Mehr als 200 neue Pflegeplätze in diesem Jahr
Stader Landrat: Personalmangel größtes Problem in der Pflege

Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt die Betreiber von Seniorenheimen aktuell vor große Probleme | Foto: Adobe Stock/Kzenon
  • Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt die Betreiber von Seniorenheimen aktuell vor große Probleme
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Mit dem Stader Johannis­heim schließt das zweite Altenpflegeheim im Landkreis Stade innerhalb eines Jahres. Ende April 2023 hatte das Seniorenheim "Eichenhof" in Nottensdorf seinen Betrieb eingestellt - ebenfalls als Folge einer Insolvenz. Damals waren 22 Bewohner betroffen. Der Wohnpark in Fredenbeck, dort ging der Betreiber Convivo pleite, zählt hingegen nicht als Altenheim. Da es sich um eine Wohneinrichtung für Senioren handelt, bei der Pflegeleistungen zusätzlich gebucht werden können, war in diesem Fall nicht die Heimaufsicht des Landkreises zuständig. Doch wie viele Pflegeplätze gibt es kreisweit überhaupt? Das WOCHENBLATT fragte bei der Heimaufsicht nach.

Rund 2.500 Pflegeplätze im Landkreis Stade

Nach Auskunft des Landkreises gibt es derzeit 28 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit rund 2.500 Plätzen. Das Johannisheim wird dabei schon nicht mehr mitgezählt. Dort war die Zahl der Plätze bereits von 129 auf 60 reduziert worden. Zählt man Nottensdorf hinzu, ergibt das unter dem Strich einen Verlust von 151 Pflegeplätzen. Allerdings sind im Juni 2023 mit der "K&S Residenz" in Stade und "Mea Fortuna" in Drochtersen zwei neue Seniorenheime eröffnet worden. Die Einrichtung in Stade verfügt über 130 Plätze, in Drochtersen sind es 96 Plätze. Zieht man die verloren gegangenen Plätze in den beiden insolventen Heimen ab, bleibt noch immer ein Plus von 75 Plätzen.

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Zwei neue Pflegeheime eröffnen dieses Jahr

Die Zahl der Pflegeplätze in Seniorenheimen dürfte in diesem Jahr auch noch ansteigen, sofern nicht noch weitere Einrichtungen schließen. Denn in Hammah und in Fredenbeck stehen zwei weitere Altenheime kurz vor der Eröffnung. In Hammah baut das Unternehmen Cureus eine Seniorenresidenz mit 113 Plätzen. Betreiber wird WH Care aus Garbsen bei Hannover sein. 96 weitere Pflegeplätze entstehen in Fredenbeck, wo die Specht-Gruppe eine Seniorenresidenz baut. Das Bremer Unternehmen hat als Projektierer und Bauträger bereits Pflegeimmobilien in Ahlerstedt und Apensen errichtet. Beide Einrichtungen bringen in diesem Jahr einen Zuwachs an 209 Pflegeplätzen im Landkreis Stade.

Bewohner des Stader Johannisheims erhalten Hilfe vom Landkreis

Wegen Personalmangel nicht alle Pflegeplätze verfügbar

Allerdings gibt es in einigen Einrichtungen auch einen Belegungsstopp, sodass nicht alle Pflegeplätze belegt sind. Grund dafür ist meist der Personalmangel. Sämtliche vorhandene Kapazitäten bei den Heimplätzen können daher erst dann ausgeschöpft werden, wenn sich die personelle Situation deutlich verbessert.

"Die größte Herausforderung liegt jetzt darin, ausreichend Fachkräfte gewinnen zu können, um die geforderte Fachkraftquote einhalten zu können", so das Fazit von Landrat Kai Seefried. "Heute müssen reihenweise Alten- und Pflegeheime vorhandene Pflegeplätze leer stehen lassen, da die Fachkraftquote nicht erfüllt werden kann." Diese Plätze würden aber benötigt, um die Bedarfe zu decken.

Gleichzeitig würden die Häuser eine möglichst hohe Belegungsquote benötigen, um wirtschaftlich arbeiten zu können, so Seefried. Die positive Seite des Fachkräftemangels sei: In der Pflege würden inzwischen ordentliche Gehälter bezahlt. In der Diskussion zum Thema Pflege dürfe es nicht darum gehen, die Qualität in den Einrichtungen zu senken, so Seefried. Wichtig sei hingegen, die Vorgaben und die Bürokratie zu reduzieren.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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