Stader Impfzentrum: "Heute nur AstraZeneca im Angebot"
Impfen ist kein Wunschkonzert: Wer umstrittenen Impfstoff nicht will, muss wieder gehen

Ein Hinweisschild - wie auf dieser Fotomontage - könnte bereits am Eingangstor des Impfzentrums für Klarheit sorgen | Foto: LK Stade/Fotomontage: jd
  • Ein Hinweisschild - wie auf dieser Fotomontage - könnte bereits am Eingangstor des Impfzentrums für Klarheit sorgen
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jd. Stade. "Hier gibt es nur Astra": Hängt solch ein Schild an einer Kneipe, dann weiß jeder Gast, dass nur diese eine Biersorte im Ausschank ist. Ähnlich wie ein Kneipenwirt würde auch Nicole Streitz, Leiterin des Stader Impfzentrums, es gern handhaben. Am Eingang des Impfzentrums könnte dann der Hinweis stehen: "Heute nur AstraZeneca." Damit würde sie sich und ihren Mitarbeitern möglicherweise viel Ärger ersparen, meint Streitz.

"Wer draußen das Schild liest und nicht mit AstraZeneca geimpft werden will, geht vielleicht gleich wieder und fängt nicht an, mit uns zu diskutieren", sagt Streitz. Wobei das Diskutieren noch das geringste Übel sei. "Wir wurden auch schon übel beschimpft von Leuten, die partout einen anderen Impfstoff haben wollten."

Das sei aber nicht möglich: Aktuell stehe für die über 70-Jährigen nur das Vakzin von AstraZeneca zur Verfügung. Die geringen Mengen von Biontech und Moderna, über die das Impfzentrum derzeit verfüge, seien für die Grundschullehrer und Kita-Beschäftigten bestimmt, die nicht mit AstraZeneca geimpft werden dürfen, weil sie jünger als 60 Jahre sind, so Streitz. Wer nicht zu dieser Gruppe zähle, müsse eben mit AstraZeneca vorlieb nehmen. Selbst wenn jemand als Vorerkrankung eine Thrombose angebe, könne man keine Ausnahme machen.

Äußerst ärgerlich sei es, dass nach wie vor Leute einfach den Impftermin verstreichen lassen, ohne vorher abzusagen, so Streitz. In der vergangenen Woche seien an einem Impftag 25 Prozent der einbestellten Impflinge nicht erschienen. "Wir haben die betreffenden Personen dann angerufen und nachgefragt, warum sie nicht gekommen sind." Von den meisten hieß es dann, dass sie zwischenzeitlich einen Impftermin beim Hausarzt vereinbart hätten.

So etwas führe natürlich zu Leerlauf im Impfzentrum, meint Streitz. Um das künftig zu vermeiden, soll auf der Corona-Internetseite des Landkreises ein Online-Tool eingerichtet eingerichtet werden, mit dem Impftermine abgesagt werden können.

• In dieser Woche sind rund 5.700 Impfungen vorgenommen worden und für die kommende Woche sind etwas mehr als 6.000 Impfungen geplant - überwiegend mit AstraZeneca. Rund 14.000 Impfwillige stehen noch auf der Warteliste. Nach einem neuen Erlass des Landes dürfen Personen auf der Prioritätsgruppe 3 (u.a. 60- bis 69-Jährige) ausdrücklich noch nicht geimpft werden.

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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