Maschen
Wie ein Seniorenheim nach einem Coronavirusausbruch genesen ist

Heimleiterin Else Murek und Pflegedienstleiter Diethard Trautvetter demonstrieren einen Besuch mit Abstand. Gelbe Bänder kennzeichnen die getrennten Zugangswege für Besucher und Heimbewohner Fotos: ts
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ts. Maschen. Wie zahlreiche andere Seniorenheime in Deutschland war der Falkenhof in Maschen von einem Coronavirusausbruch betroffen. 30 erkrankte Bewohner und 17 infizierte Pfleger führten im April dazu, dass Rettungsorganisationen das Gebäude vorübergehend evakuiert haben. Mittlerweile ist ein bisschen Normalität in den Familienbetrieb zurückgekehrt - und eine neue Sorge hinzugetreten: Der finanzielle Rettungsschirm der Kassen für Betriebe in der Altenpflege endet zum 30. September. "Ob die Förderung verlängert wird, wissen wir bis heute nicht", sagt die Heimleiterin Else Murek.
107 Beschäftigte kümmern sich um 55 Bewohner in der stationären Pflege und bis zu 24 Pflegebedürftige in der Tagespflege. Wegen der Corona-Krise ist die Tagespflege auf 18 Plätze beschränkt. Das sei nicht wirtschaftlich, sagt Else Murek. Bisher erstattet der Pflege-Rettungsschirm der Kassen die Mindereinnahmen, dazu Mehrkosten für Schutzausrüstung oder Personal. Für den Fall, dass die Förderung entfällt und die Zahl der Tagespflegeplätze auf 18 reduziert bleiben muss, drohen den Pflegebedürftigen höhere Kosten.
Nach den ersten Infektionen waren Besuche verboten, Treffpunkte geschlossen und Beschäftigungsangebote gestrichen. Mittlerweile ist ein bisschen Normalität in den Falkenhof zurückgekehrt. Besuche sind erlaubt - wenn auch unter strengen Auflagen. Eine zusätzliche Stelle hat das Seniorenheim geschaffen, um den Besuchsdienst zu regeln.
So läuft ein Besuch ab: Der Angehörige vereinbart am Telefon einen Termin. Ein Besuch dauert jeweils maximal 30 Minuten. Mehrere Besuche am Tag sind möglich. Besucher und Heimbewohner gelangen auf unterschiedlichen, mit farbigen Bändern markierten Wegen an den Besuchertisch auf der Terrasse und nehmen in 1,50 Metern Abstand zueinander Platz. "Die Angehörigen sind trotzdem froh, dass sie wieder kommen dürfen", sagt Pflegedienstleiter Diethard Trautvetter. Wehmütig stellt er fest: "Früher haben wir mehr Leben gehabt, haben zusammen gefeiert und gegrillt."
Bei schlechtem Wetter ist ein Besuch im Gebäude möglich. Auch hier gilt: Die Wege von Besuchern und Pflegebedürftigen sind strikt getrennt. Angehörige dürfen mit ihren pflegebedürftigen Verwandten auch das Gelände verlassen.
Wer neu in das Seniorenheim einzieht, begibt sich 14 Tage in Quarantäne und muss einen negativen Corona-Test vorweisen, erklärt Diethard Trautvetter.
Als die Beschränkungen zur Pandemie im März in Kraft traten, galten die Beschäftigten in der Altenpflege als "Helden des Alltags". Schließlich können Pflegekräfte nicht auf körperliche Distanz gehen oder im Homeoffice arbeiten. Applaus gibt es aber schon lange nicht mehr. Von der Anerkennung, die dem Berufsstand widerfahren sollte, sei heute nichts zu bemerken. "An der Personalsituation hat sich nichts geändert. Die Arbeitsbedingungen haben sich in Schutzkleidung noch verschärft", sagt Diethard Trautvetter. Was würde dem Falkenhof und anderen Seniorenheimen am meisten helfen? Else Murek: "Zusätzliches geeignetes, qualifiziertes Personal."

Brandbrief an Ministerpräsident Weil
Heimleiterin Else Murek und Pflegedienstleiter Diethard Trautvetter demonstrieren einen Besuch mit Abstand. Gelbe Bänder kennzeichnen die getrennten Zugangswege für Besucher und Heimbewohner Fotos: ts
Eingang zum Senioren- und Pflegeheim Falkenhof: Besucher müssen sich vor dem Betreten telefonisch anmelden
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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