Klingt super, aber was bedeutet das: "Weniger Stau. Mehr Mobilität."
Öko-Boom vor der Kommunalwahl in Stade: Alle Parteien wollen mehr Radverkehr

Der Radverkehr soll in Stade künftig weiter gefördert werden  | Foto: www.pd-f.de / Arne Bischoff
  • Der Radverkehr soll in Stade künftig weiter gefördert werden
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jd. Stade. Papier ist geduldig: Nach diesem Motto scheinen einige der Parteien im Stader Rat zu handeln. Sie haben für die Kommunalwahl am 12. September zum Teil sehr umfangreiche Wahlprogramme verfasst. Die meisten Programme stehen auch im Internet auf den Webseiten der jeweiligen Ortsvereine. Wer wissen will, welche Ziele sich die einzelnen Parteien für die Wahlperiode 2021 bis 2026 gesetzt haben, muss sich schon etwas Zeit nehmen. Das WOCHENBLATT greift in den Wochen vor der Wahl ein paar wichtige Themen heraus und stellt vor, was dazu in den Wahlprogrammen steht. Diesmal geht es um das Thema Rad- und Autoverkehr.

Mit der Überschrift "Weniger Stau. Mehr Mobilität" hat die Stader CDU ihre Ausführungen dazu versehen. Dabei werden auch klassische "grüne" Positionen übernommen: Der Radverkehr soll deutlich gestärkt werden und "von allen Ortschaften und Ortsteilen aus muss die Innenstadt mit dem Fahrrad über wetterfeste Radwege erreichbar sein, die möglichst abseits der Straßen verlaufen". Die Grünen haben dazu nur zu sagen, dass sie sich für "gute Fuß- und Radwege" einsetzen wollen.

Radler auf die Straße: Was dafür sprechen soll

Da fällt sogar der SPD mehr ein. Die Genossen peilen eine feste Marke als Ziel an: Der Fahrradanteil am Gesamtverkehrsaufkommen in Stade soll auf 25 Prozent steigen. Radverkehr müsse künftig die gleiche Gewichtung wie der Autoverkehr haben. Was das bedeuten könnte, konkretisiert wiederum die CDU. Deren Devise müsste lauten: Radfahrer auf die Straße. Dies sei laut Unfallstatistik am sichersten, wenn Radler unterwegs sind. Geradezu pathetisch klingt da die Forderung der Linken: "Weg von einer autozentrierten, hin zu einer menschengerechten Mobilität." Im Prinzip ist auch die Wählergemeinschaft (WG) Stade für eine Verbesserung des Radverkehrs. Allerdings gibt es hier auch einige kritische Anmerkungen. So schreibt die WG, dass eine "Entlastung der Hauptverkehrsstraßen durch die jetzige Praxis der Verengung der Fahrspuren und der Verbreiterung der Rad- und Fußwege nicht erreicht" werden könne. Die Freigabe der Fahrbahn in der Thuner Straße sieht die WG kritisch.

Doch wie sieht es mit dem schon regelrecht verpönten Thema Autoverkehr aus? Die CDU verkündet dazu nur, was sie nicht will: "Lange Staus auf der B73 und in den Ausfahrtsstraßen der Innenstadt sind unbefriedigend." Das finden wohl alle. Doch Ideen für mögliche Lösungsansätze - außer auf mehr Radverkehr zu setzen - gibt die CDU nicht preis. Da wird die WG wesentlich konkreter. Sie will sich für den Bau einer Nord-West-Umgehung einsetzen. Die neue Strecke soll im westlichen Stader Bereich die B74 und dann die B73 kreuzen und bei Bützfleth an die künftige A26 herangeführt werden. Eine weitere Forderung der WG ist der vierspurige Ausbau der B73 von der A26 bis zur B74.

Radfreundliche Planung für Steinkirchens Ortszentrum

Schwammig klingen im Gegensatz dazu die Aussagen der SPD: Der begrenzte Straßenraum müsse für alle Verkehrsteilnehmer neu aufgeteilt und für den Pkw-Verkehr klug genutzt werden. Wer auch künftig auf das Auto angewiesen ist, dem sollen Alternativen angeboten werden - was immer auch das heißen mag. Ein konkretes Statement der Genossen gibt es aber in einem Punkt: Die Parkhäuser sollen im Eigentum der Stadt bleiben. Die Grünen haben das Thema Auto offenbar schon gedanklich abgehakt. Unter ihren "15 Punkten" findet sich keinerlei Aussage zur künftigen Gestaltung des Pkw-Verkehrs - weder in positiver noch in negativer Hinsicht. Auch bei den Linken herrscht in dieser Hinsicht Fehlanzeige - bis auf das plakative Motto "Mehr Mobiliät - weniger Autos". Auch hier scheint eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Autoverkehr gedanklich ad acta gelegt zu sein.

• Das WOCHENBLATT hat die UBLS und die FDP nicht berücksichtigt. Bei der UBLS fand sich bis auf eine kleine Liste der Ziele in Spiegelstrichform kein Programm. Die FDP hat eine durchaus lesenswerte Wahlkampfbroschüre herausgegeben, die inhaltlich anders aufgebaut und mit einem Wahlprogramm nicht vergleichbar ist.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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