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Tiermisshandlung Jagd in Österreich
Sprecher der Jägerschaft Landkreis Harburg äußert sich

Jäger mit einem geschossenen Fasan / Symbolbild | Foto: Publicdomainpictures / Pixabay
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In Österreich wurden Anfang Dezember Fälle von schwerster Tiermisshandlung während der sogenannten Drück-, Gatter- oder Treibjagden bekannt. Das WOCHENBLATT fragte bei Bernard Wegner, Kreissprecher der Jägerschaft im Landkreis Harburg, nach: Geschieht so etwas etwa auch in unseren Wäldern bei den Jagden?

"Brutale Massaker" - vgt.at

Hintergrund: In Gattendorf im Nordburgenland wurden Videoaufnahmen publik, die den Umgang der dortigen Jäger mit ihren Jagdhunden zeigen. Das veröffentlichte Videomaterial ist verstörend. Um nur Beispiele zu nennen, sieht man dort deutlich, wie ein Jäger einem eng angeleinten Hund - mit einer Gerte - mehrfach ins Gesicht schlägt. Immer wieder schlägt der Jäger auf das Tier ein. Ebenfalls ist zu sehen, wie ein Jäger einen Hund zwischen die Beine klemmt und dem völlig verängstigten Tier mehrfach mit Hand und Faust auf den Kopf schlägt. Ein weiterer Ausschnitt zeigt, wie zwei sich um einen erlegten Hasen streitende Hunde von einem Jäger mit massiven Tritten getrennt werden sollen. Die mitbekommenden Jäger schreiten nicht ein, scheinen das Verhalten normal zu finden. Die Behandlung der Hunde ist nur die Spitze der Tierquälerei. Denn keines der dort gejagten Tiere (Fasan, Rebhühner und Hasen) hat in der Region eine Überpopulation oder bietet sonstigen zwingenden Anlass, gejagt zu werden. Das lässt keinen anderen Schluss zu, als dass diese Jäger aus Spaß und eigener Befriedigung töteten.

Heger der Wälder, statt Tierquäler

Grundsätzlich ist Sinn der Jägerschaft sowohl in Österreich als auch in Deutschland, Populationen des Schalenwilds (Hirsch, Reh, Wildschwein) im Gleichgewicht zu halten.

Bernard Wegner kennt den Vorfall in Österreich bereits.

Wegner dazu: "So etwas gibt es bei uns hier nicht und wenn ich so etwas wüsste, würde ich auch einschreiten." Allerdings sei die Jagdhundeausbildung vielerorts sicherlich nicht zimperlich. Er persönlich berichtet von Fällen, als er einen seiner eigenen Hunde jagdlich ausbilden lassen wollte: "Da ist zum Beispiel eine Methode, dass man die zu apportierenden Gegenstände mit Stacheldraht umwickelt, damit der Hund nicht zu fest zubeißt", man wolle das zu apportierende Tier ja schließlich noch essen. Der leidenschaftliche Jäger und Besitzer von vier Labradoren entschied sich, die Ausbildung abzubrechen und sie anderorts weiter fortzuführen.

"Ich kann Kathleen Hohendahl nur wärmstens empfehlen. Sie arbeitet sehr viel mit positiver Verstärkung und zeigt, dass es geht. Unsere Hunde sind Familienmitglieder. Ich würde ihnen nicht absichtlich wehtun."

Veraltete Trainingsmethoden führen zu Tierleid

Die Jagdhundeausbildung steht wie auch die Schutzhundeausbildung immer wieder in der Kritik von Tierschützern. Problem sei nicht der Job oder die Ausbildung des Hundes als solches, sondern die gerade in diesen Vereinen teils sehr veralteten und überholten Ansichten und Trainingsmethoden der Ausbildenden, wie viele Tierschutzorganisationen berichten.

So gibt es auch heutzutage noch viele "Hundetrainer", die denken, dass der Mensch das Alphatier für den Hund sein muss - und dass das Alphatier eines Rudels seinen Willen ausschließlich mit harter Gewalt durchsetzt. Beides nach heutigem Stand der Wissenschaft fatale Fehleinschätzungen. Aufgrund der in den letzten Jahrzehnten immer weiter wachsenden Beziehung von Mensch und Hund und dem erhöhten Stellenwert des Hundes innerhalb der Familien wird weitaus mehr geforscht als noch vor 70 Jahren.

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Fehlverhalten darf nicht geduldet werden

"Wie in jedem Verein gibt es auch bei der Jägerschaft Leute, die aus der Reihe tanzen", sagt Bernard Wegner, ebenfalls als Wolfsberater des Landkreises Harburg im Einsatz. "Für fast alle Jäger, die ich kenne, würde ich die Hand ins Feuer legen, dass sie im Sinne des Jagdgesetzes handeln. Sollten wir etwas anderes erfahren, ziehen wir Konsequenzen", so der Jäger aus Reindorf. Erst vergangenes Jahr wurde einem alten Jäger, ebenfalls aus dem Jagdgebiet Reindorf, der Jagdschein entzogen, da er sich trotz mehrfacher Verwarnungen nicht an die geltenden Regeln gehalten hätte.

Bernard Wegner und seine Frau Diana bitten die Bevölkerung zudem, die Wildtiere besonders im Winter nicht aufzuscheuchen oder Essensabfälle als Futter in den Wald zu schütten. In den allermeisten Fällen bekäme das Essen den Wildtieren nicht und sei somit kontraproduktiv und könne im schlimmsten Fall, bei diesen Temperaturen, zum Tod der Tiere führen.

Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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