Bendestorf: Ausbau Stück für Stück
Das kosten die Ganztagsschulen
Ab 2025 haben Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf die Ganztagsbetreuung ihrer Grundschulkinder - ein Schreckgespenst für viele Gemeinden im Landkreis, auch für die Samtgemeinde Jesteburg, zumal sich Bund und Länder bis heute nicht einig sind, welche Zuschüsse aus Berlin - wo das Gesetz über das Recht auf Ganztagsbetreuung verabschiedet wurde - zu erwarten sind.
Im Moment wird darüber gestritten, dass der Bund 70 Prozent der Kosten übernehmen soll, Land und Kommunen 30 Prozent, die auch noch über die Aufteilung streiten. Die Kosten werden auf jeden Fall erheblich sein. Denn viele Schulen sind nicht für eine Ganztagsbetreuung ausgelegt. Es fehlen Küchen, Mensen, Aufenthalts- und Ruheräume. Auch in den Grundschulen Bendstorf und Jesteburg.
30-Millionen-Planung wurde verworfen
Angesichts einer leeren Kasse bei der zuständigen Samtgemeinde Jesteburg hatte der Samtgemeinderat alle bisherigen Planungen - 20 Millionen Euro für die Umsetzung einer Ganztagsschule in Jesteburg, 9,8 Millionen für Bendestorf - gestoppt. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe, ergänzt durch Vertreter der VBD Planungsgesellschaft für Behörden und der Verwaltung, sollte herausbringen, wie der Ganztag trotzdem umgesetzt werden kann. Herausgekommen sind "Minimallösungen", die quasi im Baukastenprinzip Stück für Stück umgesetzt werden sollen.
Nach dem Arbeitsgruppenvorschlag soll mit den dringendsten Sanierungsmaßnahmen bei beiden Schulen gestartet werden. In Bendestorf kosten die 51.600 Euro. 30.000 Euro wurden bereits für einen Werkraum im aktuellen Haushalt 2023 bereitgestellt. Für weitere 21.510 Euro sollen 2024 in drei Klassenräumen Malerarbeiten durchgeführt (1.700 Euro), im Werkraum die Fenster erneuert (6.650 Euro), diverse Holzbauteile ausgebessert (4.760 Euro) sowie das Dach der Sporthalle saniert (5.000 Euro) werden.
Dann wird die Schule energetisch auf Vordermann gebracht, ein Teilgebäude abgerissen und ein Anbau geplant. Kostenpunkt im August: 8,9 Millionen Euro, möglicherweise durch Preissteigerungen im Baugewerbe mehr. Zwar weiß man noch nicht, wann die Rechnungen gestellt werden, der Plan sieht jedenfalls vor, für 2024 eine Million, 2025 bis 2027 je drei Millionen Euro einzuplanen, insgesamt also zehn Millionen Euro.
Kein Platz für denKindergarten
In Jesteburg wird kein Kindergarten in einen Teil des Altbaues einziehen, wie es ursprünglich geplant war. Für die Sanierung werden knapp 84.000 Euro gebraucht: Drei Maßnahmen für insgesamt 15.800 Euro werden noch in in diesem Jahr umgesetzt. Allein 71.000 Euro wird die Sanierung des alten Gebäudes kosten. Das soll 2024 geschehen. Danach soll parallel energetisch saniert (drei Millionen Euro), ein Teil abgerissen und ein kleiner Anbau (gut 8,8 Millionen Euro) errichtet werden. Dafür werden bis 2028 insgesamt elf Millionen Euro im Haushalt eingeplant.
Für je 102.000 Euro erstellt dann das VBD unter anderem einen zeitlichen Ablauf für die nächsten Jahre. Ob der Baukastenplan der Arbeitsgruppe so umgesetzt wird, entscheidet am Donnerstag, 29. Juni, der Samtgemeinderat (19 Uhr, Schützenhaus, Am Alten Moor 10).
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