Maschener Feuerwehr
Ehemaliges Unfallopfer dankt seinen Rettern
Einen ungewöhnlichen und vor allem außerordentlich schönen Besuch haben jetzt die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Maschen erhalten.
Im Rahmen eines wehrinternen Grillabends kam Kerstin Viehweger aus Embsen (Landkreis Lüneburg) gemeinsam mit ihrem Ehemann Andreas vorbei und überraschte die Feuerwehrleute.
An und für sich ist ein Besuch bei einer Feuerwehr nichts Ungewöhnliches, wohl aber, wenn es sich bei dem Besuch um eine junge Frau handelt, die von der Feuerwehr vor mehreren Monaten bei einer Rettungsaktion nach einem Verkehrsunfall aus ihrem Pkw befreit worden war.
„Ich bin allen Feuerwehrleuten so dankbar, dass sie mich aus meinem zerstörten Fahrzeug gerettet haben. Daher war und ist es für mich selbstverständlich und ein großes Bedürfnis, dass ich mich bei meinen Rettern persönlich bedanken möchte“, so Kerstin Viehweger.
Der Unfallhergang
Die Nacht auf den 4. September vergangenen Jahres wird Kerstin Viehweger nicht mehr vergessen.
Sie war auf dem Rückweg von einem Auftritt in Trittau im Landkreis Stormarn (Schleswig-Holstein).
Bedingt durch eine Sperrung der Elbbrücke bei Rönne im Zuge der Bundesstraße B404 musste sie einen weiten Umweg über die Autobahn A1 und das Maschener Kreuz auf die Autobahn A39 fahren, um nachhause zu gelangen.
Zwischen dem Maschener Kreuz und der Anschlussstelle Maschen passierte es dann.
Um 2.15 Uhr rammte ein Mercedes den Opel Corsa von Kerstin Viehweger mit hoher Geschwindigkeit.
Das Fahrzeug schleuderte mehrfach über die Autobahn und blieb total zerstört im Böschungsbereich der Ausfahrt Maschen liegen – mit Kerstin Viehweger am Steuer.
Sie war in dem Fahrzeug eingeklemmt und hatte schwere Verletzungen erlitten.
„Die Ärzte haben im Krankenhaus mehr als 30 Knochenbrüche gezählt“, erzählt sie.
Für die Rettung der Verletzten waren neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehren aus Fleestedt und Maschen alarmiert worden.
Während sich die Fleestedter Feuerwehrleute um den verunfallten Mercedes kümmerten, leiteten die Maschener Feuerwehrleute die Rettung der verletzten Kerstin Viehweger ein.
„Wir mussten das Fahrzeug zunächst stabilisieren, um so weitere Erschütterungen und in der Folge weitere Verletzungen der Verletzten so gut es geht zu minimieren“, erzählt Thomas Müller.
Er ist Gruppenführer der Feuerwehr Maschen und war in der Nacht Einsatzleiter für den Feuerwehreinsatz. Mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten öffneten die Feuerwehrleute das zerstörte Fahrzeug Stück für Stück und schafften es schließlich, die schwer verletzte Kerstin Viehweger aus dem Fahrzeug zu retten.
Die ganze Zeit über betreute ein Feuerwehrmann die verletzte Frau.
Wie es danach weiterging
Nach ihrer Rettung kam sie nach weiteren notärztlichen Behandlungsmaßnahmen in ein Hamburger Krankenhaus.
Hier erholte sie sich über Monate von den Folgen der erlittenen Verletzungen, inklusive Reha.
„Die Brüche sind so gut wie alle komplett verheilt, lediglich mein Knie bereitet noch Probleme“, sagt sie.
Aber sie war wieder so weit fit, dass sie ihren Rettern nun persönlich Danke sagen wollte.
Die Freude und Überraschung bei den Feuerwehrleuten und deren Angehörigen war riesengroß, als Kerstin Viehweger am Feuerwehrhaus auftauchte und sich zu erkennen gab.
Ein großes Hallo auf allen Seiten, viele Fragen, Informationen und auch Hoffnungen kamen zur Sprache. Sowohl Kerstin als auch Andreas Viehweger ließen sich noch einmal den Einsatzablauf erklären und begutachteten auch die Einsatzfahrzeuge sowie die Gerätschaften, mit denen die junge Frau aus ihrem Pkw befreit worden war.
Für alle Beteiligten wurde es ein schöner wie auch emotionaler Abend, und immer wieder waren die Beteiligten in intensive Gespräche vertieft.
Guter Ausgang
„Das ist für uns alle wunderschön, wenn wir sehen, dass es Menschen wieder so gut geht, die von uns, aber auch von allen anderen Hilfsorganisationen gerettet worden sind.
Dieses Dankeschön ist keinesfalls selbstverständlich, daher freut es uns riesig, dass Kerstin den Weg zu uns gefunden hat“, sagt auch Maschens Ortsbrandmeister Torsten Meyer.
Erst nach vielen Stunden verabschiedete sich das Ehepaar Viehweger wieder aus Maschen, nicht ohne die besten Wünsche für die Feuerwehrleute auszusprechen.
Ein Gutes hatte der Unfall am Ende dann auch noch: Ehemann Andreas Viehweger war von der Arbeit der Feuerwehr so angetan, dass er sich entschloss, der Ortsfeuerwehr in seinem Heimatort Embsen beizutreten. Dort ist er jetzt aktives Mitglied und unterstützt hier tatkräftig im Einsatzdienst.
Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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