3D-Kunstwerk von "1010"
Psychedelische Kringel zieren jetzt Mauer am Stader Stadthafen

Kai Holm schaut sich das (noch unfertige) Kunstwerk am Spiegelberg an. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen | Foto: rh
  • Kai Holm schaut sich das (noch unfertige) Kunstwerk am Spiegelberg an. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen
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Blaue, pinke und rosa Kringel, die an 70er-Jahre-Deko erinnern: Die große, kahle Mauer gegenüber vom Stader Stadthafen ist künstlerisch aufgepeppt worden. Über das psychedelisch wirkende Motiv im 3D-Stil lässt sich - wie allgemein bei Kunstobjekten - bestimmt trefflich streiten. Immerhin: Der Anblick ist allemal besser als die hässliche Tristesse, die die Stützmauer unterhalb des Spiegelberges bisher bot. Die Idee, diesen zentralen Bereich der Stader Innenstadt optisch zu verschönern, kam im Sommer vergangenen Jahres vom SPD-Ratsherrn Kai Holm. Er hat gemischte Gefühle bei der Betrachtung des eigenwilligen Kunstwerkes.

Bislang ein hässlicher Anblick

Die riesige kahle Betonwand stellte bisher eine der hässlichsten Ecken im Stadtbild dar. Dabei war es für viele Urlauber und Tagestouristen der erste Anblick, der sich ihnen von der Hansestadt. Wer sein Auto auf dem Parkplatz am Stadthafen parkte oder dort aus einem der Reisebusse stieg, blickte unweigerlich auf die triste Mega-Mauer. Auch Stade-Besuchern, die bei Holm zu Gast waren, fiel die Mauer unangenehm auf. Von ihm kam der Vorschlag, das Gemäuer mit maritimen Motiven oder einer gemalten Stadtsilhouette aufzuhübschen. 

Nicht schön: Kahle Mauer als erster Eindruck von Stade

Die Verwaltung erhielt vom Kulturausschuss einen Prüfauftrag: Es sollte nach Möglichkeiten geschaut werden, wie die rund 250 Quadratmeter große Fläche künstlerisch gestaltet werden kann. Stades Kultur- und Stadtmarketing-Chef Dr. Andreas Schäfer brachte bereits damals den Hamburger Urban-Art-Künstler "1010" (sprich: Ten-Ten) ins Spiel. Der Künstler ist bekannt für seine dreidimensionalen Arbeiten, die sich teils über mehrere Hausfassaden erstrecken. Mit dem Wunschkandidaten von Schäfer hat es jetzt geklappt: In der vergangenen Woche hat sich der Hamburger mit Gerüst, Pinseln und reichlich Farbe ans Werk gemacht. 

Ein imaginärer Blick

Die Arbeit von "1010" soll ein imaginärer Blick in den historischen Spiegelberg ermöglichen, heißt es seitens der Stadt. Im Rahmen seiner Serie "Abyss" zeige der Künstler dreidimensionale Einblicke in Gebäude und Wände. "Ich suche mir zunächst eine äußere Form und zeichne die weiteren Ebenen hinein", erläutert "1010" seine Vorgehensweise. Sobald die Umrisse aufgetragen sind, beginnt der Künstler innen mit dem Farbauftrag - also im dunkelsten Bereich eines imaginären Lochs. Danach arbeitet er sich nach außen "zum Licht" vor.

Ein knallbuntes Boot für den Stader Hansehafen

Der Urban-Art-Künstler, der aktuell zu den gefragtesten Vertretern dieser Stilrichtung zählt, lebt und arbeitet in Hamburg, seine Kunst findet sich nicht nur vielerorts im öffentlichen Raum, sondern weltweit in Galerien. Mit seiner neuesten Kreation am Spiegelberg kann nun die Reihe bei den Kunstwerken von "1010" ergänzt werden: Paris, London, Stade! Ein Kunstexperte würde sagen, dass seine Arbeiten den Betrachter in eine Kunstwelt aus grafischer Illusion und lockenden Farben führen. Seitens der Stadt Stade wird hervorgehoben: "'1010's Kunst beschäftigt sich mit Sprache, Symbolen und Zeichen, mit den Automatismen unserer Wahrnehmung, sowie mit den Strukturen unserer Gesellschaft."

Kritik am Zuschlag für "1010"

Das Statement von Holm zum Kunstprojekt an der Spiegelberg-Mauer ist weniger wohlklingend: "Sehr erfreulich, dass es nunmehr eine Aufwertung der doch wenig einladenden Fläche gibt", schickt der SPD-Fraktionschef voraus. Er erinnere sich allerdings nicht, dass die Entscheidung, "1010" mit der Bemalung der Mauer zu beauftragen, vorher im Kulturausschuss erörtert worden sei. "Schade, dass keine Möglichkeit eingeräumt wurde, seitens des Kulturausschusses mehrere Gestaltungsoptionen zu prüfen - auch unter Einbeziehung 'klassischer' Motive", kritisiert Holm. "Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, eine mehrheitlich getroffene Entscheidung wäre sicherlich klüger gewesen."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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