Landrat unterstützt Protest der Landwirte
Bauern empfangen Umweltminister in Stade mit hupenden Treckern

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne, re.) und Stades Landrat Kai Seefried (CDU, 2.v.re.) im gespräch mit den protestierenden Landwirten | Foto: Daniel Beneke / Landkreis Stade
3Bilder
  • Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne, re.) und Stades Landrat Kai Seefried (CDU, 2.v.re.) im gespräch mit den protestierenden Landwirten
  • Foto: Daniel Beneke / Landkreis Stade
  • hochgeladen von Jörg Dammann
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

Die Landwirte hatten vor dem Kreishaus gewartet, um mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zu sprechen | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • Die Landwirte hatten vor dem Kreishaus gewartet, um mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zu sprechen
  • Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • hochgeladen von Jörg Dammann

Nicht nur in Berlin machten die Landwirte am Montag ihrem Unmut über die Agrarpolitik der Ampel-Regierung Luft: Auch Stade war erneut Schauplatz einer Protestaktion. Ziel der rund 30 Trecker, die am Montagabend durch die Hansestadt rollten, war das Kreishaus. Dort tagte auf Einladung von Landrat Kai Seefried (CDU) die Küstenschutzkonferenz - mit einem besonderen Gast: Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) nahm an der Konferenz teil. Mit dem Minister wollten die protestierenden Bauern das Gespräch suchen.

Im Schneetreiben rollten die Traktoren am Montagabend zum Stader Kreishaus | Foto: Christian C. Schmidt/LK Stade
  • Im Schneetreiben rollten die Traktoren am Montagabend zum Stader Kreishaus
  • Foto: Christian C. Schmidt/LK Stade
  • hochgeladen von Jörg Dammann

Mit lautem Gehupe begrüßt

Zunächst nahmen Einsatzkräfte von Polizei und Stadt die rund 50 Landwirte auf dem Platz Am Sande in Empfang. Diese stellten ihre Schlepper in Reih und Glied auf, damit auch die Transparente zu erkennen waren. Zu lesen war immer wieder die Forderung: Die Ampel-Koalition soll ihre Kürzungspläne zulasten der Landwirte rückgängig machen, die Gesellschaft die Arbeit der Bauern mehr wertschätzen. Nach Abschluss der Konferenz kamen der Minister und der Landrat vor das Kreishaus. Empfangen wurden sie mit lautem Gehupe und blinkenden Warnleuchten. Die Landwirte hatten draußen im Schneetreiben geduldig bis zum Ende der Veranstaltung ausgeharrt. Man habe die Konferenz mit ihren sehr wichtigen Themen bewusst nicht stören wollen, so Mario Breuer von der Initiative „Land schafft Verbindung“ (LSV).

Landwirte aus dem Kreis Stade demonstrierten mit in Berlin

Keine Basta-Politik der Regierung

Der Dialog sei wichtig, betonte Minister Meyer. Der Niedersächsische Weg, der Landwirte und Naturschützer an einen Tisch geholt habe, sei ein dafür ein Vorbild. Er kritisierte, dass weder Bauernverbände noch Landesregierungen in die Kürzungspläne der Ampel-Regierung in Berlin einbezogen worden seien. Es sei "peinlich", wenn erst jetzt, die landwirtschaftlichen Verbände von der Bundesregierung gehört werden sollen, so der Umweltminister. Er spüre nicht nur „eine sehr große Unzufriedenheit“ bei den Landwirten und in der Bevölkerung, er teile diese auch. Erst der Dialog, dann die Entscheidung, skizzierte Meyer die richtige politische Vorgehensweise „Diese Basta-Politik ist nicht die richtige“, sagte der Minister. Meyers Botschaft nach Berlin lautete: Die Kürzungspläne müssten gestoppt, die Beratungen zurückgestellt werden.

Die Bauern äußerten gegenüber dem Minister ihren Sorgen. „Wir können nicht mehr, wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, erklärte Landwirt Breuer. Auch Berufskollege Volker Peters machte seinem Ärger Luft. Ob Wiedervernässung der Moore, zunehmende Bürokratisierung oder die hohe Zahl an Wolfsrissen: Viele Themen kamen zur Sprache. Er werde keinen Landwirt per Gesetz zur Wiedervernässung seiner Flächen zwingen, erklärte Meyer. Was die Wolfsrisse auf Schafe, Rinder und Pferde angeht, erklärte der Minister: „Ich habe Morddrohungen bekommen, weil ich als Grüner gesagt habe, dass wir ein regional differenziertes Wolfsmanagement brauchen.“

Die Landwirte hatten vor dem Kreishaus gewartet, um mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zu sprechen | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • Die Landwirte hatten vor dem Kreishaus gewartet, um mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zu sprechen
  • Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • hochgeladen von Jörg Dammann

Landrat unterstützt Protest der Landwirte

Landrat Seefried dankte den Landwirten für ihr Engagement – im Rahmen von friedlichen Demonstrationen wie in der vergangenen Woche beim IHK-Neujahrsempfang oder in dieser Stelle nach der Küstenschutzkonferenz. Auch mit Blick auf ihren Einsatz für Natur- und Klimaschutz müsse der Dialog mit den Landwirten an erster Stelle stehen, betonte der Landrat. Er unterstützt die Forderung der Landwirte an die Bundesregierung, die Kürzungspläne zurückzunehmen und gemeinsam eine neue Landwirtschaftspolitik zu entwickeln. In Sachen Wolf betonte er: Die Weidetierhaltung habe nur eine Zukunft, „wenn wir zu einem anderen Umgang mit dem Wolf finden“. Die Landwirtschaft im Landkreis Stade benötige eine Perspektive. Seefried rief den demonstrierenden Landwirten zu: „Wir brauchen euch.“

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

Webseite von Jörg Dammann
Jörg Dammann auf Facebook
Jörg Dammann auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.