einer verfassungswidrigen Organisation und darf in Deutschland nicht öffentlich gezeigt werden." Das Hakenkreuz sei zuvor jahrelang unkommentiert der Öffentlichkeit präsentiert worden.
"Die Bossard-Stiftung lässt immer wieder verlauten, dass aus Gründen des Denkmalschutzes eine Entfernung nicht möglich sei. Es ist ein unerträglicher Treppenwitz der Geschichte, dass sich im Landkreis Harburg das einzige Hakenkreuz befindet, das unter dem Schutz des Denkmalschutzes stehen soll", so Lütjohann. lm Zeichen des Hakenkreuzes seien Millionen Juden ermordet worden. "Als Bürger des Landkreises beantrage ich daher die Aufhebung des Denkmalschutzes." Lütjohann glaubt, dass es sich bei dem Denkmalschutzbescheid für das Gesamtkunstwerk um einen rechtswidrigen Verwaltungsakt handelt. "Die Kunststätte behauptet, dass sie erst 1997 das Hakenkreuz entdeckt haben will", erklärt Lütjohann. "Hier sind Zweifel angebracht." Lütjohann unterstellt sogar arglistige Täuschung. Gegebenenfalls käme auch eine Rücknahme des Denkmalschutzes in Betracht, "da dieser sich nicht auf verfassungsfeindliche Symbole erstrecken kann".
Auch der Holocaust-Überlebende lvar Buterfas-Frankenthal, 17 seiner engeren Familienangehörigen wurden unter dem Zeichen des Hakenkreuzes ermordet, sei schwer getroffen, dass im Landkreis Harburg ein Hakenkreuz unter Denkmalschutz steht.
Lütjohann sendete seinen Antrag an die Landesbehörde, weil er befürchtet, dass die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Harburg befangen sein könnte. Landrat Rainer Rempe ist zugleich Chef der Abteilung und Vorsitzender des Stiftungsrates der Bossard-Stiftung.

Kunststätte Bossard: Die Nazi-Vergangenheit wird unter den Teppich gekehrt
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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