Faslam im Landkreis Harburg ist etwa 160 Jahre alt

Typisch für den Faslam, hier in Toppenstedt, sind die schrillen und lustigen Kostüme | Foto: os
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Über den norddeutschen Karneval ist wenig bekannt: Die Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen

(ts). Die närrische Zeit beginnt jetzt in unserer Region. Bis zu ihrem Ende am Aschermittwoch (6. März) wird sie mit vielen Umzügen und Maskeraden gefeiert. Den Auftakt zum Faslam, der norddeutschen Form des Karnevals, macht an diesem Wochenende Quarrendorf. Als ihr Höhepunkt im Landkreis Harburg gilt der große Umzug in Stöckte mit regelmäßig etwa 20.000 Besuchern.
Doch warum feiern wir Faslam überhaupt? Erstaunlich wenig ist über das Brauchtum und seinen Ursprung bei uns bekannt. Hier die Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen:
Woher hat die Heimatforschung ihre Erkenntnisse?
Viele Faslamsvereine verweisen lediglich auf den Eintrag in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia. Die Erkenntnisse dort gehen zu einem großen Teil auf das 192 Seiten starke Werk des Autors Birger Antholz mit dem Titel "Faslam, Deskription des norddeutschen Karnevals im Landkreis Harburg" aus dem Jahr 2005 zurück. Dabei handelt es sich oft um mündlich Überliefertes. Intensiv und mit zusätzlichen Quellen befasst sich der Faslamsclub Brackel auf seiner Homepage mit dem Ursprung des Brauchtums.
Woher stammt der Begriff Faslam?
Die Bezeichnung Faslam hat keine sehr lange Tradition. Sie geht auf den Begriff Fastnacht zurück. Fastnacht bezeichnet die "Nacht vor dem Fasten“ und soll im 12. Jahrhundert entstanden sein.
Seit wann wird Faslam bei uns gefeiert?
Vermutlich seit den 1860er-Jahren, sagt der Heimatforscher Birger Antholz. Der Faslamsclub Ramelsloh kann mit Hilfe einer schriftlichen Quelle das Fest immerhin bis in das Jahr 1903 zurückführen.
Worin liegt der Ursprung des Festes?
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber. Manche vermuten den Grund in der Winterwende. Laut dem Faslamsclub Brackel scheidet ein in der christlichen Religion liegender Grund aus, weil die Reformation derartige Feiern untersagt habe. Laut dem Heimatforscher Birger Antholz geht das Fest auf den Kurzurlaub von Mägden und Knechten auf den Bauernhöfen zurück. Damals erhielten sie nur einmal im Jahr drei Tage Urlaub. Der Bauer wählte die Winterzeit aus, weil dann in der Landwirtschaft am wenigsten zu tun war. Die Kurzferien bedeuteten also den Höhepunkt des Jahres und es galt, das Beste daraus zu machen. Das hieß feiern. Weil das Geld fehlte, dürfte die Tradition des Schnorrens entstanden sein.
Welche Traditionen sind typisch für Faslam?
Wohl niemand muss heute Geld oder andere Gaben erbetteln, um feiern zu können. Dennoch ist das Schnorren eine wichtige Faslamgaudi. Dabei ziehen Feiernde in Kostümen verkleidet in Gruppen durch das Dorf. Mehr als 100 Jahre ist die Tradition des Buddelsuchens alt. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Flasche mit Brandwein im Mist oder Heidehaufen versteckt.
Der Lumpenball bildet den geselligen Höhepunkt und bietet die Möglichkeit, lustig kostümiert das Tanzbein zu schwingen. Faslamsvereine wählen zu jedem Fest ein Faslamsgespann, das aus Mudder, Vadder und zwei Clowns besteht. Die Faslamseltern repräsentieren den eigenen Faslam bei den Feiern befreundeter Clubs und Vereine.

Typisch für den Faslam, hier in Toppenstedt, sind die schrillen und lustigen Kostüme | Foto: os
Der Faslam in Stöckte erinnert an Karneval am Rhein | Foto: bim
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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