Bendestorf wächst

Die Visualisierung zeigt, wie sich das Architekturbüro Brauer die Umgestaltung des alten  Gasthofes Kurth vorstellt  | Foto: Brauer
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  • Die Visualisierung zeigt, wie sich das Architekturbüro Brauer die Umgestaltung des alten Gasthofes Kurth vorstellt
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Noch vor Weihnachten beschäftigte sich der Gemeinderat mit wichtigen Projekten. 

mum. Bendestorf. Vor dem Jahreswechsel hat die Gemeinde Bendestorf noch wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Eine Übersicht:

Erweiterung des "Meinsbur": Der neue Eigentümer Niels Battenfeld möchte aufgrund der guten Auslastung das Hotel erweitern. Aktuell verfügt das Haus über zwölf Gästezimmer. In einem neuen Gebäude sollen 19 weitere Zimmer entstehen. Der Neubau soll sich dem vorhandenen Gebäude weitgehend anpassen. Eine ortstypische Eindeckung mit Reet sei angedacht. "Das ist eine tolle Entwicklung, die wir voll unterstützen", so Bürgermeister Bernd Beiersdorf (Bendestorfer Wählergemeinschaft, BWG). "Damit Herr Battenfeld vorankommt, haben wir empfohlen, erst einmal das Bettenhaus anzugehen." Das sei im Zuge einer kleinen Befreiung möglich. Laut Beiersdorf wird Battenfeld weitere Parkplätze auf einem Nachbargrundstück schaffen. Auf Wunsch des Rates habe Battenfeld zudem seine weiteren Pläne vorgestellt. Wie berichtet, plant er eine Orangerie. "Dazu ist aber eine Änderung des B-Plans erforderlich", so der Bürgermeister.
Gasthaus Kurth: Das ehemalige Gasthaus Kurth soll umfangreich umgestaltet werden. Die Pläne dazu stammen vom Jesteburger Architekturbüro Brauer. "Es handelt sich meiner Meinung nach um außerordentlich gelungene Vorschläge, die den Eingang zu Bendestorf deutlich aufwerten", sagt Helmut Lüllau (SPD). Die jetzigen Gebäude sollen erhalten bleiben und werden ergänzt. Dort entstehen 14 Wohneinheiten, die jedoch auch als Büroräume genutzt werden können. Zwar seien einige Befreiungen erforderlich, "die sind aber nicht so gravierend. Auch hier freuen wir uns, wenn dort endlich was passiert", ergänzt Beiersdorf.
Porzellanmuseum: Im Vorfeld habe es gute Gespräche mit Margot Sobottka gegeben. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Horst hatte sie jahrzehntelang am Lüneburger Tor in der Harburger Fußgängerzone ein Porzellan- und Haushaltswarengeschäft. Bereits seit 2014 gibt es Pläne für ein Museum mit angeschlossenem Café - zuletzt an der Jesteburger Chaussee (das WOCHENBLATT berichtete). Dort soll die Sobottka-Sammlung gezeigt werden. Sie umfasst das gesamte Spektrum der Porzellan-Kunst. Unter anderem historische Raritäten wie ein kleines Parfümfläschchen, das um 1709 entstanden ist. Zur Sammlung gehören aber auch moderne Objekte. Etwa die Porzellan-Uhr von Dali mit dem Titel "Zerfließende Zeit". Sie wurde in einer sehr limitierten Auflage produziert. Darüber hinaus besitzen die Sobottkas Objekte aller bekannten europäischen Porzellan-Manufakturen.
Der nötigen F-Plan-Änderung wurde bereits vom Samtgemeinderat zugestimmt.
• Neues Baugebiet "Arbecksweg-Nord": Nach der bereits im Verwaltungsausschuss beschlossenen Aufstellung des Bebauungsplans "Arbecksweg-Nord" gab nun auch der Rat grünes Licht. Seit einigen Jahren ist die Grundeigentümerin mit der Gemeinde im Gespräch, um das Baugebiet am Arbecksweg zu realisieren. Mit der Erschließung wurde Projektentwickler Friedrich-W. Lohmann von der Eigentümerin beauftragt. Lohmann war zuletzt für die Entwicklung des Filmstudio-Areals verantwortlich. "Da die mögliche Erschließung auch einen Teilausbau des Arbeckswegs beinhaltet, würden auf die Anlieger erhebliche Kosten zukommen", so Lüllau. Aus diesem Grund beauftragte der Rat den zuständigen Planer, Alternativen zu untersuchen, um die Belastungen der Anlieger zu reduzieren. BWG und SPD stimmten dem Antrag zu, die BUG enthielt sich. Konkret geht es um sieben Einfamilienhäuser (mit der Beschränkung auf zwei Wohneinheiten je Haus).
• B-Plan "Schierenberg-Mitte": Für die Änderung des B-Plans "Schierenberg-Mitte" liegen seit langer Zeit Planungen vor. Es sollen für sogenanntes "nicht störendes Gewerbe" drei Fachwerkhäuser gebaut werden. "Einige Herausforderungen mussten gelöst werden wie etwa der Abstand zum Waldgebiet, das Geh-und Fahrrecht und die Stellplatzanordnung", so Lüllau. Die Stellplätze werden jetzt im vorderen Bereich geschaffen und eventuell nach Geschäftsschluss für die Allgemeinheit freigegeben. Zudem muss ein altes Bauernhaus abgerissen werden.

