"Haddorf ist total vermint"
bc. Stade. Haddorf, ein riesiges Hundeklo? Olga Bauer lebt seit 13 Jahren in dem Stader Ortsteil. Ihr stinkt es, wie sich einige Hundehalter daneben benehmen. „Überall auf den Gehwegen liegen Hundehaufen. Auf den Grünflächen ebenso. Die Leute sind so dreist, dass sie ihre Hunde direkt in der Einfahrt unseres Mehrfamilienhauses ihr Geschäft verrichten lassen“, schimpft die Frau. Auch vor Spielplätzen machen die Tierfreunde nicht Halt. Olga Bauer wünscht sich ein sauberes Haddorf.
Die Mutter eines dreijährigen Sohnes ist sauer, dass sie ihr Kind nicht auf der grünen Wiese spielen lassen kann, ohne zu befürchten, dass er mit Hundekot verschmutzt nach Hause kommt. Vor allem der Buschhornweg sei ein „Minenfeld“: „Im Dunkeln sollte man den Bürgersteig am besten gar nicht betreten, andernfalls hat man keine Chance, sauber nach Hause zu kommen.“
Ihr Wunsch: Die Stadt müsste in Haddorf sogenannte Kotbeutelstationen aufstellen! Das WOCHENBLATT mischt sich ein.
Tatsächlich gibt es solche „Hundetoiletten“ in Stade: laut Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) fünf Stück, die von der Stadt aufgestellt wurden: an der Altländer Straße, auf der Museumsinsel, bei der Königsmarckbastion, an der Georgbastion und beim Stadeum. Hinzu kämen drei „Dog-Stations“ in Ottenbeck, die mit Unterstützung des Ottenbecker Forums angeschafft werden. In Wiepenkathen habe sich eine Privatinitiative um die Aufstellung gekümmert.
In Haddorf existieren derartige Stationen noch nicht. Nieber: „Solche Entscheidungen liegen in der Hand des Ortsrates.“ Der habe für solche Fälle ein entsprechendes Budget von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen.
Inklusive Aufbau koste eine Station etwa 150 bis 200 Euro. Betriebskosten (Nachfüllung) entstehen laut Nieber jährlich in einer Höhe von etwa 1.200 Euro. Pro Jahr werden etwa 50.000 Tüten verbraucht.
Die Frage geht an Haddorfs Ortsbürgermeister Torsten Schmidt (CDU): „Wären ‚Dog-Stations‘ nicht auch eine Idee für Haddorf? - „Natürlich. Wir werden das Thema im nächsten Ortsrat besprechen“, meint Schmidt. Das WOCHENBLATT bleibt dran.
Umdenken bei den Hundehaltern
„Hunde-Toiletten“ sind eine gute Idee. Aber sicher nicht das Allheilmittel, vor allem, wenn sie Halter nicht benutzen. Es ist das gleiche Problem wie mit Mülleimern, die links liegen gelassen werden. Vielmehr müssen sich Herrchen und Frauchen bewusst werden, dass sie mit dem Haufen ihres Vierbeiners nicht den Boden düngen, sondern die Umwelt verschmutzen. In erster Linie muss ein Umdenken bei einigen (hoffentlich) wenigen Hundehaltern einsetzen. Björn Carstens
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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