"Die sind völlig beratungsresistent"
(mum). Für wenig positive Stimmung unter dem Weihnachtsbaum dürfte in Bendestorf die Jesteburger Absage für einen gemeinsamen Samtgemeinde-Bauhof in Bendestorf sorgen (das WOCHENBLATT berichtete). Der Rat habe sich unter anderem aus Kostengründen gegen den Standort an der Kleckerwaldstraße entschieden. WOCHENBLATT-Redakteur Sascha Mummenhoff fragte bei Bürgermeister Bernd Beiersdorf nach.

WOCHENBLATT: Wie bewerten Sie die Entscheidung des Jesteburger Rates?
Bernd Beiersdorf: Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Leider aber sind UWG, SPD und Grüne völlig beratungsresistent. Sie wollen nicht sehen, welche erheblichen Nachteile der Verbleib des Bauhofs an der heutigen Jesteburger Stelle hat. Wie kurzsichtig ist es, dort die zukünftige urbane Entwicklung des Reitgeländes städtebaulich und wirtschaftlich durch einen lärmbehafteten Bauhof einzuschränken? Die Samtgemeindeverwaltung hat immer wieder sehr deutlich auf die zu erwartenden kostenintensiven Auflagen vom Landkreis hingewiesen.

WOCHENBLATT: Wie gehen Sie jetzt mit dem Votum um?
Beiersdorf: Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich die Gemeinde Jesteburg doch noch für die zukunftsträchtigere Lösung am Standort Kleckerwaldstraße entscheidet. Übrigens: Bendestorf hat den Standort erst ins Spiel gebracht, nachdem Jesteburg kein geeignetes Gelände gefunden hat. Ich schlage vor, sich im kleinen Kreis noch einmal intensiv und offen mit den Argumenten und Gegenargumenten auseinanderzusetzen.

WOCHENBLATT: Bedeutet die Absage an den Bendestorfer Standort aus Ihrer Sicht auch das Aus für einen gemeinsamen Bauhof?
Beiersdorf: Solange man sich in Jesteburg nicht endlich über ein Reitgelände-Konzept einigt und UWG, SPD und Grüne weiter beharrlich die kommenden baurechtlichen Auflagen für den angrenzenden Bauhof nebst altem Feuerwehrgebäude dabei nicht mit einbeziehen, werden wir vorerst ohne Jesteburg einen Plan B am neuen Standort in Bendestorf verfolgen. Die Samtgemeinde selbst hat auch Bauhofaufgaben, die nicht zwangsläufig vom Jesteburger Bauhof mitgemacht werden müssten. Mit Harmstorf werden wir auch reden, ob sie dann nicht schon ihren Bauhof auch an den neuen Bendestorfer Standort verlagern. Ein zunächst kleinerer Bauhof mit Erweiterungsmöglichkeit für Jesteburg könnte die Interimskonsequenz sein, um ein endgültiges Aus für den sinnvollen gemeinsamen Bauhof noch abzuwenden.

WOCHENBLATT: Hansjörg Siede (UWG Jes!) schlägt Ihnen vor, die Feuerwehr an die Kleckerwaldstraße zu verlegen. Das Gelände am Freibad könnte dann für einen Schulneubau oder Wohnbebauung genutzt werden. Was halten Sie davon?
Beiersdorf: Herr Siede hat dem Architekturbüro nicht zugehört. "Form und Größe des Grundstücks erlauben keinen qualitätsvollen Schulentwurf. Umsetzung nicht möglich!" Auch denkt er nicht an die Turnhalle, die dann weit entfernt wäre. Ein Feuerwehrneubau an der Kleckerwaldstraße kostet etwa eine Million Euro mehr als die jetzt geplante dringende Erweiterungslösung. Und für eine Wohnbebauung müsste das intakte, solide Feuerwehrgebäude mit vorhandener Wohnung abgerissen werden, was wirtschaftlich keinen Sinn macht für einen Grundstücksverkauf für wenige Wohneinheiten.

WOCHENBLATT: Danke für das Gespräch.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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